Lauenburg/Hamburg. Der Koloss hat am späten Mittwochabend das Zwischenziel erreicht. Heute Abend geht es weiter nach Bergedorf. Unser Newsblog.
Seit Dienstagmittag rollte ein Mega-Schwertransport durch das Herzogtum Lauenburg. Es gibt reichlich Verspätung und der vorgesehene Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. Ursprünglich sollte der Koloss in der Nacht zu Mittwoch in Geesthacht ankommen und dann von Mittwoch auf Donnerstag über Bergedorf bis zum Umspannwerk in Oststeinbek im Kreis Stormarn fahren. Das hat so nicht funktioniert, da der Transport mehrfach umgebaut werden musste.
Für die 45 Kilometer lange Route quer durch unser Verbreitungsgebiet waren einst zwei Nächte angedacht. Doch die Reise verzögert sich. Tagsüber darf der 75 Meter lange, 5,85 Meter hohe und 4,70 breite Koloss nämlich nicht fahren. Wir informieren Sie in diesem Newsblog über den Schwertransport: Wo kommt es zu Behinderungen im Verkehr? Läuft alles nach Zeitplan und vor allem, kann sich der Koloss durch die schwierigen Passagen zwängen?
>> Lesen Sie hier wie die Reise von Geesthacht über Bergedorf weiter nach Oststeinbek geht <<
Unser Newsblog zum Mega-Schwertransport
Koloss zieht zahlreiche Schaulustige an
Momentan ist der Mega-Schwertransport auf dem Parkplatz der Sportanlage an der Berliner Straße zu bestaunen. Immer wieder kommen Passanten vorbei und werfen einen Blick auf den riesigen Koloss. Solch einen Anblick gibt es eben nicht alle Tage zu sehen.
Transporter ist in Geesthacht angekommen
Der Transporter ist am Mittwochabend in Schnakenbek pünktlich um 20 Uhr losgefahren und dann um 23.47 Uhr auf dem Parkplatz der Sportanlage an der Berliner Straße in Geesthacht angekommen. In Geesthacht musste eine Ampel zur Seite geschwenkt werden, damit der Koloss vorbeifahren konnte. Eine weitere Ampel wurde kurzzeitig abmontiert. Um 20 Uhr soll sich der Transporter auf das nächste Teilstück begeben.
Am Donnerstagabend rollt der Koloss weiter nach Bergedorf
Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit, die wegen der Hindernisse in Bergedorf mit nur drei km/h kalkuliert ist, gibt es auf dem gut 24 Kilometer langen Abschnitt von Geesthacht nach Oststeinbek praktisch keinen zeitlichen Puffer mehr. Denn klar ist: Um 5 Uhr muss der Schwertransport halten, um kein Chaos im Berufsverkehr zu verursachen. Im Notfall müsste der Wagen am Straßenrand halten und der Verkehr mit einer Ampel vorbeigelenkt werden. Projektleiter Weltz will die Strecke aber vorsorglich nach einem Notquartier absuchen. Dieses könnte nicht nur bei den übrigen drei Transformator-Transporten wichtig werden. Im kommenden Jahr sind vier weitere Fahrten auf der Strecke geplant.
Um 20 Uhr Abfahrt von Schnakenbek in Richtung Geesthacht
In der Nacht hatte es einen außerplanmäßigen Stop auf einem Parkplatz kurz hinter Schnakenbek gegegeben. Von da aus soll es am Mittwochabend ab 20 Uhr endlich nach Geesthacht gehen. Wenn alles klappt, soll von dort wiederum am Donnerstag ebenfalls ab 20 Uhr die Etappe über Bergedorf bis zum Ziel am Hegenredder in Oststeinbek in Angriff genommen werden. Vor allem auf der B 5 muss mit Behinderungen gerechnet werden, auch im Busverkehr.
Zeitplan ist durcheinander - Geesthacht wird in der Nacht zu Donnerstag angesteuert
Die Folgen der Verzögerungen sind so gravierend, dass der ganze Zeitplan über den Haufen geworfen werden musste. In der ersten Nacht kam der Schwertransport nur bis Schnakenbek. Geesthacht, das ursprüngliche Zwischenziel, soll in der Nacht zum Donnerstag angesteuert werden. Ob es danach wie vorgesehen in einem Rutsch über Bergedorf bis nach Oststeinbek gehen wird, erscheint nach den Erfahrungen der ersten Nacht fraglich.
