Schwarzenbek. 2663 Schwarzenbeker gehören derzeit dem TSV an: Tendenz steigend. Was der Verein seinen Mitgliedern bietet.
Der TSV Schwarzenbek ist auf die Erfolgsspur zurück gekehrt. Der 1899 gegründete Verein ist mit aktuell 2663 Mitgliedern nach eigenen Angaben der größte Sportverein im Kreis. „Mittlerweile haben wir auch den Möllner SV mit derzeit 2600 Mitgliedern überholt“, sagt Florian Leibold, Geschäftsführer des TSV.
Bedürfnis an Bewegung wächst nach der Corona-Pandemie
Es gibt neue Angebote und eine steigende Zahl von Einwohnern in der Europastadt. Das Bedürfnis an Bewegung wächst mit dem Abklingen der Corona-Pandemie wieder – vor allem bei den jüngsten Schwarzenbekern. Es gibt einen regen Zustrom an Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen begeistern sich wieder für wieder für sportliche Aktivitäten. Neben bestehenden Angeboten wird es Neues wie Zumba für Frauen im mittleren Alter, Dance-Fitness, eine Darts-Abteilung für Jugendliche und American Football für Kinder und Jugendliche geben.
Mitgliederzahl ist durch die Fusion mit dem SC Schwarzenbek deutlich angewachsen
„Wir hatten einen Tiefstand an Mitgliedern vor mehr als zehn Jahren, als sich der SC Schwarzenbek von uns abgespalten hat. Damals waren es 2100 Mitglieder“, bilanziert Leibold. Mit der Fusion mit den Fußballern im Jahr 2021 wuchs der Verein wieder auf mehr als 2600 Mitglieder an. „Wir haben gute Trainer, gute Angebote und sechs Sporthallen sowie zwei Sportplätze. Das alles zusammen ist unser Erfolgsrezept“, sagt der TSV-Geschäftsführer.
Das Umfeld wird allerdings schwieriger. Denn zum einen gibt es die wichtigen Diskussionen zum Energiesparen, die in Sportanlagen ein großes Thema sind. Zum anderen sind die Nutzungszeiten für die Hallen und Sportplätze begrenzt. „Die Hallen sind jetzt schon praktisch komplett ausgenutzt. Wenn die Einwohnerzahlen weiter steigen – wovon auszugehen ist – wird die Stadt trotz der extrem guten Sportinfrastruktur vermutlich in zehn Jahren eine weitere Halle benötigen. Aber das ist Zukunftsmusik und nur eine Einschätzung von uns, auf die wir hinweisen möchten. Das müssen letztlich die Politiker entscheiden“, so Leibold.
Energiekosten halten sich durch starke Nutzung der Hallen im Rahmen
„Wir haben die Temperaturen in den Hallen auf 18 Grad abgesenkt, mitunter ist es dort bei starker Nutzung sogar fast zu warm. Das ist kein Problem in der aktuellen Energiespardiskussion. Wir bezahlen auch den Stromverbrauch der Flutlichtanlagen an der Schützenallee und in Nordost mittlerweile selbst“, so Leibold. Da die Masten auf energiesparende LED umgerüstet wurden, ist das für den Verein momentan noch tragbar. Höhere Mitgliedsbeiträge durch die steigenden Energiekosten sind nicht im Gespräch.
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„Wir haben die Nutzung der Sportanlagen im vergangenen Jahr in Verhandlungen mit der Stadt auf eine andere Basis gestellt. Statt der pauschalen Abrechnung in Höhe von 35.000 Euro im Jahr und einer Co-Finanzierung seitens der Stadt für unsere Trainer in Höhe von 15.000 Euro, sind wir auf eine Abrechnung umgestiegen, die der wirklichen Nutzung der Sportanlagen entspricht“, erläutert Michaela Buck, die im siebenköpfigen Gemeinschaftsvorstand der Sportvereins für die Finanzen zuständig ist. „Das bedeutet für uns eine erhebliche Steigerung der Planungssicherheit. Davor haben wir über die freiwilligen Leistungen der Stadt einen Zuschuss für die Trainerstunden bekommen. Wir mussten das Geld beantragen, wussten aber nie, ob es wirklich fließt. Das hat Etatplanungen in der Vergangenheit sehr schwierig gemacht“, sagt Leibold.
