Elmenhorst. Bis zu acht Wochen Wartezeit auf einen Termin in der Führerscheinstelle. Was die Kreisverwaltung Betroffenen rät.
Wer noch einen grauen „Lappen“ besitzt oder bereits die rosafarbene Plastikkarte im Portemonnaie hat, sollte sich schleunigst über den neuen EU-Führerscheinim Scheckkartenformat Gedanken machen. Denn die Tage der Gültigkeit der alten Fahrerlaubnisse sind gezählt. Ein Umtausch ist je nach Alter des Führerscheininhabers (unabhängig davon, wann die Fahrerlaubnis erteilt worden ist) zwingend erforderlich. Darauf weist Tobias Frohnert, Sprecher der Kreisverwaltung Herzogtum Lauenburg, hin.
„Der neue EU-Führerschein vereinheitlicht die Dokumente in Europa. Der Umtausch ist obligatorisch. Für Reisen ist der neue Führerschein auch schon vor der Umtauschfrist oft zwingend erforderlich, wenn ein Leihwagen gemietet wird. Für einige Länder wie beispielsweise die USA ist auch ein internationaler Führerschein vorgeschrieben“, sagt die zuständige Fachbereichsleiterin Tanja Stamer.
Führerschein umtauschen: Pro Tag gehen 40 Anträge ein
Die Erkenntnis, dass sie ihre Fahrerlaubnis umtauschen müssen, hat sich mittlerweile bei sehr vielen Führerscheininhabern herumgesprochen. Entsprechend groß ist der Ansturm auf die Zulassungsstelle des Kreises in Elmenhorst/Lanken an der Kesselflickerstraße. „Für uns ist das eine Herausforderung. Wir haben seit dem Jahr 2021 bereits 5618 Führerscheine getauscht. Aktuell bekommen wir jeden Tag 40 Anträge“, sagt Tanja Stamer.
„Der Fachdienst Straßenverkehr hat mit der Vielzahl der vorgeschriebenen Führerscheinumtauschanträge alle Hände voll zu tun. Um Frust und Wartezeiten gering zu halten, wird neben einem persönlichen Termin auch ein postalisches Antragsverfahren angeboten“, sagt Tobias Frohnert.
Der Weg zum EU-Führerschein geht per Post am Einfachsten
Und gerade für den schriftlichen Weg wirbt auch Tanja Stamer. „Das postalische Verfahren ist sowohl für uns als auch für die Umtauschpflichtigen der einfachste und komfortabelste Weg zum neuen EU-Kartenführerschein,“ so die Leiterin des Fachdienstes Straßenverkehr. Niemand müsse dann mehr auf einen Termin warten oder sich für den Antrag auf den Weg in die Führerscheinstelle nach Elmenhorst machen, so Stamer weiter. Denn ein Termin sei oft erst nach acht Wochen verfügbar – und auch das ist erst der erste Schritt, um einen neuen Führerschein zu bekommen. Denn dann beginnt erst das Antragsverfahren.
Das geht per Post deutlich schneller. „Einfach den ausgefüllten Antrag mit einem aktuellen Passbild und Kopien von aktuellem Personalausweis und dem Führerschein zu uns schicken. Die Originale von Führerschein und Ausweis müssen dann erst bei der Abholung des neuen Führerscheins vorgelegt werden“, erläutert Stamer das Verfahren. Die Antragsunterlagen können auf der Internetseite der Zulassungsstelle heruntergeladen werden. Eine Online-Antragstellung ist wegen der erforderlichen Unterschrift, die später auch auf dem neuen Führerschein abgedruckt wird, nicht möglich.
Führerschein umtauschen: Warum der Online-Antrag nicht möglich ist
Stamer: „Derzeit haben wir in unserem Online-Terminvergabeportal Wartezeiten von bis zu acht Wochen auf einen Termin in der Führerscheinstelle.“ Es kann aber theoretisch auch schneller gehen. „Immer wieder werden auch kurzfristig neue Termine freigeschaltet. Von Kundinnen und Kunden abgesagte Termine gehen sofort wieder online und können direkt gebucht werden.“ Stamer appelliert deshalb dringend an Antragsteller, Termine sofort wieder abzusagen, sofern diese nicht eingehalten werden können.
Die Bearbeitungszeit für den Führerscheintausch hängt von mehreren Faktoren ab: Wie schnell werden die Gebühren (24 Euro) gezahlt? Muss eine Karteikartenabschrift bei der ausstellenden Führerscheinbehörde eingeholt werden? Und letztlich, wie lange dauert die Herstellung des Führerscheins in der Bundesdruckerei?
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Es dauert drei bis sechs Wochen bis zum neuen Führerschein
In der Regel sollte mit einer Bearbeitungszeit von drei bis sechs Wochen gerechnet werden. Ist der neue Führerschein fertig, kann dieser teilweise direkt zugeschickt oder nach Wunsch entweder im Fachdienst Straßenverkehr in Elmenhorst oder in vielen Fällen auch im zuständigen Einwohnermeldeamt abgeholt werden. „Der alte Führerschein wird dort entwertet oder auf Wunsch auch entsorgt“, erläutert Tanja Stamer.
Eigentlich sollten alle Führerscheine von Autofahrern der Jahrgänge 1953 bis 1958 geboren bis zum 19. Juli getauscht worden sein. „Momentan arbeiten wir allerdings noch einen Ansturm durch die Nachzügler ab, die den Umtausch vergessen haben“, sagt Stamer.
Nun sind diejenigen, die zwischen 1959 und 1964 geboren wurden, dran. Die Umtauschfrist für diese Jahrgänge läuft bis zum 19. Januar 2023. Wer bereits einen Kartenführerschein hat oder in einem anderen Jahr geboren wurde, hat noch Zeit. Die dann geltenden Fristen und alle Informationen zum Nachlesen sowie benötigte Antragsformulare und Online-Terminvergabe finden sich im Internet unter der Adresse www.kreis-rz.de/strassenverkehr.