Lauenburg. „Oha, eine Leiche“ – so heißt das neue Theaterstück von TheKiLa. Warum es in der Krimikomödie keine Hauptrolle gibt.
TheKiLa – was im ersten Moment an Hochprozentiges erinnert, ist die Abkürzung für Theatergruppe der Kirchengemeinde Lauenburg. Pastor Philip Graffam hatte das Ensemble im Sommer 2011 gegründet. Die erste Aufführung „Villa Tollatsch“ ein knappes Jahr später war gleich der Durchbruch für das Ensemble aus Laiendarstellern. Zahlreiche Stücke – zum Teil aus der Feder des Pastors – folgten. Im Mai vergangenen Jahres verabschiedete sich Philip Graffam aus der Schifferstadt, um seine Stelle als Propst im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg anzutreten.
Für viele war damit auch das Schicksal von TheKiLa besiegelt. Schließlich hatte es Philip Graffam verstanden, bei seinen Inszenierungen nicht nur das Publikum zu begeistern, sondern die Darsteller zu schauspielerischen Höchstleistungen zu motivieren. Doch Graffam glaubte nicht an das Ende von TheKiLa. „Das ist eine großartige Mischung aus vielen Talenten und engagierten Theaterfreunden. Da ist viel Potenzial und gestalterische Kraft in allen Mitgliedern vorhanden“, sagte er vor seinem Weggang gegenüber unserer Zeitung. Es sollte recht behalten: Derzeit probt das Ensemble ein neues Stück: Die Krimikomödie „Oha, eine Leiche“ feiert am Sonnabend, 13. Mai, in Lauenburg Premiere.
Lauenburger Theatergruppe TheKiLa bringt Krimikomödie auf die Bühne
Regisseur des neuen Stücks ist Fin Erik Eckhoff. Der Lauenburger Fotograf und Designer ist ein „alter Hase“ im Ensemble von TheKiLa. Brillant verkörperte er vor fünf Jahren als erst 24-Jähriger die Hauptfigur in „Der Geizige“. Die Komödie von Molière hatte das Ensemble gleich mehrfach aufgeführt – und damit Maßstäbe in der Szene der Laienspieltheater gesetzt.
Fin Erik Eckhoff ist es, der im ersten Stück nach dem Weggang von Philip Graffam die Regie übernommen hat. Als Leiter des Ensembles sieht er sich dennoch nicht. „Philip hat große Fußstapfen hinterlassen, da passt nicht man nicht so ohne Weiteres rein. Das, was wir jetzt zeigen, ist die Arbeit des Teams, das gern an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen möchte“, sagt er. Das neue Stück „Oha, eine Leiche“ ist auch kein Eigengewächs des Theaters. „Wir haben die Rechte über die Theaterböse erworben und liegen jetzt in der heißen Phase der Probenarbeit“, sagt Eckhoff. Hauptrollen seien in dieser Inszenierung auch nicht vorgesehen. Auch eine Teamentscheidung, sagt Eckhoff.
Für das neue Stück hat sich das Ensemble gemeinsam entschieden. Es wurde 2018 erstmals von einem Schülertheater aufgeführt und seitdem mehrfach neu inszeniert. Beteiligt sind 15 Personen, was der Idee von Eckhoff in die Karten spielt, möglichst viele Ensemblemitglieder zu beteiligen. „Kurz vor dem Weggang von Philip Graffam haben wir die grandiose Aufführung ,20.000 Meilen unter dem Meer’ in der Maria-Magdalenen-Kirche auf die Bühne gebracht. Damit war ein großer Aufwand verbunden“, weiß Fin Erik Eckhoff. Bewusst – und da seien sich alle einig gewesen, wollten sie jetzt eine Nummer kleiner wieder einsteigen. „Ein tolles Stück ist es trotzdem“, ist sich der Regisseur sicher.
- Neu am ZOB: Smarte Bank, die Handys aufladen kann
- Tracht statt Tinder – wie Anbandeln früher funktionierte
Chaos perfekt: Stardetektive versuchen, Fall gemeinsam zu lösen
Die Geschichte des neuen Stücks ist schnell erzählt: In der Pension „Death end“ ziehen Miss Marple und ihr Freund Mister Stringer ein. Wie sollte es anders sein: Schon kurze Zeit später sind sie in einen neuen Fall verwickelt. Erst taucht nur ein Blutfleck auf, dann sogar eine Leiche. Die drei Inspektoren Japp, Todd und Fredd wollen sehen, ob es etwas zu ermitteln gibt. Dabei steht ihnen der belgische Detektiv Hercule Poirot zur Seite. Allerdings behindern drei neugierige Reporter die Ermittlungsarbeiten Scotland Yards.
Doch damit nicht genug: Neben dem verdächtigen Diebespaar Henry und Harriet könnten die elegante Lady oder die harmlos wirkenden Schmetterlingsforscher die Missetäter sein. Für noch mehr Verwirrung sorgen Sherlock Holmes und Dr. Watson, die rein zufällig am Tatort auch noch auftauchen. Lässt das unvermeidliche Chaos den Täter ungeschoren davonkommen?
Die Premiere des Stücks „Oha, eine Leiche“ am Sonnabend, 13. Mai, beginnt um 19 Uhr in der Heinrich-Osterwold-Halle (Elbstraße 145). Eine weitere Aufführung ist für Sonntag, 14. Mai, 13 Uhr, ebenfalls dort geplant. Karten zum Preis von 8 Euro gibt es vor der Aufführung an der Theaterkasse. Schüler und Studenten zahlen 5 Euro.