Ohne Windräder keine Energiewende – davon sind die Offshore-Firmen überzeugt. Sie appellieren an die Politik und fordern Unterstützung.

Hannover. Keine Geldgeschenke, aber weniger Bürokratie und rechtliche Sicherheit – das haben mehrere Windkraft-Unternehmen von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) gefordert. Einen Tag nach seinem Amtsantritt appellierten sie am Mittwoch in Hannover an den Minister, die Energiewende zum Schwerpunkt seiner Arbeit zu machen. „Wir fordern keine Zuschüsse, kein geschenktes Geld“, sagte der Vorstands-Vize der Windreich AG und ehemalige Wirtschaftsminister Baden-Württembergs Walter Döring am Mittwoch in Hannover. Entscheidend seien Rahmenbedingungen wie die schnelle Bearbeitung von Anträgen.

Offshore-Windenergie habe von allen regenerativen Energien das größte Entwicklungspotenzial, sagte Windreich-Chef Willi Balz. Man könne in Deutschland stolz sein auf das bisher Erreichte. Der Unternehmer kritisierte die staatliche Solarstrom-Förderung: „Photovoltaik ist aus Effizienzgründen nicht in der Lage, einen nennenswerten Beitrag zur Energiewende zu leisten.“ Der Bundesrat hat die vom Bundestag beschlossene Kürzung der Förderung gestoppt.

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Der Vorsitzende der Stiftung Offshore-Windenergie, Jörg Kuhbier, warnte vor Alleingängen bei der Energiewende. „Autarkieansätze sind falsch“, sagte Kuhbier mit Blick auf den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU), der vor dem Berliner Energiegipfel mit der Rückkehr seines Landes zu einem eigenen bayerischen Energieversorger gedroht hatte. „Wir brauchen die Zusammenarbeit aller regenerativer Energien“, betonte Kuhbier.

In Berlin tagten am Mittwoch die Länderchefs mit Bundeskanzlerin Merkel und dem neuen Umweltminister Peter Altmaier (beide CDU), um über Probleme bei der Energiewende zu beraten. Dabei standen auch die Finanzierung des Stromnetz-Ausbaus und der Netzanschluss von Offshore-Windparks in der Nordsee auf der Agenda. Mit dem gemeinsamen Auftritt in Hannover wollten Windreich AG, Stiftung Offshore Windenergie und mehrere Investoren und Zulieferer nach eigenen Angaben zeigen, dass der Ausbau der Windparks trotz struktureller Probleme erfolgreich ist.

(dpa)