Lauenburg. Was macht einen Tagestrip nach Lauenburg so spannend? Wir geben Tipps für einen Aufenthalt in der alten Schifferstadt.
Urlaub oder Wochenende und das 9-Euro-Ticket in der Tasche – ein toller Kurztrip kann beginnen. Das Ziel müssen nicht immer Nord- oder Ostsee sein. Auch Lauenburg bietet allerlei. Wir haben ein paar Gründe zusammengestellt, weshalb es sich lohnt, hier auszusteigen. Und vielleicht sehen nach dem Lesen auch Einheimische ihre Stadt mal wieder aus einem anderen Blickwinkel.
Lauenburg liegt am Elbe-Radweg. Der zieht in jedem Jahr Tausende Radtouristen an. Aber auch wer für einen Tagesausflug mit Bus oder Bahn anreist, kann hier in die Pedale treten. Doch das eigene Rad kann getrost zu Hause bleiben. Vom Lauenburger ZOB führt der erste Weg über den Graben in die Altstadt – und dort in die Touristinformation (Elbstraße 59). Hier gibt es Leihfahrräder zu erschwinglichen Preisen.
9-Euro-Ticket: Lauenburg für Radfahrer und andere Sportbegeisterte
Wer drei Stunden unterwegs sein möchte, zahlt 3 Euro. Die Gebühr für einen ganzen Tag kostet 12 Euro. E-Bikes gibt es auch, deren Leihgebühr ist etwas höher. Am besten steckt man sich dann gleich noch die von der Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH (HLMS) herausgegebene Radkarte in den Rucksack. Die 16 beschriebenen Tagestouren messen zwischen 29 und 81 Kilometern.
Oder wie wäre es mit einer besonders sportlichen Herausforderung? Der fast sechs Kilometer lange Treppenlauf beginnt am Lauenburger Freibad (Kuhgrund). Dabei müssen die Fährtreppe, die Himmelstreppe und die Stufen des Kirchweges überwunden werden. Eine gute Gelegenheit, in der Familie die Kräfte zu messen. Anschließend könnte man im Freibad noch eine paar Bahnen schwimmen.
Lauenburg für Hobbyhistoriker und Technikfreunde
Die Altstadt ist das Ziel der meisten Touristen, die nach Lauenburg kommen. Wenn man Glück hat, wird gerade eine Stadtführung angeboten. Auch das erfährt man in der Touristinformation. Aber auch, wer sich auf eigene Faust auf den Weg macht, erfährt bei diesem Spaziergang viel über das frühere Leben in der Alten Schifferstadt. An den meisten der liebevoll restaurierten Häuser geben Schilder Auskunft, wer dort einst lebte. Kaufleute, Schifferfamilien und Handwerker hatten es in der Elbstraße zu bescheidenem Wohlstand gebracht.
Im Elbschifffahrtsmuseum (Elbstraße 59) erfahren Besucher alles über die technische Entwicklung der Flussschifffahrt und wie die Menschen an Bord früher lebten. Eine ganze Abteilung ist zudem Lauenburger Traditionen gewidmet. Wer sich für Industriegeschichte interessiert, sollte einen Besuch im alten E-Werk an der Palmschleuse einplanen, das im Jahre 1921 in Betrieb genommen wurde. Heute wird das Industriedenkmal ehrenamtlich betreut. Für eine Führung bitte ein paar Tage vorher in der Touristinformation melden.
Lauenburg für Romantiker und Naturliebhaber
Die benachbarte Palmschleuse selbst ist ebenfalls ein interessantes Industriedenkmal. Sie wurde im Jahre 1398 als eine von 15 Schleusen im Verlauf des Stecknitzkanals gebaut. Den Namen bekam sie der Überlieferung nach durch den damaligen Schleusenwärter Palm.
Was kann es wohl Schöneres geben, als an einem Sommertag am Ufer der Elbe zu sitzen, vorbeifahrenden Schiffen zuzuschauen und darauf zu warten, dass die Grillwurst fertig brutzelt. Auf dem stadteigenen Grillplatz am Kuhgrund stehen eine Sitzgruppe, Bänke, ein Schwenkgrill sowie Mülleimer bereit. Eine Anmeldung erfolgt ebenfalls über die Touristinformation.
Ein bisschen gruselig ist es im Schlossturm
Romantisch ist ein Picknick im Fürstengarten, nahe des Schlosses. Herzog Franz II. ließ diesen 1590 auf dem Freudenberg anlegen. Hofgärtner Lilie gestaltete um 1656 daraus einen zu damaliger Zeit angesagten barocken Lustgarten. 2005 erfolgte die Sanierung des Fürstengartens nach den Originalplänen. Wer mag, kann sich übrigens im „Café von Herzen“ an der Elbstraße 46 (Telefon 04153/571 51 23) auf Vorbestellung ein Picknick-Paket zusammenstellen lassen.
Auf dem Weg in den Fürstengarten fällt den Besuchern bestimmt der Schlossturm ins Auge. Stehen die Türen offen, lohnt es sich, einen Blick hineinzuwerfen. Sofort fühlt man sich ins Jahr 1444 zurückversetzt, als der Wehrturm mit den zwei Meter dicken Mauern und den Schießscharten fertiggestellt wurde. Ein bisschen gruselig ist es dort auch. Immerhin schmorten in den original erhaltenen Kerkern über viele Jahrhunderte lang Gefangene.
