Schwarzenbek. Schwarzenbeks neue Kulturmanagerin setzt auf eine Mischung aus namhaften Künstlern, Spaß und jungen Schwung.
Über Jahre war die Zukunft des Amtsrichterhauses Schwarzenbek ungewiss. Nach langem politischen Hin und Her um die Kosten hat die Stadt Hannah Kloostermann eingestellt. Die Kulturmanagerin hat für den Neustart nach der Sommerpause zwei Perlen für Schwarzenbek in die Europastadt geholt.
Bevor das Programm am 9. September beginnen kann, mussten am historischen Gebäude notwendige Sanierungsarbeiten erledigt werden. Ein wichtiger Fachwerkbalken wurde über den Sommer ausgetauscht. Eine sogenannte „Schwelle“ auf einer Seite des Hauses wurde durch einen neuen Balken ersetzt. Zwischen 1750 und 1770 erbaut, hatte die Stadt das Gebäude 1988 übernommen, es vor dem Verfall bewahrt.
Schwarzenbek: Amtsrichterhaus bietet namhafte Interpreten
Doch der Betrieb des Kulturzentrums ging über die Jahre durch verschiedene Hände. Auf die Stiftung Herzogtum Lauenburg und den Freundeskreis Amtsrichterhaus folgte von 2015 bis 2020 eine Kooperation zwischen der Stadt und der Lousienhof gGmbH. Als diese ausstieg, war guter Rat teuer. Die Idee einer Übernahme durch die Stadt stieß zunächst bei der Politik angesichts der Kosten auf wenig Begeisterung.
Das Septemberprogramm zeigt beispielhaft, welche Möglichkeiten das Haus bietet. Und dass die Idee, die Bürger für die kulturelle Nutzung einzubinden, kein Wunschtraum ohne Realisierungschancen ist. Bevor im weiteren Verlauf des Monats eine berühmte Klezmerband und die bekannte Poetry-Slammerin Mona Harry an den Start gehen, nutzen zuerst die Fotofreunde Schwarzenbek die Möglichkeit, ihre „Highlights aus den Jahren 2020 bis 2023“ zu präsentieren. Im Juni hatte das Forum junge Künstler im Amtsrichterhaus für Furore gesorgt.
Heimischen Künstlern eine Bühne bieten
Die Fotoschau wird am Sonnabend, 9. September, um 15 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Gezeigt werden Aufnahmen aus fernen Ländern wie auch der Region. Eindrucksvolle Porträts von Menschen lassen die Betrachter in die Lebenswirklichkeit der Fotografierten eintauchen. Am Eröffnungstag stellen sich verschiedene Fotografen den Fragen von Besuchern. Die Bilder sind auch an den beiden folgenden Wochenenden zu sehen. Der Eintritt zu der Vernissage mit musikalischer Begleitung ist frei.
Am Freitag, 15. September, gastiert um 19 die Band Mischpoke in Schwarzenbek. „Wir freuen uns, dass wir die Klezmerband erneut für das Amtsrichterhaus begeistern konnten“, betont Hanna Kloostermann. Die Musiker, die jüngst das Publikum in der Hamburger Elbphilharmonie begeistert haben, schätzen die Atmosphäre in dem gut 250 Jahre alten Gebäude. Ursprünglich als Sitz des Schwarzenbeker Amtsschreibers errichtet, diente es später als Wohnsitz verschiedener Amtsgerichtsdirektoren.
Klezmermusik zwischen Jazz und Klassik
Klezmer hat jüdische Wurzeln, die Geschichte ist deutlich älter als die des Amtsrichterhauses. Der Sound von Mischpoke ist jedoch alles andere als altbacken. Im Stile von Volksmusikanten nehmen die Musiker ihre Zuhörer mit auf eine Reise zwischen Spielfreude und Tempo über Witz bis Melancholie. Karten für 20 Euro lassen sich telefonisch reservieren unter 04151/ 88 11 32 oder per E-Mail an Mail@amtsrichterhaus.de.
Den Schlusspunkt im Monat setzt am Sonnabend, 30. September, Mona Harry mit ihrem Programm „Seemannsgarn und anderer Wahrheiten“. Die mehrfach ausgezeichnete Poetry-Slamerin ist amtierende Landesmeisterin. Die Trägerin des Landeskulturförderpreises ist über die Szene hinaus bekannt durch „Liebeserklärung an den Norden“ – ein Hit auf Youtube.
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Von 19 Uhr an bietet sie ein buntes Potpourri aus Slam, Lesung und Kurzgeschichten und ergänzt sie mit Animationen. Karten zu 20 Euro können ebenfalls unter der genannten Telefonnummer oder per E-Mail reserviert werden.