Geesthacht. Auch die Problematik der Bahnübergänge soll vertieft behandelt werden. Welche Vorstellungen es dazu bereits gibt.
Der gewünschte Bahnschluss für Geesthacht war jetzt erneut Thema im Ausschuss für die Zusammenarbeit der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Dabei war nun auch von der Umsetzung eines umfassenden Lärmschutzes die Rede und von der Organisation einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung. Möglicherweise hat der zunehmende organisierte Widerstand von Anwohnern entlang der Strecke vor allem aus Börnsen, Escheburg und auf Bergedorfer Seite im Bereich Brookdeich und Rothenhauschaussee hier eine Rolle gespielt.
„Derzeit erfolgen im Rahmen einer vertieften Projektvorbereitung notwendige umfassende Detailabstimmungen, zum Beispiel zum Lärmschutz, zur städtebaulichen Einbindung im Bezirk Bergedorf, zum Umgang mit stark frequentierten Straßenkreuzungen und der Bürgerbeteiligung“, heißt es in der Präsentation zum Sachstand, die von der Hamburger Seite vorbereitet worden war.
Bahnanschluss Geesthacht: Bahnübergänge und Lärmschutz für Anwohner
Auf einer Karte sind drei bei einer Reaktivierung der Bahnstrecke Geesthacht-Bergedorf besonders betroffene, weil stark frequentierte Bahnübergänge markiert. Mögliche Lösung beim Curslacker Heerweg: Aufhebung des Bahnüberganges und Tieferlegung der Strecke. Die Bahn würde dann unter der Zufahrt zur Autobahn durchfahren. Kritiker hatten gewarnt, dass es im Feierabendverkehr bei häufigen Schrankenschließungen – anvisiert ist ein Takt von 20 Minuten – zu Staus bis weit auf die Autobahn kommen könnte.
Und im Bereich Neuer Weg und Vierlandenstraße könnte eine Höherlegung der Trasse die Kreuzungen überbrücken, dann wären diese bisherigen Bahnübergänge ebenfalls entschärft. Eine derartige Möglichkeit wurde bereits auf der von den Geesthachter Grünen organisierten Informationsveranstaltung am 22. Juni von einem Besucher kritisiert. Man müsse nur zum Berliner Tor schauen, wie es dann dort aussehen würde, so der Einwand.
AKN soll bei Grundlagen- und Vorplanung Federführung haben
Im nächsten Schritt wollen beide Länder gemeinsam die Grundlagen- und Vorplanung veranlassen. Federführend für die Planung soll die AKN als gemeinsames Eisenbahninfrastrukturunternehmen werden. Geklärt werden sollen Finanzbedarf, Stationslagen, Ausbaustandards und Auswirkungen auf die etwaige spätere Betriebsabwicklung.
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„Ziel dieser Vorplanung ist, dass der volkswirtschaftliche Nutzen höher ist als die Kosten, sodass der Bund die Maßnahme mit bis zu 90 Prozent der Summe fördern kann“, heißt es. Dabei sei es aus schleswig-holsteinischer Sicht von besonderem Interesse, eine Perspektive zur Anbindung ans Hamburger Zentrum offen zu halten. Eine Realisierung sei voraussichtlich erst möglich, wenn an der Fernstrecke Hamburg-Berlin zusätzliche Kapazitäten für eine Regional-Express-Verbindung zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Geesthacht verfügbar seien.
Die Geesthachter SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister ist skeptisch: „Ich hoffe sehr, dass auf Schleswig-Holsteiner Seite genügend Planungskapazitäten bereitstehen angesichts der ehrgeizigen Zeitziele, die im Kommunalwahlkampf von der Landesregierung verkündet wurden. Meines Wissens verfügt die AKN bisher nicht über diese Kapazitäten“.