Börnsen. Die neue Bürgermeisterin heißt Monique Hoops (SPD). Ihre Ideen, Entwicklungsschwerpunkte und was sie zum Bahnanschluss sagt.
Erneut wartet die Börnsener Gemeindevertretung für die nächsten fünf Jahre mit einem „gemischten Doppel“ auf. Einzige Änderung: Diesmal hat die SPD die Nase vorn als stärkste Fraktion vor den Grünen. Die SPD erreichten 65,5 Prozent und elf Sitze, die Grünen 34,5 Prozent und sechs Sitze.
So wurde jetzt zum ersten Mal in der Geschichte Börnsens mit Monique Hoops eine Frau zur Bürgermeisterin gewählt. „Ein guter Start“, findet sie bezüglich der künftigen Zusammenarbeit mit den Grünen, denn die Wahl war einstimmig. Ihre ersten und zweiten Stellvertreter sind Alfred Drengius (Grüne) und Monika Umstädter (SPD).
Börnsen: Monique Hoops ist zehn Jahre nach dem Zuzug Bürgermeisterin
Monique Hoops ist noch nicht lange Börnsenerin. Mit der Wahl hat sie nur zehn Jahre nach ihrem Zuzug die Spitzenposition in der Gemeinde eingenommen. Das Rathaus hat sie im Blick, seit sie hergezogen ist – zwangsläufig. Monique Hoops wohnt mit ihrem Mann und Töchterchen Dalia (2) fußläufig nur drei Minuten entfernt. Seit 2013 ist sie Mitglied der Gemeindevertretung, vor einem Jahr übernahm sie das Amt der stellvertretenden Bürgermeisterin.
Geboren wurde Monique Hoops in Wilhelmsburg. Nach Börnsen zog es sie und ihren Mann aus familiären Gründen. Ihr Mann stammt aus Lohbrügge, und man wollte in der Nähe der Freunde und Familie sein. Die Möglichkeit eines Hauskaufes in Börnsen sei ein Glücksfall gewesen, sagt sie.
Größter Knackpunkt ist die Bauplanung
Ob es politisch so harmonisch weitergeht wie zu Beginn? „Wir wollen schon versuchen, einen Konsens zu finden. Das ist mir wichtig, dass wir versuchen, in den beiden Fraktionen einen guten Dialog zu kriegen, weil es im Endeffekt ja um die Sache geht“, sagt Monique Hoops. Klar ist: „Es gibt immer verschiedene Blickrichtungen, auch unterschiedliche Prioritäten, die gesetzt werden.“
Als größten Knackpunkt sieht Monique Hoops die Bauplanung – aus Erfahrung. Da sei man sich in der Vergangenheit nicht immer einig gewesen. „Wir werden jetzt ein bisschen was anderes für die Zukunft machen“, sagt sie. Die Frage sei: „Wie können wir die Einwohner halten, die hier geboren worden sind, und Alternativen bieten, dass alle, die bleiben möchten, auch bleiben können?“ Das betreffe junge Leute wie auch Senioren – und nicht nur einkommenskräftige Familien.
Nachfrage gibt es auch nach Wohnungen – nicht nur nach Häusern
„Es gibt auch eine Nachfrage nach Wohnungen und nicht nur nach Häusern“, sagt sie mit Blick auf den Bau von Mehrfamilienhäusern und dem Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum. „Wir wollen schauen, dass wir einen guten Mix behalten.“ Allerdings solle das Wachstum moderat bleiben, verspricht Monique Hoops. Börnsen hat zurzeit etwa 4900 Einwohner, zur nächsten Wahl dürfte die 5000er Grenze überschritten werden. „Wir wollen, dass der dörfliche Charakter erhalten bleibt“.
Priorität hat zunächst die Finalisierung des Bebauungsplans des Alten Grandplatzes hinter der Schule, wo ein Wohngebiet entstehen soll. „Der Plan ist ja schon ganz lange in der Schwebe, es ist wichtig dass wir ihn endlich umsetzen. Es ist aber eine schwierige Erschließungen“, erklärt Monique Hoops. Sobald eine Firma gefunden und beauftragt sei, hofft sie auf einen Abschluss im kommenden Jahr.
Außer auf dem alten Sportplatz soll zunächst nicht gebaut werden
Auf dem Standort des alten Sportplatzes am Hamfeldredder ist Wohnbebauung vorgesehen. Planungsziel ist die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde durch die Festsetzung eines allgemeinen Wohngebietes, höchstens vier Wohneinheiten sind in den Einzel- und Doppelhäusern zulässig.
Weitere Bauprojekte sollen erst dann angeschoben werden, wenn die Gemeinde das auch finanzieren könne, meint sie mit Blick auf die Baufolgekosten, die für den nötigen Ausbau für Kitas und Schulen entstehen würden. Börnsen hat Schulden. Momentan seien Schule und Kita gut ausgelastet, im Fokus sei eine bessere personelle Besetzung in den Randzeiten.
Wunsch: Bessere Busverbindung zwischen Unter- und Ober-Börnsen
Ausbaufähig findet Monique Hoops auch den Busverkehr. „Ich würde eine Ringlinie nach Wentorf unterstützen, und dass das komplette Dorf miteinander besser angebunden wird. Wenn man unten wohnt und oben einkaufen möchte, und der Bus fährt gerade nur einmal die Stunde, entspricht das ja nicht immer der Lebenssituation“, findet sie.
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In Sachen Bahnanschluss nach Hamburg und einer Reaktivierung des Börnsener Bahnhofes dürfte es eine Fortsetzung der bisherigen Politik geben. „Wenn es gute Konzepte gibt, die auch die Anwohner mitnehmen, werden wir uns dazu auch positionieren, aber im Moment gibt es soviel zu klären, da warten wir erstmal weiter ab“, sagt Monique Hoops.