Neues Planungstool für optimale Auslastung der Sportanlagen entwickelt
Um die Hallennutzung planbar zu machen, hat der Verein gemeinsam mit einem externen Anbieter ein Tool entwickelt, um die Nutzungszeiten zu erfassen. Eine Stunde kostet 1,25 Euro pro Halleneinheit oder Sportplatz. Bei einer voll ausgelasteten Dreifeld-Halle werden als 3,75 Euro pro Stunde fällig. „Die Abteilungen des TSV – aber auch externe Vereine wie beispielsweise die Feuerwehr – können sich künftig in freie Trainingszeiten einbuchen. Die fest angebotenen Kurse hinterlegen wir, um die Hallen und Sportplatzzeiten entsprechend zu sperren. Wir sind jetzt zum Jahresbeginn mit dem neuen System an den Start gegangen“, erläutert Leibold.
Allerdings sind freie Nutzungszeiten – zumindest in den Abendstunden – rar gesät. Denn die Hallen und Sportplätze sind praktisch ausgebucht, zumal sich die Nutzungszeiten auch durch Kinder und Jugendliche aber erst recht durch den Erwachsenensport immer weiter nach hinten verlagern. Die Vormittagsstunden sind oft für den Schulsport reserviert. Der Verein rechnet durch die neue Berechnungsmethode mit Kosten in Höhe von 15.000 Euro für die Hallen- und Sportplatznutzung.
Eltern sind nicht mehr so oft bereit, ihre Kinder zu Turnieren zu fahren
Das ist aber nicht die einzige Änderung, die sich der TSV stellen muss. Denn auch bei den Nachwuchssportlern ist das Umfeld ein anderes geworden. Immer mehr Eltern haben nicht die Zeit, Kinder und Jugendliche, die in Mannschaften aktiv sind, zu den Wettbewerben zu bringen. „Das ist ein Problem. Es gibt einige Eltern, die zumeist über einen Kleinbus verfügen, die den Transport übernehmen. Andere klinken sich aus. Das macht die Wettkämpfe schwierig und führt mitunter auch zum Austritt von jungen Sportlern“, so Leibold.
Aber auch bei anderen Angeboten haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Gerade in der ganz jungen Altersgruppe der Kleinkinder gibt es nur noch die sogenannte „Pampers-Gymnastik“ für Babys am Vormittag. „Alle Kinder, die älter sind, haben in der Regel einen Krippen- oder Kitaplatz. Deshalb bieten wir für diese Gruppen nur noch Nachmittagsplätze an“, so Leibold. Aber auch hier ist die Nachfrage in der wachsenden Stadt gewaltig. „Wir hatten erst einen Kinder-Turn-Kursus für Drei- bis Vierjährige. Wegen der langen Warteliste haben wir einen zweiten Kursus angeboten. Trotzdem standen noch 100 Kinder auf der Warteliste. Mittlerweile haben wir vier weitere Kurse organisiert, aber immer noch eine Warteliste“, so der TSV-Geschäftsführer. Irgendwann setzen aber auch die Kapazitäten an den Hallenzeiten und die verfügbaren Trainer Grenzen.
Neue Angebote bei Darts, Zumba und American Football
Großen Zulauf haben auch die Nachmittagsangebote für Kinder und Jugendliche. „Wir werden den Bereich in diesem Jahr um eine Nachwuchsabteilung bei den Darts-Sportlern erweitern. Außerdem wollen die American Footballer eine Kinderabteilung mit sogenanntem Flag-Football einrichten. Dabei geht es um eine praktisch kontaktlose Variante dieser Sportart, für die keine besondere und teure Schutzausrüstung erforderlich ist“, erläutert Florian Leibold.
„Im Fokus haben wir aber auch Sportlerinnen und Sportler im reiferen Alter. So wird es beispielsweise einen Zumba-Kursus Gold für Frauen geben, die nicht mehr so ganz jung sind und es beim Training etwas ruhiger angehen lassen wollen“, sagt Zumba-Trainerin Michaela Buck.
Weitere Informationen zum TSV und den neuen Angeboten gibt es im Internet unter www.tsv-schwarzenbek.de oder telefonisch unter 04151/79 32.