Schwarzenbek. Helmut Stolze wehrt sich gegen die dauerhafte Verlegung des Wochenmarktes in Schwarzenbek. Was den Politiker stört.
Die Verlegung des Weinfests der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek (WVS) auf den Ritter-Wulf-Platz sorgt für Ärger. „Ich finde es bedenklich, wenn die WVS-Vorsitzende den Umzug verkündet, ohne dass die Politik involviert war“, kritisiert FDP-Fraktionschef Helmut Stolze.
Vom 22. bis 24. Juni will die WVS ihr Weinfest in diesem Jahr ausrichten. Es soll durch Stände aus der Partnerstadt Aubenas und aus der Schweiz sowie weiteren Weinhändlern diesmal größer ausfallen als bisher. Dafür ist der bisherige Standort am alten Markt jedoch zu klein. Für die Wochenmarktbeschicker bedeutet dies, dass sie am Sonnabend und wahrscheinlich auch am Mittwoch ihre Stände nicht auf dem Ritter-Wulf-Platz neben dem Rathaus, sondern auf dem alten Markt aufbauen müssen.
Schwarzenbek: Gutachten sagt aus: Platz für Markthändler reicht nicht
Beim WVS-Jahrestreffen hatte die Vorsitzende Doris Lehmann diese Pläne verkündet, Bürgermeister Norbert Lütjens dazu angemerkt, dass die Marktbeschicker noch nicht informiert seien. Ein Unding, findet Stolze und will auf der nächsten Hauptausschusssitzung am Dienstag, 7. Februar (18.30 Uhr, Rathaus, Ritter-Wulf-Platz 1) klären lassen, wer dieses Versäumnis zu verantworten hat.
Den Wünschen der WVS, den Wochenmarkt dauerhaft auf den alten Markt und damit dichter an die Geschäfte der Innenstadt zu verlegen, erteilt Stolze eine klare Absage: „Man kann von unserer ehemaligen Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig halten was man will, aber sie hat 2018 in einem Papier genau aufgezeigt, warum ein Umzug nicht möglich ist.“ Demnach benötigen die Marktbeschicker allein für ihre Stände und ohne Fahrzeuge eine Fläche von rund 1200 Quadratmeter, der alte Markt bietet jedoch nur 850 Quadratmeter.
Schwarzenbek: Eine einmalige Verlegung lehnt Stolze nicht ab, eine dauerhafte schon
Der Kirchenstieg zwischen St.-Franziskus-Kirche und Schröders Hotel sei für weitere Stände zu schmal und zu steil, zudem stünden der historische Brunnen und Bänke auf dem alten Markt den Marktständen im Weg. Dies seien sehr gute Argumente gegen einen Umzug gewesen, und deshalb sei die Verlegung politisch auch nicht mehr weiter verfolgt worden, so Stolze. Die einmalige Verlegung lehne er nicht ab, eine dauerhafte schon.
Erst wenn die Lauenburger Straße, die bisher noch eine Bundesstraße ist, entwidmet wurde, könne man noch einmal mit den Marktbeschickern über die dauerhafte Verlegung des Wochenmarktes nachdenken. „Dann können wir die Lauenburger Straße sperren und mit nutzen, was im Moment nicht möglich ist“, so Stolze.
Voraussetzung für eine solche Entwidmung ist der Bau des Kreisverkehrs am östlichen Ende der Straße in Höhe der Feuerwache. Der Verlauf der B 209, der bisher mitten durch die Stadt führt, könnte danach auf die Kerntangente verlegt werden, die bisher nur als Nebenstrecke dient. Laut Bürgermeister soll der Kreisverkehr im kommenden Jahr gebaut werden.