Was war der Auslöser des Zeitverzugs in Lauenburg?
Der „G2 K600“, so die Modell-Bezeichnung der beiden Selbstfahrer-Module, kam nicht über die Kuppe an der Einmündung zur B5 hinweg. Während der beförderte 300 Tonnen schwere Transformator in der Mitte beinahe aufsaß, hingen die beiden letzten der 48 Achsen schon in der Luft.
Stand der Dinge: Koloss steht kurz hinter Schnakenbek
Die Strecke vom Buchhorster Weg bis zum Parkplatz der Zentralen Sportanlage in Geesthacht hat der Mega-Schwertransport nicht geschafft. Laut der Geesthachter Polizei steht die Ladung momentan kurz hinter Schnakenbek auf einem großen Parkplatz. Somit ist der Koloss nur rund sieben Kilometer weit gerollt - nicht einmal die Hälfte der geplanten Strecke. Der Grund ist noch nicht ganz klar, vermutlich hängt es aber damit zusammen, dass Verkehrsbehinderungen im Berufsverkehr vermieden werden sollten. Die Weiterfahrt von Schnakenbek nach Geesthacht steht nun in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bevor.
Kreisverkehr erst gegen kurz vor 3 Uhr erreicht
Nachdem der Mega-Schwertransport es mit reichlich Verspätung auf die B 5 geschafft hatte, folgte direkt eine weitere Schwierigkeit: der Kreisverkehr, von dem auch die Lütaucher Chaussee abgeht. Gegen 2.46 Uhr hieß es vom Projektleiter Olaf Weltz: "Wir sind gleich erst beim Kreisverkehr in Lauenburg und werden dann Wahrscheinlich auf den Parkplatz hinter Schnakenbek abstellen."
Weiterfahrt nach Geesthacht verzögert sich - Verkehrsbehinderungen im Berufsverkehr möglich?
Seit kurz nach 22.30 Uhr ist klar: Die Weiterfahrt verzögert sich erneut. Der Mega-Transport schafft es aktuell nicht über die kleine Kuppe auf dem Buchhorster Weg auf die B 5 in Richtung Geesthacht abzubiegen. Die Polizei hat die Sperrung der Bundesstraße momentan aufgehoben. Olaf Weltz, Projektleiter von Kahl & Jansen, sagt: "Es ist ein unerwartetes Problem aufgetreten. Wir müssen jetzt umplanen." Das heißt: Der Mega-Transport wird umgebaut damit er in der Mitte elastischer wird. Das kann bis zu zwei Stunden dauern.
Andre Wink von der Stadt Geesthacht hofft, dass der Koloss es noch rechtzeitig vor dem Berufsverkehr mindestens bis zur Straße Steinberg in Grünhof schafft. So könnten die Busse über die Elbuferstraße umgeleitet werden.
Die Bundesstraße ist noch nicht erreicht
Das Team muss den Transporter etwas zurückfahren und neu rangieren. Es heißt: "Sie setzen mittig zu weit auf". Noch hat der Koloss es noch nicht auf die B 5 geschafft.
Endlich: Der Schwertransport rollt wieder los
Die B5 wird in wenigen Minuten gesperrt. Dann müssen Autofahrer eine ausgeschilderte Umleitung nutzen.
Um 22.05 Uhr hat sich der Schwertransport wieder in Bewegung gesetzt. Es sind 100 Meter bis zur B 5. Viele Lauenburger stehen am Straßenrand, trinken ein Bierchen. Das Ziel, ein Parkplatz der Zentralen Sportanlage in Geesthacht, soll in fünf bis sechs Stunden erreicht werden. Also gegen 2 oder 3 Uhr.
Rollender Koloss ist immer noch nicht losgefahren
Es ist 21.34 Uhr und der Transporter ist immer noch nicht losgefahren. Die Lauenburger werden auf eine echte Geduldsprobe gestellt.
