Lauenburg. Ein 310-Tonnen-Trafo muss von Lauenburg nach Oststeinbek gebracht werden. Das erste Etappenziel ist erreicht. Das ist die Route.
Das erste Etappenziel ist geschafft. Gegen 22.45 Uhr traf der Mega-Transport am Montagabend auf dem Parkplatz Lärchenhain in Schnakenbek ein. Wie Projektleiter Olaf Weltz es am Vormittag schon vermutet hatte, gab es zwischendurch ein paar Probleme, die die Schwerlastexperten der Firma Kahl & Jansen aber in den Griff bekommen haben. Am Dienstag wird die sogenannte Tragschabelbrücke, auf der der Mega-Trafo lagert, umgebaut. Die 310 Tonnen verteilen sich dann auf 18 Achsen, statt auf zehn wie bei der ersten Etappe.
Diese startete am Montag in Lauenburg. Zunächst musste dort der 310 Tonnen schwere Transformator in Millimeterarbeit vom Schiff gehoben werden. Per Mega-Schwertransport soll er von Lauenburg ins Umspannwerk Oststeinbek transportiert werden. Vier weitere Transformatoren sollen folgen.
Mega-Schwertransport startet in Lauenburg
Am Montag musste Schiffsführer Christian Hovestadt die „Bonvent“ immer wieder von der Kaimauer wegsteuern. „Die Transformatoren sind nicht optimal verladen, deswegen müssen wir hier noch ein bisschen jonglieren“, erklärte Projektleiter Olaf Weltz von der Firma Kahl & Jansen. Dann aber passte es. Im Zeitlupentempo bewegte sich der Koloss vom Bord des Schiffes in die Höhe.
An vier Doppelseilen hebte der Schwerlastkran der Firma Franz Bracht den ersten Transformator an Land. Für Christian Hovestadt war zu diesem Zeitpunkt der schwierigste Teil seiner Mission längst überstanden. Die Trockenheit hatte die Pläne des niederländischen Schiffsführers zuvor durchkreuzt. „Weil der Rhein zu wenig Wasser führt, sind wir einen Umweg über die Kanäle zur Nordsee gefahren. Wir haben uns nicht viel verspätet. Ich bin am Tag einfach länger gefahren als geplant“, erzählte er. Er hatte zunächst zwei der Trafos an den Lauenburger Umschlagplatz am Elbe-Lübeck-Kanal gebracht, nur einen Tag später als ursprünglich geplant.
Der Niederländer war noch am Montagabend nach Hamburg gefahren, um eine Ladung Kies aufzunehmen und nach Rotterdam zu transportieren. Auf dem Rückweg nach Lauenburg hatte er dann die zwei anderen Trafos an Bord.
Mega-Schwertransport statt mit drei geht es diesmal mit 30 km/h voran
Projektleiter Olaf Weltz geht nicht davon aus, dass der Zeitplan für den Transport der Transformatoren ins Stocken gerät. Gebaut wurden diese in der östereicherischen Firma Siemens Energy.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte er ebenfalls einen Transport von vier Transformatoren von Lauenburg nach Oststeinbek koordiniert. Damals war einiges schiefgegangen: Für den 75 Meter langen Mega-Schwertransporter war kurz hinter der Ortsausfahrt Lauenburg wegen eines Defektes zunächst Schluss. Ein weiteres Problem: Der Schwertransport hatte damals keinen Fahrer, sondern wurde ferngesteuert. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Riesen lag damals bei zwei bis drei Kilometern pro Stunde.
„Das machen wir diesmal anders. Wir setzen Zugmaschinen ein. Deshalb können wir mit bis zu 30 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Außerdem sind wir beweglicher, weil wir mit verschieden Achsen arbeiten. In der Ortsdurchfahrt Lauenburg sind wir mit zehn Achsen unterwegs. Ab Schnakenbek werden dann 18 Achsen montiert“, erklärt Weltz.
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Mega-Schwertransport soll diesmal ab Schnakenbek in einem Rutsch fahren
Der Projektleiter ist optimistisch, dass diesmal alles glatt läuft – von kleinen Pannen abgesehen. „Darauf können wir jeweils flexibel reagieren“, ist er überzeugt. Die Strecke ist dieselbe, die der Schwerlasttransport schon im vergangenen Jahr genommen hatte. Von Schnakenbek geht es weiter nach Geesthacht und über Börnsen, Bergedorf und Reinbek bis nach Oststeinbek.
Läuft alles wie geplant, soll der Transport von Schnakenbek bis Oststeinbek ohne Unterbrechung erfolgen. Ursprünglich war vorgesehen, in Glinde an der Abfahrt der K 80 einen Tagesstellplatz einzurichten. Aufgrund neuer Planungen soll der Transport nun aber ohne Pause durchfahren. Deshalb werde der Stellplatz nur im Notfall gesperrt werden, etwa wenn der Zeitplan doch nicht gehalten werden kann.