Lauenburg für Kunst- und Kulturinteressierte
Gerade im Sommer ist in Lauenburg jede Menge los. Am besten, sich vor einem Besuch auf der Seite www.herzogtum-lauenburg.de einen Überblick über die Angebote verschaffen. Den gedruckten Veranstaltungskalender gibt es unter anderem in der Touristinformation. Wer sich für zeitgenössische Kunst interessiert, sollte einen Besuch in der Stadtgalerie (Elbstraße 52) einplanen. Die Elbstraße ist zudem Wirkungsstätte von Künstlern und Kunsthandwerkern. Die meisten von ihnen mögen es, wenn man ihnen über die Schulter schaut.
Die Touristinformation, Elbstraße 59, ist wochentags von 10 bis 18 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Telefonische Auskünfte, auch zu Übernachtungsmöglichkeiten, gibt es unter der Nummer 04153/590 92 20.
9-Euro-Ticket in Hamburg: Alle Fragen und Antworten
- Wo kann ich das 9-Euro-Ticket kaufen? Die Tickets sind über die Apps, Fahrkartenschalter, Kundenzentren und andere Verkaufsstellen der Deutschen Bahn erhältlich. In Hamburg ist die Fahrkarte über die HVV-App, den HVV-Onlineshop, die Servicestellen, die HVV-Switch-App, an den Fahrkartenautomaten und in allen Bussen zu bekommen. Außerdem gibt es vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auch eine eigene „9-Euro-Ticket“-App, die auf den gängigen Plattformen runtergeladen werden kann.
- Für welchen Zeitraum gilt das Ticket? Die Tickets gelten jeweils für Juni, Juli und August – und zwar für den Kalendermonat. Nicht möglich sind Tickets für gleitende 4-Wochen-Zeiträume, also zum Beispiel von Mitte Juli bis Mitte August.
- Wie weit kommen Hamburger mit dem 9-Euro-Ticket in Deutschland? In unserer interaktiven Karte finden Sie Ziele, die ab Hamburg mit Regionalzügen zu erreichen sind – direkt oder mit höchstens dreimal Umsteigen.
- Welche Verkehrsmittel kann man mit dem Ticket nutzen? Prinzipiell gilt das 9-Euro-Ticket bundesweit in allen Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Zügen des Nah- und Regionalverkehrs – egal ob von der Deutschen Bahn oder anderen Anbietern. Nicht genutzt werden kann der Fernverkehr der Deutschen Bahn mit ICE, Intercity und Eurocity. Auch auf einigen Intercity-Abschnitten, auf denen Fahrgäste mit anderen Nahverkehrsfahrkarten sonst zusteigen dürfen, gilt das Ticket nicht. Diese Fernverkehrszüge werden in der Reiseauskunft neben der IC- mit einer Regionalzug-Kennzeichnung ausgewiesen. Dabei stehe der Hinweis „9-EUR-Ticket nicht gültig“. Nach Angaben der Deutschen Bahn laufen zu dem Thema regional noch Gespräche.
- Kann man das 9-Euro-Ticket mit ICE-Tickets kombinieren? Ja. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kann man damit im Regionalverkehr zu dem Bahnhof fahren, an dem man in einen Fernzug umsteigt. Für die Fahrt im Fernverkehr ist dann aber immer ein separates Ticket notwendig.
- Was ist mit Fahrrädern? Wer Fahrräder mitnehmen will, muss für diese trotz 9-Euro-Tickets meist ein paar Euro extra zahlen, zudem kann es passieren, dass die Züge so ge- oder gar überfüllt sind, dass ein Rad schlicht nicht mehr mitgenommen wird.
- Wird trotz der günstigen Tickets weiter kontrolliert? Ja, die Verkehrsunternehmen kontrollieren eigenen Angaben zufolge wie gewohnt weiter. Wer ohne Ticket angetroffen wird, zahlt nach wie vor ein sogenanntes erhöhtes Beförderungsgeld von meist 60 Euro.
- Warum ist das Ticket nicht gleich kostenlos? Diesen Vorschlag hat es aus den Ländern tatsächlich gegeben. Einfach auf Tickets (und die Kontrolle) zu verzichten, hätte den Aufwand deutlich gesenkt, so die Argumentation. Ein Grund dafür, dass nun doch etwas Geld verlangt wird: Die Nutzung lässt sich auf diese Weise besser analysieren. Wer nutzt auf welchen Strecken Busse und Bahnen, wenn es deutlich günstiger ist – das ist für die Verkehrsbetriebe eine spannende Frage.
- Werden zusätzliche Züge eingesetzt? Viele Verkehrsunternehmen haben für die drei Monate Verstärkerzüge angekündigt. Die Deutsche Bahn etwa will 50 zusätzliche Züge einsetzen und das Personal verstärken. Mit den Fahrzeugen könnten 250 zusätzliche Fahrten angeboten werden, hieß es. Sie sollen vor allem entlang der Touristenstrecken in Richtung Nord- und Ostsee sowie im Süden eingesetzt werden. Doch angesichts von durchschnittlich rund 22.000 Regionalbahnfahrten jeden Tag sind Fachleute skeptisch, ob das reicht.
- Welche Ausflüge gibt es in Hamburg und Umgebung? Das finden Sie im neuen Magazin „Ausflüge“ vom Hamburger Abendblatt. Es ist erhältlich in der Abendblatt-Geschäftsstelle am Großen Burstah 18–32 gleich hinter dem Rathaus, auf abendblatt.de/shop und im Buch- und Zeitschriftenhandel.
- Fahrpläne ab Hamburg unter www.bahn.de, www.der-metronom.de, www.nordbahn.de, www.hvv.de, www.nah.sh, regional.bahn.de/regionen/meckpomm/fahrplan