Schwarzenbek. Das letzte große Diner en blanc in der Europastadt lag acht Jahre zurück. Warum eine Neuauflage im nächsten Jahr dennoch offen ist.
Das Wetter spielte mit, und die Speisenvielfalt war erstaunlich: Bürgermeister Norbert Lütjens hatte mit Käse und Salami überbackene Laugenstangen mitgebracht, Doris Lehmann und Karina Geideck vom Vorstand der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek steuerten Wein und Salate bei. Dazu gab es von Familie Meinke aus Müssen vegetarischen Lachs, Frikadellen, Quark und vieles mehr.
Das erste „Diner en blanc“ unter dem Maibaum auf dem alten Markt war klein, aber fein. „Das sind Veranstaltungen, wie wir sie uns in Schwarzenbek wünschen. Sie bringen Leben ins Zentrum und fördern das bürgerliche Engagement“, betonte der Verwaltungschef.
Diner en blanc: Schlemmen ganz in Weiß zu Ehren des altehrwürdigen Maibaums
Die Idee für das Diner en Blanc kam von der Wirtschaftlichen Vereinigung, die Schirmherrschaft hatte die Stadt übernommen. Von der Stadt kamen auch die Tische und Bänke, die bereits vor dem langen Wochenende von Bauhofmitarbeitern bei der Feuerwehr an der Lauenburger Straße eingelagert und kurz vor dem dreistündigen Festmahl im Kreis um den Maibaum aufgestellt wurden. Der Maibaum steht bereits seit Ende der vergangenen Woche. Den hatten Mitarbeiter des Bauhofs gemeinsam mit Tiefbauarbeitern der Firma Jens Born aufgestellt.
Anfangs hatten Doris Lehmann und Karina Geideck noch Sorge, dass es bei einer Handvoll Gäste bleiben würde, aber nach und nach kamen immer mehr Besucher – selbstverständliche alle in Weiß oder wie der Bürgermeister im beigefarbenen Anzug.
Die Gäste kamen nach und nach und brachten viele Leckereien mit
„Wir haben im Internet vor zwei Tagen davon gelesen und alles eingepackt, was wir im Kühlschrank gefunden haben, um bei diesem herrlichen Wetter mit der ganzen Familie unter dem Maibaum zu speisen“, sagte Carmen Meinke (47) aus Müssen, die gemeinsam mit ihren beiden Töchtern Elena (10) und Vivien (12) sowie ihrem Sohn Joshua (13) und ihrer Mutter Gerda Wöhlke (74) zum Diner kam. Alles auf ihrem reich gedeckten Tisch war fleischfrei, schließlich sind die Meinkes Vegetarier.
„Eigentlich wird das Diner en blanc im Original abends und im Juni abgehalten. Aber wir dachten, dass es gut zum Maifeiertag passt und einen würdigen Rahmen für den Maibaum bildet“, sagte Karina Geideck. Bei dem Diner en blanc handelt es sich ganz ausdrücklich nicht um eine Art Maibaumfest.
Erstes großes Diner en blanc gab es zum Verbrüderungsfest 2015
„Das war eine Veranstaltung des Bürgervereins, den es mittlerweile nicht mehr gibt. Der Maibaum ist auch ein politisches Statement für die Freiheit der Zünfte. Das wollen wir würdigen“, ergänzte Doris Lehmann. Das letzte große Diner en Blanc hatte der Europaverein im Jahr 2015 zur großen Verbrüderungsfeier (Jumelage) mit den Partnerstädten auf dem alten Markt ausgerichtet. Auch im Garten des Amtsrichterhauses hatte es vor einigen Jahren ein Diner en blanc gegeben.
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Ob es eine Neuauflage dieser Veranstaltung geben wird, ließen die beiden Vorstandsmitglieder offen. „Ich würde mir das wünschen, dass es hier auch am 1. Mai wieder Veranstaltungen gibt“, betonte Norbert Lütjens. „Wir würden das durchaus wieder machen, aber jeder andere, der eine Idee hat und hier zum 1. Mai oder zu einem anderen Datum etwas veranstalten möchte, kann sich gerne melden. Dann würden wir ihm den Vortritt lassen“, sagte Karina Geideck.
Das Weinfest bleibt auf dem alten Markt – Umzug zum Ritter-Wulf-Platz ist abgeblasen
Mit dem Feiern auf dem alten Markt geht es aber in jedem Fall bereits in der Zeit vom 22. bis 24. Juni weiter. Dann richtet die WVS ihr Weinfest dort aus. Seit vielen Jahren ist der alte Markt der Stammplatz für diese Traditionsveranstaltung.
Eigentlich gab es Überlegungen, das Weinfest in diesem Jahr auf dem Ritter-Wulf-Platz auszurichten, da es angesichts von vier Winzern, drei Gastronomen und einer Bühne ziemlich eng auf dem alten Markt wird. „Davon haben wir Abstand genommen. Wir stellen die Buden anders, dann passt das. In diesem Jahr ist das Weinfest wieder auf dem alten Markt“, so Doris Lehmann.