Mehr als 50 Lauenburger warten bereits auf die Weiterfahrt
Seit kurz vor 21 Uhr warten Lauenburger im Stadtgebiet verteilt auf dem Mega-Schwertransport. Mehr als 50 Personen stehen beim Koloss am Buchhorster Weg. Bald soll die Fahrt fortgesetzt werden.
18.45 Uhr Lagebesprechung am Buchhorster Weg
Die Einsatzbesprechung mit der Polizei und den anderen Begleitfahrzeugen läuft.
Gegen 21 Uhr könnte die Weiterfahrt nach Geesthacht starten
Der Mega-Schwertransport steht nun am Buchhorster Weg. Aktuell werden sechs weitere Achsen angebracht. Die Montage dauert laut Olaf Weltz, Projektleiter von Kahl & Jansen, rund zwei Stunden. "Mal schauen, ob wir unseren Zeitverlust wieder aufholen können." Er gehe davon aus, dass die Weiterfahrt nach Geesthacht gegen 21 Uhr starten kann. Das Gesamtgewicht des Schwertransports liegt dann samt Transformator bei rund 704 Tonnen.
Die erste Bilanz: Das Team hat für 700 Meter rund drei Stunden gebraucht. Besonders schwierig war es, den Koloss um die Kurve zu bekommen. Laut Weltz hatte es teilweise nur zehn Zentimeter Platz zwischen dem Transporter und einer Lagerhalle gegeben. Dass an dieser Stelle problematisch werden könnten, war bereits im Vorfeld bekannt. Acht Mitarbeiter haben den Mega-Schwertransport bisher gesteuert. Davon zwei per Fernbedienung und Absprachen via Funkgerät, die anderen hatten Ecken und Kanten im Blick. Zwei weitere Männer waren für weitere Hindernisse auf dem Weg zuständig. Sie haben unter anderem mehrere Verkehrsschilder abgebaut und mit der Motorsäge Äste von Bäumen abgeschnitten als es knapp wurde.
17 Uhr: Der Mega-Schwertransport hat es geschafft
Die ersten Meter waren bereits ein großer Kraftakt und voller Spannung. Nun hat es der Koloss geschafft und konnte in den Buchhorster Weg einbiegen. Der Zwischenstopp ist erreicht. Hier wird der weitere Transport vorbereitet. Zwölf weitere Achsen werden angebracht, damit die Last besser verteilt wird. Ursprünglich sollte um 20 Uhr die Abfahrt über die B 5 nach Geesthacht sein. Mit großer Wahrscheinlichkeit verzögert sich diese.
Die Abfahrt nach Geesthacht wird sich verzögern
Es gibt immer noch Probleme beim Abbiegen in den Buchhorster Weg. Es kam sogar schon eine Motorsäge zum Einsatz. Mehrere Bäume und Büsche mussten zurechtgeschnitten werden. Schon jetzt steht fest: Der Mega-Schwertransport verzögert sich. Somit wird die Abfahrt von Lauenburg nach Geesthacht nicht um 20 Uhr starten können.
16.17 Uhr: Die Hälfte des Transports ist um die Kurve
Mittlerweile stehen immer mehr Menschen auf der Straße oder am Straßenrand und schauen sich an, wie der Mega-Schwertransport sich fortbewegt. Übrigens: Es gibt keinen Fahrer. Gesteuert wird die Tragschnabel-Brücke von Andre Leichter und Benny Eilenbrock mittels je einer Fernbedienung, die rund 30 Knöpfe hat. Die beiden Bediener (englisch Operator) laufen neben dem Gefährt her und kommunizieren über Funk miteinander.
Wie kamen die Transformatoren überhaupt nach Lauenburg?
Hergestellt wurden die jeweils 300 Tonnen schweren Transformatoren in Bad Honnef am Rhein. Per Schiff ging es dann über Flüsse und Kanäle bis nach Lauenburg.
Ab 20 Uhr geht es vom Buchhorster Weg über die B 5 in Richtung Geesthacht. Am Mittwochabend wird die Route fortgesetzt und es geht nach Bergedorf. Zunächst auf der B 5 durch Escheburg und Börnsen. Eine Route über die Autobahn kam wegen der Höhe von 5,85 Metern und einem Gesamtgewicht von rund 700 Tonnen nicht in Betracht.
