Wentorf. Politiker haben für den Antrag gestimmt. Auch der Kreis hat keine Bedenken. Nun kommen Zweifel, ob das die Verkehrsprobleme löst.
Der nächste Schritt für eine längere Tempo-20-Zone in Wentorfs Ortsmitte ist gemacht. Die Politiker haben einstimmig für den SPD-Antrag gestimmt. Danach soll die jüngst eingerichtete Tempo-20-Zone vom Kreisel am neuen Zollhof in die südliche Hauptstraße bis zur Einmündung Am Burgberg verlängert werden.
Aktuell gilt hier Tempo 30. Eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit erhöhe die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer und verringere die Schadstoff- und Lärmemissionen in der Ortsmitte, begründet Lucas Siemers, SPD-Fraktionsvorsitzender, den Antrag.
Kreis: Voraussetzungen für Verkehrsberuhigung seien gegeben
Der Kreis als zuständige Verkehrsaufsichtsbehörde hat jetzt sein grünes Licht für eine Einrichtung gegeben. Die Voraussetzungen für die Einrichtung einer Zone – hohes Fußgängeraufkommen und hohe Aufenthaltsfunktion – seien gegeben. „Die Prüfung durch die Straßenverkehrsbehörde ist abgeschlossen. Die Anordnung der 20-er Zone ist möglich. Sobald ein entsprechender Antrag der Gemeinde vorliegt, kann die Zone angeordnet werden“, sagt Kreissprecher Tobias Frohnert.
Die Schilder muss die Gemeinde selbst aufstellen. Und davon wird es jede Menge geben. An jeder Straße, die in die Hauptstraße mündet, muss ein entsprechendes 20-Zonen-Schild aufgestellt werden. Nicht ganz unbegründet ist da die Befürchtung, „dass ein Schilderwald entsteht, der die Autofahrer verwirrt“, sagt Torsten Dreyer, Fraktionsvorsitzender der Grünen und Vorsitzender des Planungs- und Umweltausschusses.
ADFC fordert eine Neugestaltung der Hauptstraße in Wentorf
Ob die Zone am Ende den gewünschten Effekt hat, bezweifelt sein Stellvertreter Lutz Helmrich (CDU): „Ein Schild wird die großen Probleme auf der Hauptstraße nicht lösen und kaum dazu führen, dass Autofahrer – insbesondere nachts – langsamer fahren oder sich für den viel längeren Umweg über Ost- und Südring entscheiden.“
„Die Frage der kompletten Neugestaltung der Straße muss dringend auf die Tagesordnung“, fordert auch Reiner Freund, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Wentorf/Börnsen. Das sei auch ein Ergebnis ihrer Umfrage unter Radlern. „Bis dahin könnten Fahrbahnschwellen oder Verschwenkungen auf der Hauptstraße helfen, die Geschwindigkeit der Autofahrer zu drosseln“, so Freund.