Schwarzenbek. Beide Schulen sind Jahrzehnte alt. Neubau oder Sanierung kosten 40 Millionen Euro. Jetzt will die Politik öffentliche Diskussionen.
Beide Grundschulen Schwarzenbek sind in die Jahre gekommen: Die Grundschule Nordost ist 50 Jahre alt, die ehemalige Compeschule, der heutige Grundschulteil der Gemeinschaftsschule, hat bereits 71 Jahre „auf dem Buckel“. Moderne pädagogische Konzepte mit fächer- und klassenübergreifendem Unterricht sind dort nicht möglich. Zudem hapert es auch teilweise beim Brandschutz und trotz regelmäßiger Sanierungen auch bei der Wärmedämmung. Seit mehr als einem Jahr beschäftigen sich Lehrer, Schüler, Elternvertreter, Politiker und Verwaltungsbedienstete mit der Zukunft der beiden Schulen. Jetzt haben die Politiker den Grundsatzbeschluss gefasst, dass sie in die beiden Schulstandorte investieren wollen – nach jetzigem Stand werden dafür rund 40 Millionen Euro fällig.
Grundsatzentscheidung über Grundschulen Schwarzenbek war für 31. März geplant
Eigentlich sollte die Entscheidung über Sanierung oder Neubau der beiden Grundschulen bereits am vergangenen Donnerstag während der Sitzung der Stadtvertreter fallen. Direkt vor Sitzungsbeginn im Forum des Gymnasiums an der Buschkoppel hatte allerdings der so genannte Ältestenrat noch einmal getagt. Diesem Gremium gehören die Fraktionsvorsitzenden, der Bürgermeister und der Bürgervorsteher an. Das ist ein durchaus übliches Prozedere.
Dabei kam es zu der Entscheidung, über diese großen Investitionen noch einmal eine weitere Beratungsrunde durch die politischen Gremien zu drehen – und diesmal auch öffentlich. „Wir haben uns interfraktionell darauf geeinigt, dass wir im Hauptausschuss am 21. Juni einen Beschlussvorschlag unterbreiten, über den dann am 30. Juni in der Stadtvertretung entschieden wird“, sagte der Hauptausschussvorsitzende Nils Hilger (SPD). Dem stimmten alle anwesenden Stadtvertreter zu.
Die Investitionen sind auch eine Hypothek auf die Zukunft
Hinter diesem für Zuhörer schwer nachvollziehbarem Votum steht eine Hypothek für die Zukunft. Denn der Grundsatzbeschluss, die Schulen zu sanieren oder neu zu bauen, wird den Haushalt Schwarzenbeks über mehrere Jahrzehnte belasten. Damit sind andere Investitionen schwierig. Im vergangenen Jahr haben rund 60 Personen in der so genannten „Phase Null“ unter fachlicher Begleitung des Hamburger Architekturbüros Trapez die Eckpunkte erarbeitet. Trapez hat unter anderem den Umbau des Schulzentrums Glinde begleitet (wir berichteten).
Das Ergebnis: Eine Sanierung der Grundschule Nordost würde 20,4 Millionen Euro kosten, der Neubau 20,6 Millionen Euro. Etwas anders sieht es bei der Grundschule an der Compestraße aus: Die Sanierung würde einschließlich des integrierten Jugendzentrums 19,8 Millionen Euro kosten, der Neubau 23,2 Millionen Euro. „Allerdings wären bei einer Sanierung die neuen Unterrichtskonzepte nicht realisierbar“, betont Bürgervorsteher Rüdiger Jekubik.
Ergebnisse der Beratungen werden im Hauptausschuss vorgestellt
Erstmals öffentlich vorgestellt wurden die Zahlen vor einigen Wochen im Sozial- und Kulturausschuss. Öffentliche Sachstandsberichte in den politischen Gremien hatte es nicht gegeben.
Das ändert sich jetzt. Es wird öffentliche Diskussionen sowohl im Bauausschuss als auch im Sozial- und Kulturausschuss und im Finanzausschuss geben. Der Hauptausschuss soll dann die Ergebnisse am 21. Juni zusammenführen, damit die Politiker in der Stadtvertretung eine Entscheidungsgrundlage haben.
Dabei geht es dann um die Frage, welche Schule zuerst an die Reihe kommt. Bei einem Neubau würde die neue Schule Nordost auf dem dortigen Sportplatz gebaut werden. An der Breslauer Straße müssten die Kinder in Container auf dem Spielplatz ausweichen, während ihre Schule abgerissen wird.