Schwarzenbek. An dem Bollerwagen mit Pumpe, Werkzeugen und Schlauch werden die Löschwölfe auf ihre späteren Einsätze spielerisch vorbereitet.
Es gibt sie seit dem Jahr 2017 – und die ersten Absolventen wechseln jetzt in die Jugendfeuerwehr: Die Rede ist von den Löschwölfen, der Kinderabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek. „Wir haben aktuell 16 Mitglieder, wollen aber wieder mehr Kinder aufnehmen, um auf 25 zu kommen. Wegen der Corona-Pandemie hatten wir ein Aufnahmestopp, was zu sinkenden Mitgliederzahlen geführt hat“, sagt Tobias Lahode, der die Löschwölfe leitet.
Spendenaktion für ein Kinderlöschfahrzeug der FFW Schwarzenbek
Die Jungen und Mädchen in den roten Wetterschutzjacken mit dem Emblem der Freiwilligen Feuerwehr nehmen nicht an den Einsätzen der erwachsenen Retter teil, werden aber spielerisch auf den Dienst in der aktiven Wehr vorbereitet. „Was fehlt, ist ein Kinderlöschfahrzeug. Wir haben bereits eine Spende von der Kreissparkasse bekommen, mit dem Geld von den Bikern rückt das Fahrzeug in greifbare Nähe“, sagt Manfred Jacobsen vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr. Die Kreissparkasse stellte 2000 Euro für das Projekt zur Verfügung, die Biker ließen weitere 1000 Euro kurz vor Weihnachten „springen“.
Das Kinderlöschfahrzeug ist eine Art sehr großer Bollerwagen mit elektrischer Pumpe, Schlauch (D-Rohr) und Werkzeugen sowie weiterer Ausrüstung. Damit können Löscheinsätze realistisch und gefahrlos von den Kindern geübt werden. Und der Spaß bleibt auch nicht auf der Strecke. „Es gibt solche Fahrzeuge im Handel. Sie kosten etwa 8000 Euro und sind zum Teil auch mit Elektromotoren für die Fortbewegung versehen. Wir werden in Eigenarbeit etwas Einfacheres bauen. Aber das kostet auch einige Tausend Euro an Material“, so Tobias Lahode.
Raumnot bleibt ein zentrales Problem für die ehrenamtlichen Retter
Trotz allem bleibt die Enge ein Problem in der Feuerwache an der Lauenburger Straße. „Wir hoffen, dass der Neubau bald kommt. Die Spinde der Kinder und Jugendlichen sind doppelt belegt“, so Jacobsen. Außerdem gibt es bei den erwachsenen Rettern Probleme mit der so genannten Schwarz-Weiß-Trennung von kontaminierter Kleidung nach Einsätzen. Aber ein Neubau ist zumindest in Sicht.
Aktuell hat die Feuerwehr 100 aktive Mitglieder, weitere 25 gehören der Jugendfeuerwehr an, 16 den Löschwölfen. Damit sichern die ehrenamtlichen Retter der Stadt ihren Nachwuchs.
„Wir sind auf die Löschwölfe aufmerksam geworden, weil wir beim Weihnachtsmarkt der Feuerwehr mit einem Stand vertreten waren und Spenden gesammelt haben“, sagt Hartwig Holst, Präsident des Vereins Biker fahren für Kinder. Die Arbeit der Nachwuchsretter habe die Motorradfahrer, die sich für soziale Projekte zugunsten junger Menschen einsetzen, beeindruckt. Insgesamt hat der Verein in diesem Jahr 15.000 Euro, die bei Charity-Aktionen zusammen kamen, gespendet.