Wentorf. Viele Autofahrer parken am Petersilienberg unwissentlich auf einem Fußweg. Jetzt soll das Abstellen der Autos dort unterbunden werden.

„Schon wieder einer“, sagt Alexa Binnewies und schüttelt beim Blick auf das blaue Auto den Kopf. Der Fahrer des blauen Skoda hat sein Fahrzeug in voller Breite auf dem unbefestigten Gehweg vor dem Haus der Familie von Alexa Binnewies und ihrem Mann Torsten Dreyer am Petersilienberg geparkt – und hat damit den Fußweg versperrt.

Passanten wie ein Vater mit einem Kinderwagen müssen nun auf die Straße ausweichen und werden unnötig in Gefahr gebracht. Die Straße ist offizieller Schulweg zum Wentorfer Gymnasium am Hohler Weg. „Wegen Falschparker müssen hier ständig Kinder auf der Straße gehen“, hat Binnewies, selbst Mutter eines Sohnes, beobachtet.

Falschparker erwartet bis zu 80 Euro Verwarngeld und ein Punkt in Flensburg

Doch die wenigsten Autofahrer wissen, dass das Abstellen des Autos auf dem Fußweg verboten und teuer werden kann. Laut aktuellem Bußgeldkatalog ist mit einem Verwarngeld von bis zu 80 Euro und einem Punkt in Flensburg zu rechnen, wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht wurde.

Auf das Falschparken freundlich angesprochen, sagen die meisten, „dass sie ja den Verkehr nicht behindern wollen“, ist die Erfahrung, die Anwohner Torsten Dreyer schon des Öfteren gemacht hat. „Die Leute wissen es einfach nicht besser.“ Dann erklärt er ihnen, dass Parken am Fahrbahnrand erlaubt ist – so lange noch 3,05 Meter zum Passieren frei bleiben.

Blumenkübel sollen Falschparker abhalten

Wenn Dreyer wollte, könnte er nahezu täglich Falschparker vor seinem Haus eines Besseren belehren. „Wenn auf dem gegenüberliegenden Friedhof größere Trauerfeiern stattfinden und der Parkplatz voll ist, gibt es besonders viele Verstöße“, sagt Dreyer. Dann informiert er auch mal das Ordnungsamt der Gemeinde. Wenn er Glück hat, ist das Stundenkontingent des Mitarbeiters auf 450-Euro-Basis für Verkehrsüberwachung noch nicht aufgebraucht und er kommt zum Knöllchenschreiben.

Weil die aber das Problem nicht dauerhaft lösen, will sich der Fraktionsvorsitzende der Grünen nun für Blumenkübel oder Findlinge auf dem Fußweg stark machen, die Autofahrer vom Falschparken abhalten sollen. „Das würde die Lage entspannen und die Verkehrssicherheit erhöhen“, ist Binnewies überzeugt.

Im benachbarten Bergedorf hatten Verkehrspolitiker vor drei Jahren eine ähnliche Idee, sollten große Pflanzkübel Autofahrer vom Falschparken auf dem Bahnhofsvorplatz abhalten. Die Umsetzung der Idee scheiterte am Ende an der Zustimmung der Polizei. Sie lehnte den Vorschlag ab, weil sie fürchtete, dass dadurch ein alleenartiger Charakter entstünde, der die Autofahrer zum Schnellfahren verleitet.

Nicht nur am Petersilienberg sind Falschparker ein Problem. Auch an anderer Stelle in der Gemeinde – wie auf dem Grünstreifen an der Hauptstraße werden Autos verbotenerweise oft abgestellt.