Dassendorf. Viele Jubiläen und Feste stehen an. Ein großes Vorhaben ist „Experience“. Sie wird sichtbare Spuren im Ortsbild hinterlassen.

„Ich bin ja Udo-Jügens-Fan“, outete sich Dassendorfs Bürgermeisterin Martina Falkenberg auf dem Neujahrsempfang ihrer Gemeinde im Multifunktionssaal im Amt Hohe Elbgeest. Und das gerade eben verklungene Lied von Wolfgang Nicklaus habe sie ziemlich an ihn erinnert. Das höre er oft, erwiderte der Musiklehrer und Komponist aus Reinbek, der in Dassendorf zu Gast war und den Empfang einleitete. Sein Lied „Einmal lebst Du nur“ am Klavier ist preisgekrönt. Beim 40. Deutschen Rock- und Pop-Preis war es im Dezember in den Sparten Beste Komposition und Bester deutschsprachiger Song des Jahres ausgezeichnet worden. Auch mit Herbert Grönemeyer gebe es oft Vergleiche, erzählte Wolfgang Nicklaus. „Ich bin irgendwie dazwischen“, sagte er verschmitzt.

Bürgermeisterin begrüßt „große und kleine Nachbarn“

So blieb es: Der heitere Ton gab den Takt vor beim Neujahrsempfang. Es war voll in dem Saal, mehr 200 Menschen waren der Einladung der Bürgermeisterin gefolgt. Sie begrüßte zudem zahlreiche Amtskollegen aus den umliegenden Gemeinden. Als „großen Nachbarn“ stellte Martina Falkenberg Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze vor, zu den eher „kleinen“ zählte sie Uwe Schack aus Worth. „Uwe, wie viele Einwohner habt ihr gerade?“, fragte sie ihn über die Köpfe der Zuhörer hinweg. „180“, kam es prompt zurück. Zudem waren zugegen Michael von Brauchitsch (Kröppelshagen-Fahrendorf), Hanna Putfarken (Hohenhorn) und Knut Suhk (Aumühle), zudem aus der überregionalen Politik die Bundestagsabgeordnete Nina Scheer (SPD) und aus dem Kieler Landtag Andrea Tschacher (CDU) und Oliver Brandt (Grüne).

Neben einem Jahresrückblick gab Martina Falkenberg vor allem einen Ausblick auf die Ereignisse des neuen Jahres. So ist als eines der Topereignisse vom 16. bis 23. Juli die „Experience“ in der Alfried-Otto-Schule zu Gast. Die Großveranstaltung des Kreisjugendringes findet alle zwei Jahren im Wechsel mit dem Stadtspiel Tillhausen in Mölln statt. Es ist die fünfte Auflage seit 2014, zuvor waren erst Gudow, Lütau, Groß Grönau und Sterley Gastgeber. Erwartet werden gut 100 Kinder- und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren, zudem ein 30-köpfiges Betreuerteam und Mitarbeiter des DRK, unter anderem für die Versorgung vor Ort.

Kinder und Jugendliche können sich in Camps ausprobieren

Bei der „Experience – ich für mich + wir fürs Herzogtum“, so der vollständige Name, haben die Teilnehmer über die gesamten acht Tage die Möglichkeit, sich in Camps zu verschiedenen Themen auszuprobieren. Die Anleitung erfolgt dabei von Fachkräften. „Experience“ hat sich zum Ziel gesetzt, das gesellschaftliche Engagement zu fördern. Die Teilnehmer entscheiden sich je nach Interesse und Neigung täglich neu für ihr Arbeitsfeld. Zur Auswahl stehen Camps zu den Themen Neue Medien, Natur-Umwelt-Ernährung, Sport und Bewegung, Berufsorientierung sowie Kunst-Kultur-Musik-Theater.

Wenn die Zelte wieder abgebaut werden, soll auch Dassendorf etwas auf Dauer von der Veranstaltung gehabt haben. „Wir hinterlassen etwas“, versprach Projektleiterin Ute Ostendorf von der KJR-Geschäftsstelle. Dafür habe es bereits Vorgespräche gegeben. So sollen unter anderem Fußballtore für den Kindergarten zurückbleiben, Holzwände für das Schulgelände, außerdem wird das „Streetart-Camp“ verschiedene Objekte in Dassendorf künstlerisch gestalten. „Damit möchten wir auch Danke sagen, dass wir hier sein dürfen“, so Ute Ostendorf.

Es werde noch Unternehmen gesucht, die Tagespraktika anbieten

Das ganztägige – auch mehrtägige – Arbeiten in den Camps ermögliche eine intensive, inhaltliche Auseinandersetzung mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten. Wer mitmacht, soll tief in die Materie eintauchen können, so der KJR. Auch beruflich: Gesucht werden für das „Job-Camp“ noch Unternehmen, die in Form eines Tagespraktikums einen ersten Blick in verschiedene Berufe bieten können. Die Teilnahmekosten für die acht Tage betragen 150 Euro, für Kinder und Jugendliche mit Wohnsitz im Amt Hohe Elbgeest nur 110 Euro, da das gastgebende Amt noch einmal extra fördert. Informationen bietet die Internetseite www.kjr-experience.de.

Einer der Einsätze für die Dassendorfer Feuerwehr führte im Juli nach Hohenhorn. Dort brannte auf einem Feld eine Strohpresse.
Einer der Einsätze für die Dassendorfer Feuerwehr führte im Juli nach Hohenhorn. Dort brannte auf einem Feld eine Strohpresse. © Bergedorfer Zeitung | leimig

Die Wehr rückte im vergangenen Jahr 97-mal aus

Gemeindewehrführer Björn Zeuner gab einen Überblick über die Einsätze im vergangenen Jahr: 97-mal rückte die Wehr aus, „ein einsatzreiches Jahr“, so das Urteil von Björn Zeuner. In diesem Jahr ging es ruhiger los mit nunmehr vier Einsätzen – einer davon war die Teilnahme an der Katastrophenschutzübung. Das ist erst die Hälfte im Vergleich zum Januar 2022. Die Wehr ist gut aufgestellt, verfügt über 52 Mitglieder (Jugendfeuerwehr: 42 Mitglieder). „So viele wie noch nie“, sagte Björn Zeuner. Und: In diesem Jahr steht noch ein besonderes Jubiläum an. Die Dassendorfer Feuerwehr wird 112 Jahre alt – 112 ist bekanntlich die Nummer des Notrufs. Die erste Feier indes steht am 8. April an. Dann wird um 18 Uhr das Osterfeuer auf dem Festplatz am Bornweg ausgerichtet. Auch die „drei tollen Tage“, das traditionelle Feuerwehrfest, soll es in diesem Jahr wieder am Bornweg stattfinden. Angesetzt ist es vom 2. bis 4. Juni. Es ist das 50-jährige Jubiläum dieses Festes.

Weitere Termine im Dassendorfer Festkalender: Am 29. März bittet die Alfried-Otto-Schule zum Tag der offenen Tür. Gezeigt wird unter anderem, wie gut die im vergangenen Jahr abgeschlossene Digitalisierung gelungen ist. „Es war schwierig in dem verwinkelten Gebäude“, berichtet Martina Falkenberg. Und auch die TuS Dassendorf (Gründungsjahr 1948) wird feiern. Im Sommer steht das 75-jährige Bestehen an.