Dassendorf. In der Gemeinde am Sachsenwald können sich Bürger im Dorfchat unterhalten und eine Tauschbörse nutzen. Was sonst noch möglich ist.
Was Digitalisierung angeht, hat Deutschland bekanntlich reichlich Nachholbedarf. Dass kleine Gemeinden in diesem Sektor auch selbst tätig werden können, beweist Dassendorf. Das Dorf am Sachsenwald mit seinen rund 3400 Einwohnern (Stand Ende 2020) hat seit Kurzem eine eigene App – die Dassendorf-App – und ist damit Vorreiter in der Region.
„Corona hat gezeigt: Digitalisierung ist wichtig. Menschen zu treffen aber auch. Die Dassendorf-App verbindet beides“, sagte Bürgermeisterin Martina Falkenberg (Wählergemeinschaft WIR) bei der Vorstellung. Die App ist eine Plattform für Vereine und Institutionen. Sie bietet die Möglichkeit, sich im Dorfchat zu unterhalten (Klarname erforderlich), und soll das örtliche Gewerbe fördern. In der App werden Angebote und Gesuche für Berufe, Immobilien und Mitfahrgelegenheiten gesammelt.
Dassendorf mit eigener App: Bürger können Mängel mit GPS und Foto melden
Dassendorfer können zudem festgestellte Mängel und Beschädigungen im Ort mittels einer GPS-Tracking- und einer Fotofunktion einfach und schnell an die Gemeinde melden. „Das Ganze lebt vom Mitmachen“, sagt Projektleiter Wolfgang Bober, der für die WIR-Fraktion in der Gemeindevertretung sitzt. Zwei Jahre hat es von der Idee bis zur Vorstellung gedauert. Etwa 15.000 Euro hat die Entwicklung gekostet. Darüber hinaus wird auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung ein App-Manager (Jan Zollondz) bezahlt, der Änderungen einpflegt.
An diesen beiden Kostenpunkten beteiligt sich auch die AktivRegion. Sie fördert beides mit jeweils 65 Prozent der maximal möglichen Summe. „Wir brauchen einen Manager. Ehrenamtlich lässt sich eine App nicht aktuell halten. Und so etwas lebt von aktuellen News, sonst wird es schnell langweilig“, sagt Bober.
Dassendorf mit eigener App:Täglich werden schon rund 300 Zugriffe verzeichnet
Bislang ist das nicht der Fall. Seitdem die App auf dem Markt ist, gibt es täglich rund 300 Zugriffe. Das sind immerhin neun Prozent aller Einwohner.
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In den gängigen Stores ist die Dassendorf-App aus Kostengründen nicht erhältlich. Es gibt sie unter http://dassendorf-app.de. Sie kann auch am Computer genutzt werden. Sie passt sich ans jeweilige Betriebssystem an und kann zum Startbildschirm des Smartphones hinzugefügt werden. Fragen können per E-Mail an info@dassendorf-app.de geschickt werden.