Schwarzenbek. Sieben Männer und Frauen setzen sich im Seniorenbeirat für Interessen der älteren Bürger ein und sammeln Ideen für ihre Arbeit.
Glitschiges Pflaster auf dem alten Markt, Freizeitaktivitäten oder aber auch Angebote für Rentenberatung oder Betreuungsangebote: Was bewegt die Generation 60plus in Schwarzenbek wirklich? Diesen Fragen will der neu gewählte Seniorenbeirat in den kommenden drei Jahren nachgehen. Dafür nehmen die sieben Mitglieder neue Anläufe, die nicht zwangsläufig sofort zu einem Erfolg führen, da die Interessenvertretung für die älteren Schwarzenbeker nach dem Rücktritt des ehemaligen Beirats im Jahr 2019 zu einem Stillstand geführt hat.
Diese Erfahrung musste Bernd von Beuningen jetzt bei seiner ersten Sprechstunde im Rathaus machen: Die Sprechzeit am Mittwoch war erst sehr kurzfristig angekündigt worden – trotzdem war der 65-Jährige sichtbar enttäuscht, dass niemand in den zwei Stunden von 10 bis 12 Uhr in das eigens für den Seniorenbeirat zur Verfügung gestellte Büro des Bürgervorstehers im zweiten (barrierefrei erreichbaren) Stockwerk des Rathauses kam.
Schwarzenbek: Verhaltener Start für Seniorenbeteiligung
„Wir haben ganz bewusst einen Wochenmarkttag für unsere Sprechstunde ausgewählt. Möglicherweise fehlt uns noch der Bekanntheitsgrad“, so der Schwarzenbeker. Denn in seinem anderen ehrenamtlichen Job als Versichertenberater für die Rentenversicherung kann er sich vor Nachfragen kaum retten. „Gerade der Bedarf an Menschen, die frühzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden wollen, ist enorm. Deshalb habe ich auch nicht für den Vorsitz im Seniorenbeirat zur Verfügung gestanden, weil die Rentenberatung mein Steckenpferd ist“, sagt Bernd von Beuningen.
Der 65-Jährige studierte Sozial- und Gesundheitsmanager war für eine Krankenkasse als Geschäftsstellenleiter und im Personalrat tätig. Er ist derzeit ehrenamtlicher Berater der Rentenversicherung Bund und ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Hamburg. Von 1996 bis 2008 war er Stadtverordneter für die SPD in Schwarzenbek.
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Der Schwarzenbeker ist eines von insgesamt sieben gewählten Mitgliedern des Seniorenbeirats, der Ende des vergangenen Jahres seine Tätigkeit aufgenommen hat. Die Mitglieder haben ihren „Youngster“ Ulf Pielot (61) zum Vorsitzenden gewählt. Jetzt will das Gremium erst einmal ausloten, wo die Probleme der älteren Schwarzenbeker liegen. 4500 Menschen der Generation 60plus leben in der Europastadt mit ihren insgesamt 17.500 Einwohnern.
Es gibt bereits reichlich Angebote für die Generation 60plus
„Wir haben uns einen ersten Eindruck von den Angeboten verschafft und waren positiv überrascht, was es alles gibt“, so von Beuningen. Denn neben dem Seniorenbeirat gibt es unter anderem auch den Verein Aktive Senioren unter Leitung von Patrick Göring, der Spielenachmittage und Ausflüge anbietet, aber auch perspektivisch Wanderausflüge und weitere Aktivitäten plant. Parallel dazu gibt es unter anderem beim Ortsverein des DRK einen Seniorentreff, der ab Montag, 9. Januar, wieder im DRK-Zentrum Bismarckstr. 9 b an den Start geht.
„Jeweils montags und freitags werden bei Kaffee und Kuchen von 15 bis 17 Uhr Gesellschaftsspiele angeboten“, sagt Annegret Heyduck vom DRK-Ortsverein. Wer den Fahrdienst in Anspruch nehmen möchte, meldet sich bitte unter Telefon 04151/53 42 oder 24 88.
Offene Angebote für Senioren gibt es aber auch bei der Arbeiterwohlfahrt und in der Seniorenresidenz St. Franziskus sowie bei der Kirchengemeinde. „Meine Idee ist es, eine Internetseite aufzubauen, auf der alle Angebote zusammengefasst werden können“, sagt Bernd von Beuningen.
Zu den Sitzungen sind Besucher ausdrücklich willkommen
Mit diesem und vielen anderen Themen will sich der neu gegründete Seniorenbeirat während seiner ersten regulären Sitzung am Dienstag, 10. Januar, um 16.30 Uhr im Raum 415 des Rathauses am Ritter-Wulf-Platz unterhalten. Die Sitzung ist öffentlich, Gäste sind ausdrücklich willkommen. Der Saal ist barrierefrei über den Fahrstuhl vom Eingang Compestraße aus zu erreichen. Wer Anregungen an den Seniorenbeirat hat, kann aber auch an jedem ersten Mittwoch im Monat in der Zeit von 10 bis 12 Uhr in das Zimmer 309 des Rathauses kommen. Außerdem hat der Beirat ein Postfach im Eingangsbereich des Rathauses.
Der Seniorenbeirat hat Sitz und Stimme in allen politischen Ausschüssen der Stadt und kann somit Einfluss auf die Entscheidungen ausüben, sobald sie ältere Menschen betreffen.