Schwarzenbek/Wiershop. Sechs Scheunenfeten gibt es im Kreis. Für den 1. Juli lädt die Landjugend Schwarzenbek ein. Alle Infos rund um die Feiern.
Halbzeit bei den Scheunenfeten der Landjugend: Am Sonnabend, 17. Juni, wird in Steinhorst gefeiert, danach geht es in den Südkreis: Die Landjugend Schwarzenbek hat bereits Plakate geklebt für ihre Party, die am Sonnabend, 1. Juli, startet. Die jungen Leute kommen zumeist aus den Dörfern ringsum: Die Plakate haben sie in Wiershop auf die Aufsteller geklebt, gefeiert wird dann auf dem Hof Steffens in Worth (Bogenstraße 4).
Das Besondere an der vierten von insgesamt sechs Scheunenfeten ist, dass in Worth auf gleich zwei Dancefloors gefeiert wird: Während in der Kartoffelscheune Daniel Mic, der im gesamten norddeutschen Raum als DJ unterwegs ist, für Stimmung beim jüngeren Publikum sorgt, sind in einer zweiten Halle Schlager mit DJ Heinz angesagt. Das ist möglich, weil die Lager des Kartoffelbauern jetzt geleert sind und die neue Ernte noch aussteht.
Eintritt zu den Scheunenfeten nur mit Muttizettel
Im Jahr 2013 hatten Meike und Christian Steffens ihre Hallen erstmals für eine Scheunenfete zur Verfügung gestellt. Nach sechs Veranstaltungen war Schluss: Während der Corona-Pandemie verzichtete die Landjugend von 2019 bis 2021 auf die Ausrichtung der Party. Dem Vorbild der Eltern, die im Vorstand der Landjugend waren, ist Tochter Merle gefolgt: Für die 19-Jährige ist es erst die zweite Scheunenfete, an der sie teilnehmen darf, denn der Zutritt ist erst mit 16 Jahren mit dem sogenannten Muttizettel (offiziell Erziehungsbeantragung) möglich. „Früher durften auch Jugendliche ab 14 Jahren in Begleitung ihrer Eltern kommen“, sagt Birte Dreves (26). Doch heute ist das nur noch bei Feiern der Brauchtumspflege wie Karneval oder Schützenfest möglich. Bei der Fete der Landjugend Lauenburg-Süd am 5. August in Krukow reicht auch der Muttizettel nicht aus: Der Einlass ist erst ab 18 Jahren erlaubt.
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Partybus ist eine Initiative von Landjugend und JU
Allen sechs Feten ist gemein, dass sie auf in Scheunen und Maschinenhallen auf landwirtschaftlichen Betrieben gefeiert werden und dass sie erstmals alle per Bus erreichbar sind. Der Partybus ist aus einer Initiative von Landjugend und Junger Union (JU) entstanden: 2022 wurden in einem Pilotversuch drei Scheunenfeten angefahren. Für dieses Jahr hat der zuständige Ausschuss für Regionalentwicklung und Mobilität des Kreises Herzogtum Lauenburg sogar 30.000 Euro zur Verfügung gestellt, damit alle Feten angefahren werden können. Gegen 21 Uhr starten jeweils ein Bus von wechselnden Orten im Nord- und Südkreis zur Party, fährt dabei mehrere Haltestellen vor allem auf den Dörfern an. Gegen 3 Uhr bringt der Partybus die Gäste wieder zurück.
Zum Auftakt in Breitenfelde fuhren am 20. Mai sogar vier Busse: Um 20.30 Uhr und 22 Uhr brachten jeweils zwei Partybusse die Gäste zur Scheuenfete, fuhren um 1.30 und 3.30 Uhr die Tour wieder zurück. Nach „Das ist super gut angenommen worden“, sagt Birte Dreves. Alle Busse seien gut besetzt gewesen. „Auf der Rücktour waren die Busse sogar noch voller, weil dann auch Gäste mitgefahren sind, die per Auto mit ihren Freunden gekommen sind“, so die 26-Jährige, die Mitglied des Vorstandsteams ist.
Noch fehlen Haltestellen in den Städten
Auch zur Party in Worth fahren zwei Busse: Um 21 Uhr startet ein Bus in Berkenthin, fährt über Talkau und Schwarzenbek zur Party. Ein zweiter startet in Sterley, fährt über Büchen, Witzeeze, Lütau und Gülzow. Wer aus Geesthacht nach Worth möchte, muss hingegen die knapp sechs Kilometer per Auto oder Fahrrad zurücklegen. Der Partybus macht um die Elbestadt noch einen Bogen und einen Linienbusverkehr gibt es nur an Schultagen. Das sei noch eine Sache, die man sich für das kommende Jahr überlegen müssen, sofern der Kreis den Partybus weiter finanziert, so Dreves. Während über Schwarzenbek nahezu alle Buslinien im Kreis laufen und auch der Partybus die Europastadt auf fast allen Touren ansteuert, gibt es bisher keinen Halt in Geesthacht. Aber auch Lauenburg, Mölln und Ratzeburg werden nur sporadisch angefahren.
Mit 100 Aufstellern wirbt die Landjugend Schwarzenbek im Kreis für die Scheunenfete in Worth: Mehr als 20 junge Leute hatten sich zum Plakatieren in einer Maschinenhalle in Wiershop getroffen. Binnen einer Dreiviertelstunde hatten sie die alten Plakate von den Aufstellern gekratzt und das neue aufgeklebt. „Früher haben wir mehr Plakate aufgestellt, aber mittlerweile setzen wir mehr auf Online-Werbung auf Facebook oder Instagram“, sagt Lena Brinkmann (22), Schriftführerin und Pressesprecherin des Vereins.
Noch vier Partys in Scheunen und Maschinenhallen
Nach Steinhorst geht es am 17. Juni um 21 Uhr von Wentorf über Worth, Schwarzenbek, Möhnsen und Breitenfelde, der zweite Bus startet seine Tour in Büchen und fährt über Gudow. Der Bus zur Scheuenfete in Krukow am 5. August fährt über Siebenbäumen, Talkau, Schwarzenbek und Kollow zur Party. Die letzte Landjugend-Fete ist das Schaalsee Open-Air am 12. August: Es findet je nach Witterung und Stand der Ernte auf einem Feld zwischen Sterley und Seedorf statt. Der Bus aus dem Südkreis startet um 21 Uhr in Dassendorf und fährt über Worth, Gülzow und Büchen zur Party (Rückfahrt immer um 3 Uhr). Die Fahrt mit dem Partybus kostet inklusive Hin- und Rückfahrt 5 Euro. Der Eintritt zu den Scheunenfeten kostet 9 Euro, Landjugend-Mitglieder erhalten 3 Euro Rabatt.