Bergedorf. Bergedorf. Die Politik wollte das Falschparken auf dem Bahnhofsvorplatz unterbinden. Mit untauglichen Mitteln, so die Polizei.
. Ganz schlechtes Zeugnis für Bergedorfs Verkehrspolitiker: Die Polizei verwirft in einer Stellungnahme alle ihre Ideen, wie das Dauerproblem Falschparker auf dem Bahnhofsvorplatz gelöst werden soll. Das Papier dürfte in der Verkehrsausschuss-Sitzung am Montag (18 Uhr; Rathaus, Wentorfer Straße 38) für reichlich Diskussionsstoff sorgen.
„Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Polizei gut eineinhalb Jahre braucht, um unseren im Juni 2017 sogar über alle Fraktionsgrenzen einstimmig beschlossenen Antrag zum Aufstellen von Pflanzkübeln jetzt so schroff abzulehnen“, ärgert sich Jörg Froh, verkehrspolitischer Sprecher der CDU. Und auch Nils Springborn, sein Gegenüber von der SPD, wundert sich: „Ich habe Probleme mir vorzustellen, wie die von der Polizei jetzt ins Spiel gebrachte Gesamtüberplanung des Vorplatzes samt seiner Umgebung aussehen könnte.“
Idee bei Ortstermin verworfen
Tatsächlich wird es dazu am Montag im Ausschuss noch keine konkrete Antwort geben, hieß es gestern aus dem Bezirksamt. Dessen Tiefbauer waren dabei, als die Polizei beim Ortstermin auf dem Bahnhofsvorplatz die Pflanzkübel-Ideen verwarf. „Wir warten ab, ob eine Gesamtüberplanung eine politische Mehrheit findet“, sagt Bezirksamtssprechering Lena Stich.
Konkret sieht die Polizei in den Pflanzkübeln eine große Gefahr für Zehntausende Fußgänger, die den Weidenbaumsweg zwischen Bahnhof und CCB täglich überqueren. „Die Kübel bewirken einen ,Alleecharakter’ für Autofahrer, der zu höheren Geschwindigkeiten verleitet“, heißt es in der Stellungnahme. Das würde die „heute funktionierende gegenseitige Rücksichtnahme“ von Fahrern und Fußgängern untergraben und die „bislang gänzlich unauffällige Unfallsituation deutlich verändern“. Zudem könnten die Kübel als Sitzgelegenheiten genutzt werden, was eine starke Vermüllung bedeute. Zwischen den Zeilen steht zudem die Sorge, so das alte Penner-Problem an den Bahnhof zurückzuholen.
Bahnhofsvorplatz grundsätzlich überplanen
Weil aber der Vorplatz nicht durch einen hohen Bürgersteig abgegrenzt und weiter als Anlieferzone für das CCB genutzt werden soll, brauche es eine grundsätzliche Überplanung. Kernproblem laut Polizei: „Legale Parkmöglichkeiten stehen auch für Kurzzeitparker in unmittelbarer Nähe des Bahnhofseingangs nicht zur Verfügung.“
Hier sieht Jörg Froh eine schnelle Lösung: „Der Reisebushalt zwischen Parkhaus-Ausfahrt und Bergedorfer Straße muss als Ablieferbereich für Bahnpassagiere ausgeschildert werden. Auch das fordern wir schon seit Jahren.“