Das ist echte Millimeterarbeit in Lauenburg
Es stockt: Das Rumkommen um die Ecke in den Buchhorster Weg gestaltet sich als schwierig. Hier ist Genauigkeit gefragt. Viel Platz gibt es nicht.
Weitere Schwierigkeit: Koloss muss es um die Ecke schaffen
Es bleibt spannend: Noch sind erst wenige Meter zurückgelegt, doch eine erste Engstelle steht bevor. Der Transporter muss von der Hans-Georg-Peters-Straße um die Ecke zum Buchhorster Weg einbiegen.
Mehrere Verkehrsschilder wurden auf der Strecke abgebaut
Damit der Koloss durch die engen Straßen passt, müssen auf der Strecke mehrere Straßenschilder abgebaut werden. So wie hier am Buchhorster Weg. Ein Verkehrsschild und ein Haltestellen-Schild liegen am Straßenrand. Außerdem liefert ein Lkw noch Platten an, die auf den Gehweg gelegt werden - zur Absicherung.
Schaulustige stehen am Straßenrand
Gut 20 Schaulustige haben sich an der Einmündung der Hans-Georg-Peters-Straße in den Buchhorster Weg versammelt. Das Schauspiel wollen sie sich nicht entgehen lassen. Einer von ihnen ist Walter Meyer. „Ich war 33 Jahre Lkw-Fahrer“, sagt der Rentner aus Lauenburg. „Die waren 14 Meter lang. Jetzt bin ich gespannt, wie der ganze Zug hier rumkommt. Für Lauenburg ist das eine Attraktion.“
15.02 Uhr: Einmündung zum Buchhorster Weg ist erreicht
Langsam geht es voran. Der Mega-Schwertransport rollt und hat die Einmündung zum Buchhorster Weg erreicht. Das Rangieren in diesem Bereich wird dauern. Das angrenzende Feld ist mit Metallplatten abgesichert worden.
Mega-Schwertransport rollt in Richtung Buchhorster Weg
Die erste richtige Zwischenstation ist in Geesthacht. Dort soll der Koloss auf dem Parkplatz an der Zentralen Sportanlage pausieren. Doch bevor es von Lauenburg über die B5 nach Geesthacht geht, wird der Koloss seit 14 Uhr vom Ufer des Elbe-Lübeck-Kanals über die mit Schlaglöchern versehene Hans-Georg-Peters-Straße bis zum Buchhorster Weg manövriert. Ein Detail: Der „G2 K600“ hat 48 Achsen, die alle einzeln beweglich sind. Auf insgesamt 384 Reifen wird der erste Trafo transportiert.
Um 14.32 Uhr sind die ersten 200 Meter geschafft
Ein interessanter Vergleich: Der Mega-Schwertransport ist so lang wie vier HVV-Gelenkbusse. Das ist ganz schön lang, oder? Weiter geht's: Der Koloss hat um 14.32 rund 200 Meter zurückgelegt. Ein Maschendrahtzaun wurde schon plattgedrückt, damit alles passt.
Pro Fuhre kann nur ein Transformator geladen werden
Allein zehn Minuten hat es gedauert bis der Koloss den Verladeplatz in Lauenburg am Elbe-Lübeck-Kanal verlassen hat. Schneckentempo und besondere Vorsicht sind heute besonders gefragt. Die sogenannte Tragschnabel-Brücke mit Selbstfahrer-Modulen besteht aus 48 Achsen mit 384 Reifen und hat eine Länge von 75 Metern. Pro Fuhre kann nur ein Transformator geladen werden.
Start in Lauenburg: Koloss rollt nun über die Straßen
Um Punkt 14.08 Uhr hat der 75 Meter lange Koloss die ersten Meter hinter sich. Es scheint alles zu funktionieren. Nun geht es vom Umschlagsplatz bei Hansebeton in Richtung Buchhorster Weg. Ganz langsam, denn es sind nur fünf Kilometer pro Stunde angesagt.