Wentorf. “Das mit Abstand stärkste Wachstum.“ Auch unabhängig von Flüchtlingen sei die Bevölkerung kontinuierlich gewachsen.

Die gute Nachricht ist: Wentorf und auch seine Schulen bleiben attraktiv. Das zeigen die Prognosen und die bisherigen Zahlen, die jetzt Dr. Anja Reinermann-Matatko den Politikern des Bürgerausschusses vorgestellt hat.

„Wentorf verzeichnet mit 1,71 Prozent mit Abstand das stärkste Wachstum im Vergleich mit den anderen Kommunen des erweiterten Mittelzentrums“, berichtete die Schulentwicklungsplanerin. Auch unabhängig vom Flüchtlingsansturm 2015 sei die Bevölkerung noch kontinuierlich gewachsen. Und dies entspreche auch den weiteren Erwartungen für die Zukunft.

Trend zum Gymnasium in Wentorf ungebrochen

Dass die Gemeinde floriert, hat aber auch Folgen für die Schulentwicklung, wie die Zahlen verdeutlichen – und somit auch für den Schulträger, der die Räume vorhalten muss. „125 schulpflichtige Kinder wachsen im Schnitt pro Jahrgang in Wentorf heran“, erläuterte Reinermann-Matatko.

Nach Erwartung der Wissenschaftler bleiben die Schülerzahlen für die Grundschule relativ stabil bei 124 bis 126 pro Einschulungsjahrgang. Die Betreuung in der Offenen Ganztagsschule wird mit 67 Prozent aller Grundschüler überdurchschnittlich hoch nachgefragt, nur in Reinbek liegt die Nachfrage noch höher.

65,2 Prozent der Wentorfer Schüler auf dem Gymnasium

Etwa elf Prozent der Kinder besuchen andere Grundschulen. Die Anzahl der Schulklassen pro Jahrgang entwickelt sich von der Vier- bis Fünfzügigkeit zur Fünf- bis Sechs-Zügigkeit.

Auch der Trend zum Gymnasium bleibe stabil, sagte Anja Reinermann-Matatko. Etwa 31 Prozent der Schüler besuchten im laufenden Jahr die Gemeinschaftsschule, 65,2 Prozent das Gymnasium. „Wir gehen davon aus, dass das Verhalten sowohl bei den Kindern aus Wentorf als auch bei den Einpendlern gleich bleibt“, so die Planerin.

An der Gemeinschaftsschule liegt die Zahl der Klassen im Schnitt bei 3,4 pro Jahrgang. Aktuell beträgt die Schülerzahl 514, bis 2030 soll sie leicht auf 538 steigen. Das Gymnasium hingegen besuchen derzeit 1041 Schüler, bis zum Jahr 2030 sollen es 1300 sein.

Schulleiter Schmidtke: „Intelligentes Raummanagement“

Schulleiter Matthias Schmidtke wies darauf hin, dass das Gymnasium zwar zurzeit die Knappheit der Räume mit intelligentem Raummanagement noch gut bewältige, spätestens in fünf Jahren aber könnten die Räume zu knapp werden. „Denn bis 2026 wächst der erste G-9-Jahrgang hoch und macht im 13. Schuljahr sein Abitur“, bekräftigte der Schulleiter. Und mit den folgenden 13. Klassen müssten naturgemäß auch wieder mehr Jugendliche unterrichtet werden.

Zurzeit könnten die Klassen des Abiturjahrgangs noch „springen“. „Das heißt, wenn andere Klassen in die Fachräume für die Naturwissenschaften, Informatik oder Sport gehen, können sie auf deren Klassenzimmer ausweichen“, erläuterte Schmidtke auf Nachfrage. „Damit kommen wir besser zurecht als mit einem Zweitstandort. Denn um diesen zu erreichen, müssten wir immer Zeit für die Wege der Schüler und Lehrer einkalkulieren.“

Mit einem derartigen Campus hatte die Schule bis 2018 bereits am Fritz-Specht-Weg Erfahrungen gesammelt. Denn das Schulareal am Hohlen Weg lässt sich nicht mehr erweitern. Auf die mobilen Klassenräume hatte das Gymnasium zugunsten der Reinbeker Gemeinschaftsschule verzichtet, als diese durch einen Asbestfund im Schulzentrum in Raumnot geriet. Danach wurden die mobilen Klassenräume an die Gemeinschaftsschule Wentorf weitergegeben.

Wentorf: Auch die anderen Schulen bekommen Raumprobleme

Denn nicht allein das Gymnasium habe Raumprobleme, merkte Sonja Henke, die Leiterin der Grundschule an. Und ihre Kollegin Susanne Wischmeyer (Gemeinschaftsschule) ergänzte: „Wir stellen gerade ein Raumprogramm auf.“

Der Ausschussvorsitzende Günter Weblus (FDP) mahnte: „Wenn wir das politisch wollen, müssen wir es durchdeklinieren bis auf den letzten müden Cent. Wir müssen alles, was dazugehört, bereitstellen.“ Kristin Thode (CDU) erinnerte daran, dass die Gemeinde Wentorf den Einpendlern aus Dassendorf, Börnsen und Wohltorf gegenüber auch eine Verpflichtung habe, Schüler aufzunehmen.