Schwarzenbek. Kann eine Bildungseinrichtung in Dänemark Vorbild für die Neubauprojekte sein? Antworten soll ein Vor-Ort-Besuch in Aarhus liefern.

Zwei neue Grundschulen, ein Bildungszentrum und viele weitere Großinvestitionen werden die Stadt Schwarzenbek in den kommenden zehn bis 15 Jahren in Atem halten und in der Gesamtbilanz einschließlich einer neuen Feuerwache vermutlich mehr als 80 Millionen Euro kosten. Ein großer Posten sind dabei die Schulen. Damit diese dann auch wirklich fit für die nächsten Jahrzehnte sind, will die Stadt „nach den Sternen greifen“.

Ein Leuchtturmprojekt in Nordeuropa ist nach Expertenmeinung die Fredriksbjerg Skole im dänischen Aarhus. Diese Schule haben die Planer des Hamburger Architektenbüros „trapez“, das die sogenannte Phase Null für die Neuausrichtung der Bildungsinfrastruktur in Schwarzenbek begleitet hat, beispielhaft angeführt. Außerdem gibt es dort in der Nähe ein Gemeindezentrum mit Modellcharakter. Beides wollen sich Politiker, Lehrer und Verwaltungsmitarbeiter am kommenden Mittwoch und Donnerstag ansehen.

Neubauprojekte: Planung für neue Grundschulen läuft seit mehr als drei Jahren

Seit mehr als drei Jahren läuft die Planung für die Lösung der Raumnot in den beiden viele Jahrzehnte alten Grundschulen in Schwarzenbek Nordost und an der Breslauer Straße. Lange ging es um die Frage, ob eine Sanierung der altehrwürdigen und viel zu kleinen Gebäude sinnvoll oder ein Neubau notwendig ist. Die Politiker entschieden sich für den Neubau, um die Schulen zukunftsfähig zu machen. Denn mit einer Sanierung und einer Erweiterung sei es nicht getan. Für eine Abkehr vom Frontalunterricht und klassenübergreifenden Kursen sei auch ein anderes Raumkonzept erforderlich.

Besonders dringend ist der Neubau an der Breslauer Straße, weil diese Schule in Teilen bereits aus den 1950er-Jahren stammt. Nordost an der Cesenaticostraße wurde in den 1970er-Jahren gebaut.

Bürgermeister: Grundfrage ist, wie „weit wir springen wollen“

Teuer wird der Neubau in jedem Fall. „Die Grundfrage ist aber, wie weit wir springen wollen. Wir sind eine wachsende Stadt und brauchen sehr gute Schulen. Aarhus ist uns von den Planern als Paradebeispiel für eine zukunftsweisende Schule mit Leuchtturmcharakter genannt worden“, sagt Bürgermeister Norbert Lütjens, der selbst schon in Aarhus war und sich beeindruckt von der Bildungseinrichtung zeigte. Er will jetzt gemeinsam mit einer Delegation von Verwaltungsmitarbeitern, Politikern und Lehrern nach Dänemark fahren, damit sich alle an den künftigen Entscheidungen beteiligten ein Bild verschaffen können.

Die Erfahrungen sollen in die Schulbauprojekte in Schwarzenbek einfließen, damit die großen Investitionen bestmöglich eingesetzt werden können. „Die Reise ist eine Investition in Schwarzenbeks Zukunft. Wir werden die Erfahrungen sehr genau mit allen Beteiligten reflektieren. Sie werden in die Planungen für unsere Schulen einfließen“, so der Bürgermeister. Auf dem Programm steht auch der Besuch eines Gemeindezentrums, das Modell für die Umwandlung der ehemaligen Realschule in ein Bildungs-/Bürgerzentrum sein könnte.

Los geht es am Mittwoch, 11. Januar, in den frühen Morgenstunden mit dem Bus nach Dänemark. Am späten Donnerstagsabend kehrt die Delegation zurück. Die ersten Beratungen sind bereits während der Reise geplant. Die wirkliche Arbeit beginnt mit den weiteren Planungen danach.