Schwarzenbek. Hannah und Julius Quost hatten sich unabhängig voneinander beworben. Was sie sich von dem Jahr beim TSV Schwarzenbek erhoffen.

Als einer von wenigen Vereinen in Schleswig-Holstein bietet der TSV Schwarzenbek immer mal wieder zwei FSJ-Stellen an. FSJ – das ist das Freiwillige Soziale Jahr, das es bundesweit bereits seit dem Jahr 1963 gibt. Neben dem sozialen Bereich können junge Menschen ihr FSJ auch im Ausland, im Kultur- oder Ökologiebereich sowie im Sport ausüben. Der TSV Schwarzenbek bietet das FSJ seit 2003 an.

TSV Schwarzenbek bietet Freiwilliges Soziales Jahr meist im Doppelpack an

Von den bisher 33 FSJlern beim TSV waren nur sieben als „Einzelkämpfer“ unterwegs, Duos gab es hingegen zehnmal, zweimal war sogar ein Trio im Einsatz. Das wussten allerdings Hannah und Julius Quost nicht, als sie sich bewarben. „Wir wollten beide ein FSJ machen, haben uns aber bei diversen Vereinen im Kreisgebiet beworben. Dass wir jetzt beide beim TSV gelandet sind, ist ein Zufall, der uns auch selbst überrascht hat“, sagt der 18-Jährige. Beide sind nun das erste Zwillingspaar in der Geschäftsstelle des TSV. Die beiden 18-Jährigen aus Niendorf/Stecknitz haben im Sommer ihr Abitur am Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln gemacht. Während Julius beim Breitenfelder SV Fußball spielt ist Hannah in der Möllner SV bei der Sportakrobatik aktiv.

In Schwarzenbek unterstützen beide die Übungsleiter jedoch in vielen weiteren Kursen. „Gleich zu Beginn unseres FSJ waren wir bei einem Handballcamp dabei. Mit dieser Sportart hatte ich bisher nicht zu tun, es war aber eine coole Erfahrung“, so die 18-Jährige, der auch die Arbeit in der Geschäftsstelle Spaß macht: „Es ist interessant, hinter die Kulissen eines Vereins zu schauen. Ich bin zwar schon lange in einem Verein aktiv, aber so habe ich das noch nicht erlebt.“

FSJ als Entscheidungshilfe für den künftigen Berufsweg

Beide wollen das Jahr im Sportverein nutzen, um sich über ihre Berufswünsche klar zu werden. Einer, dem das FSJ dabei geholfen hat, ist Fardin Nasri. Der 21-Jährige war von 2021 bis 2022 FSJler beim TSV und überzeugte die Mitglieder mit seinem einnehmenden Wesen. Nasri, der als Elfjähriger aus Afghanistan nach Deutschland kam und vor einem Jahr an der Gemeinschaftsschule Büchen sein Abitur ablegte, hatte bei der Bewerbung mit seinen Zaubertricks überzeugt. Die kamen auch bei Kindern und Erwachsenen gut an. „Uns fragen immer noch Mitglieder, wo denn Fardin ist“, so TSV-Geschäftsführerin Mareike Neuber.

„Wenn Geld keine Rolle spielt, wäre es ein Ferrari“

Der 21-Jährige ist jedoch nicht nur Fußball-, sondern auch Autofan. „Ich wollte berufliche immer was mit Autos machen, tendierte nach dem Abitur zu einer Ausbildung als Kfz-Mechatroniker“, sagt Nasri. Während des FSJ habe er jedoch gemerkt, wie viel Freude ihm der Kontakt mit Menschen bereite: „Ich bringe Kinder, aber auch Erwachsenen gerne etwas bei.“

Deshalb will Nasri nun Fahrlehrer werden. „Voraussetzung für die Ausbildung ist das Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Außerdem muss man mindestens 21 Jahre alt sein, den Führerschein besitzen und natürlich keine Punkte in Flensburg haben“, sagt der 21-Jährige, der privat einen SUV der Marke Hyundai fährt. Sein Traumauto wäre hingegen ein Sportwagen von Mercedes oder BMW: „Wenn das Geld aber keine Rolle spielt, dann wäre es ein Ferrari“, sagt der 21-Jährige und lächelt.