Schwarzenbek/Lauenburg. Es war eine Nacht mit vielen spektakulären Aktionen in Schwarzenbek und Lauenburg. Warum es in der Elbestadt so richtig laut wurde.
In den Stadtbüchereien von Schwarzenbek und Lauenburg wurde am Freitag, 17. März, die Nacht zum Tag. Bis zum späten Abend kamen Hunderte in die beiden Einrichtungen, um während der „Nacht der Bibliotheken“ zu lesen, zu spielen, Roboter auszuprobieren und neue Angebote zu entdecken. In Lauenburg wurde es dabei sogar richtig laut, denn die Musikschule stellte Instrumente zum Ausprobieren bereit, und so übten im Foyer einige engagiert ein Schlagzeugsolo.
Aktion soll Spaß am Lesen und Lust auf Bildung wecken
In Schwarzenbek hieß es schon am Nachmittag „Wasser marsch!“: Die Kinderfeuerwehr „Löschwölfe“ zeigte auf dem Ritter-Wulf-Platz ihr Können. „Grenzenlos!“ lautete das Motto des diesjährigen Events, an dem sich etwa 50 Büchereien in Schleswig-Holstein beteiligten und weitere Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und im Saarland mitmachten. Bundesweit sind es erstmals mehr als hundert Büchereien, die bei der Aktion, die ihren Ursprung in Nordrhein-Westfalen hatte, mitmachen. Dieses Mal nehmen auch deutschsprachige Bibliotheken in Dänemark, Flandern und Südtirol teil. In Schleswig-Holstein gibt es die Aktion seit dem Jahr 2005.
„Wir haben das Thema etwas abgewandelt in ‚Grenzenlos gemeinsam‘ und informieren über ehrenamtliches Engagement“, sagte Patricia Fasheh, Leiterin der Stadtbücherei Schwarzenbek. So konnten die Besucher nicht nur den umfangreichen Bestand der Bibliothek im Erdgeschoss des Rathauses am Ritter-Wulf-Platz 1 erkunden, sondern auch Vereine und Ehrenamtliche kennenlernen. Dabei ging es auch darum, die Gäste zu motivieren, selbst für das Gemeinwohl aktiv zu werden.
Computerfans können den „Helden“ in sich erkennen und eigene Stärken optimieren
„Mache den Check und entdecke den unbekannten Helden in Dir“, animierte beispielsweise ein Computerprogramm, die eigenen Stärken zu entdecken und sich für andere Menschen einzubringen. Der Rundgang durch die Bücherei war dann fast wie eine kleine Ehrenamtsmesse. Das Angebot „Wellcome“ der Evangelischen Familienbildungsstätte Schwarzenbek gibt es schon seit fast 20 Jahren. Gegenwärtig betreuen die 19 Ehrenamtlichen zwölf Familien, die jüngst ein Baby bekommen haben. Die „Familienpaten“ unterstützen Familien mit Kleinkindern von einem bis drei Jahren. Zurzeit betreuen in diesem Bereich 15 Ehrenamtliche sieben Familien. Wer sich dort engagieren möchte, wird umfangreich geschult und durch Koordinatoren begleitet.
Um zugelaufene „Stubentiger“ und Hunde ging es am Stand des Tierschutzvereins Schwarzenbek. „Wichtig zu wissen ist, dass es sich dann um eine Fundsache handelt, über die man das Tierheim verständigen muss“, sagte Maren Willers, zweite Vorsitzende, des Vereins. Ist der erste Eindruck, dass das Tier gut genährt ist, ein dichtes, glattes Fell hat und keine Verletzung, dann ist es vielleicht nur auf Streifzug durch sein Revier. Ist es dagegen verletzt, hat entzündete Augen oder Schnupfen, dann muss das Tierheim angerufen werden. Wenn die Tiere einen Mikrochip haben, kann der Besitzer gefunden werden. Ansonsten geht es in die Betreuung im Tierheim an der Feldstraße und nach einiger Zeit auch in die Weitervermittlung – sofern kein Besitzer ermittelt werden kann.
Klimaschutzmanagerin wirb für umweltfreundlichen Wasserschutz
Nina Reimers, Schwarzenbeks Klimaschutzmanagerin, informierte über Möglichkeiten, Energie einzusparen, Förderprogramme für effiziente Gebäude und über bevorstehende Veranstaltungen. „Wir laden am Donnerstag, 13. April, zu einem Vortrag über Wasserstoff ein“, sagte sie. Beginn ist um 18 Uhr in der Stadtbücherei.
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Die Besucher konnten stundenlang neue Angebote ausprobieren, vom Ausdrucken von Sticker am Plotter, über die neue „Libby-App“ für Hörbücher, bis zum Eintauchen in eine virtuelle Welt mit der VR-Brille. „Gar nicht so einfach. Wahrscheinlich muss man das längere Zeit üben“, resümierte Schüler Janis Groth nachdem er den kurzen Kursus „Erster Kontakt mit der VR-Brille“ absolvierte. Vor allem die Aktionen mit den Handcontrollern, mit denen Gegenstände in der virtuellen Welt bewegt werden können, war recht knifflig.
Mit dabei war auch die Schul- und Stadtbücherei Lauenburg. Dort an der Straße Weingarten ging es während der „Nacht der Bibliotheken“ laut zu. Die Musikschule des Kreises Herzogtum Lauenburg hatte einige Instrumente zur Verfügung gestellt, an denen sich die Besucher ausprobieren konnten. Besonders gefragt war das Schlagzeug, das im Foyer stand und dessen lautstarke Klänge den gesamten Abend über zu hören waren.
„Wir hatten insgesamt etwa 400 Besucher am Freitagabend“, sagte Uta Silderhuis, Leiterin der Bücherei. Die meisten blieben nicht nur zum Ausleihen von Büchern und Medien, sondern nutzten auch die anderen zahlreichen Angebote. „Die Leute freuen sich einfach, dass sie das Event live erleben können nach der langen Corona-Pause“, sagte sie. Die Bücherei ist das dritte Mal dabei. Jung und Alt machte bei einer Tablet-Rallye durch die Bibliothek mit und löste Rätsel im „Escape Room“ einem Gesellschaftsspiel, bei dem im Team Aufgaben gelöst werden müssen, um in den nächsten Raum zu gelangen. Ständig dicht umringt war der Drucker, mit dem sich die Gäste ihre eigene Tasse mit Lieblingsmotiven bedrucken konnten. 16 Notebooks und sechs Rechner standen zudem zur Verfügung, um die digitalen Angebote der Bücherei nutzen zu können.