Schwarzenbek/Breitenfelde. Alle Feten im Kreis sind jetzt auch per Bus erreichbar. Doch Junge Union und Landjugend können sich noch mehr vorstellen.
Am Sonnabend, 20. Mai, geht es los: Dann lädt die Landjugend Breitenfelde zu ihrer Scheunenfete ein. Bis zum 12. August folgen fünf weitere Veranstaltungen, die jetzt erstmals alle auch mit dem Partybus erreichbar sind.
Vor fünf Jahren hatte Florian Slopianka, Vorsitzender der Jungen Union (JU) im Kreis, die Idee für den Partybus und holte dafür die Landjugend ins Boot. Der Lauenburgische Kreistag bewilligte 5000 Euro für einen Pilotversuch, der nach der durch die Pandemie bedingten Pause im vergangenen Jahr starten konnte: Drei Scheunenfeten wurde per Partybus angefahren. Für 2023 hat der zuständige Ausschuss für Regionalentwicklung und Mobilität sogar 30.000 Euro bewilligt: Jetzt können alle sechs Feten per Bus angefahren werden.
Landjugend: Partybus als neues Konzept für Mobilität auf dem Land
„Es geht uns nicht nur darum, gut feiern zu können, sondern um neue Mobilitätskonzepte auszuprobieren und den Kreis Herzogtum Lauenburg als attraktiven Ort auch für junge Menschen zu präsentieren“, sagt Slopianka. Alternativen zum Partybus gibt es wenige: Nur Breitenfelde wird auch nachts durch die Linie 8810 regelmäßig angefahren. Das gilt jedoch nicht für die fünf übrigen Scheunenfeten-Orte, ganz zu schweigen von den zahlreichen weiteren Dörfern im Lauenburgischen, aus denen die Gäste kommen.
Für die gab es bisher nur die Möglichkeit, selber oder in Fahrgemeinschaften zur Feier zu fahren – oder das „Eltern-Taxi“ zu nutzen. Das Problem entsteht eher auf der Rückfahrt: Alkohol sei dabei weniger ein Problem, weil zumeist ein Fahrer zuvor auserkoren wird. Ein Problem sei aber sehr wohl die Übermüdung nach einer langen Partynacht. „Was aber, wenn jemand nach einer Mitfahrgelegenheit sucht und nicht weiß, ob der Fahrer wirklich noch nüchtern ist?“, so Slopianka.
Shuttlebusverkehr zur Premiere in Breitenfelde
Dem trägt der Busfahrplan Rechnung: Die Busse starten jeweils an wechselnden Orten im Nord- und Südkreis um 21 Uhr. Die Rückfahrt ist auf 3 Uhr festgelegt. Das gilt jedoch nicht für die Scheunenfete in Breitenfelde, die am 20. Mai, um 21 Uhr auf dem Silogelände der Ceravis AG an der Kreisstraße 51 zwischen Breitenfelde und Bälau beginnt.
Dort gibt es nicht nur zwei Dancefloors in zwei Hallen, sondern auch zwei Busfahrzeiten: Um 20.30 Uhr starten die Busse am Schwarzenbeker Bahnhof sowie am Feuerwehrgerätehaus in Klinkrade. Nachdem sie ihre Gäste in Breitenfelde abgesetzt haben, fahren beide Busse die Tour noch einmal um 22 Uhr. Gleiches gilt für die Rückfahrten, die in Breitenfelde um 1.30 und 3.30 Uhr starten. „Wir haben für diese Fete erstmals eine Art Shuttleverkehr eingerichtet“, freut sich die Landjugend-Kreisvorsitzende Ilka Siemers.
Die Fahrt mit dem Partybus kostet für Hin- und Rücktour fünf Euro (2022: vier Euro), davon gehen jeweils 2,50 Euro an das beauftragte Busunternehmen sowie an die Landjugend, die jede Tour mit eigenen Mitglieder begleitet und die Fahrgäste zählt. Bei der Premiere im vergangenen Jahr waren bis zu 70 Besucher per Bus zu den Feten angereist. In diesem Jahr soll noch genauer gezählt werden, um Fahrtrouten und Haltestellen optimieren zu können.
Mit 26.500 Euro ist das Angebot der beiden Busunternehmen Dahmetal und Berg niedriger, als der im Kreishaushalt bereitgestellte Betrag. Sind die Busse, die über je 40 Sitzplätze verfügen, mit durchschnittlich 50 Fahrgästen besetzt, verringert sich der vom Kreis zu zahlende Betrag um 875 Euro.
Zukunftsmusik: Mehr Busse, Haltestellen und Zubringerdienste
„Im letzten Jahr waren alle Busse voll besetzt, wir gehen davon aus, dass es in diesem Jahr wieder genauso sein wird“, sagt Siemers. Angesichts von mehr als 2000 Partygängern, die auf den Scheunenfeten feiern, fallen 50 bis 70 per Bus anreisende Gäste kaum ins Gewicht. Doch für Slopianka und Siemers ist dies erst der Anfang: „Es ist erst die zweite Saison, in der wir den Partybus anbieten können“, so Slopianka. Beiden können sich eine Verstetigung des Projekts gut vorstellen, bei der künftig mit mehreren Linien auch die Städte im Kreis regelmäßig angefahren werden.
Während bei nahezu allen Touren die im Zentrum des Kreises liegende Stadt Schwarzenbek mit einem Halt dabei ist, werden Geesthacht und Lauenburg gar nicht, Mölln und Ratzeburg nur sporadisch angefahren. Die Organisatoren können sich nicht nur weitere Buslinien, sondern auch Zubringerfahrten etwa durch die Moia-Kleinbusse vorstellen. Laut Slopianka sei die CDU in Wentorf bereits in Gesprächen mit der Landesregierung, um Moia auch im Hamburger Rand anbieten zu können.
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Das ist jedoch noch Zukunftsmusik, erstmal wird gefeiert: Nach Breitenfelde starten die Busse aus dem Südkreis am 20. Mai am 20.30 und 22 Uhr in Schwarzenbek und fahren über Gülzow, Lütau, Büchen, Gudow und Mölln zur Fete (Rückfahrt entsprechend um 1.30 und 3.30 Uhr). Für die Scheunenfete in Kählstorf am 3. Juni startet der Bus um 21 Uhr in Büchen über Sarnekow, Gudow und Hollenbek nach Kählstorf. Nach Steinhorst geht es am 17. Juni um 21 Uhr von Wentorf über Worth, Schwarzenbek, Möhnsen und Breitenfelde, der zweite Bus startet seine Tour in Büchen und fährt über Gudow.
Zur Scheunenfete in Worth (1. Juli) geht es über Berkenthin, Talkau und Schwarzenbek sowie über Sterley, Büchen, Witzeeze, Lütau und Gülzow zur Party. Zur Scheunenfete in Krukow, die erst ab 18 Jahre besucht werden darf, startet nur ein Bus, der über Siebenbäumen, Talkau, Schwarzenbek und Kollow fährt. Die letzte Fete ist das Schaalsee Open-Air am 12. August: Es findet je nach Witterung und Stand der Ernte auf einem Feld zwischen Sterley und Seedorf statt. Der Bus aus dem Südkreis startet um 21 Uhr in Dassendorf und fährt über Worth, Gülzow und Büchen zur Party (Rückfahrt immer um 3 Uhr).