Dassendorf. In diesem Jahr ist viel los in Dassendorf, Escheburg und Co: Wohnungsbau, Kita- und Schulerweiterungen und Straßenentschärfung.
Mehr als 20.000 Menschen leben im Amt Hohe Elbgeest – und dank einiger Baugebiete werden es immer mehr. In unserer Agenda zeigen wir, was auf den Dörfern 2022 alles passiert.
1. Sportstättenbau: Am Hamfelderedder in Börnsen baut die Gemeinde bis Ende Juli einen Fußball-Kunstrasenplatz und neue Leichtathletik-Anlagen für 2,5 Millionen Euro. Fertig sind die Regenrückhaltebecken, die verhindern, dass Oberflächenwasser ins Naturschutzgebiet Dalbek-Schlucht gelangt. Im Gegenzug wird der alte Grandplatz mit 18 Einfamilien- und zwei Miethäusern überbaut. Die Erschließung beginnt im Herbst.
2. Sanierung Börnsener Straße: Auf der Hauptverkehrsader, der Börnsener Straße zwischen der B 5 (heute K 80, nicht zu verwechseln mit der K 80 im Kreis Stormarn, die Red.) und dem Hamfelderedder, soll im Frühjahr die Decke erneuert werden.
3. Dalbek-Schule: Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 wirft auch in Börnsen seinen Schatten voraus. Gebraucht wird ein Anbau – die Planung läuft.
4. Aldi-Neubau: Aldi will seine Marktfläche in Neu-Börnsen erweitern. Die Umsetzung hakt am Widerstand des benachbarten Wentorf, dessen Zustimmung Börnsen als kleinere Gemeinde ohne sogenannte zentralörtliche Funktion benötigt.
5. Mischgebiet Neu-Börnsen: 20 Wohneinheiten für sozialen Wohnungsbau oder Mietwohnungen möchte die Gemeinde südlich der Schwarzenbeker Landstraße im Ortsteil Neu-Börnsen bauen. Dazu sollen dort Flächen für Gewerbe und Naturausgleich vorgehalten werden. Problem: Es gibt noch keine Einigung mit der Erbengemeinschaft der Grundeigentümer.
6. Sanierung Götensberg: Etwa ein Jahr lang müssen sich die Anwohner des Götensberg in Escheburg auf Behinderungen einstellen. Auf rund 700 Metern Länge zwischen der alten B 5 und dem Ahornweg werden Straßenaufbau und Abwasserleitung saniert. Die Durchfahrt ist nicht möglich. Die Kosten belaufen sich auf zwei Millionen Euro.
7. Neubaugebiet Lippenkuhle: Die Arbeiten im 20 Hektar großen Neubaugebiet Lippenkuhle mit 132
Baugrundflächen in Escheburg sind im vollen Gange. Die ersten Bewohner ziehen bereits im Frühjahr ein. Dann will auch die Firma Semmelhaack mit der Errichtung von seniorengerechten Wohnungen in dem Areal beginnen. Rewe baut dort ebenfalls einen Markt. Dieser könnte im vierten Quartal eröffnen.
8. Grüppental-Schule: Die Aktivregion Sachsenwald-Elbe fördert zwei Projekte auf dem Gelände der Grüppental-Schule in Escheburg mit jeweils 65 Prozent des Investitionsvolumens. Auf einer Rasenfläche entsteht für 70.000 Euro ein kombinierter Street-Basketball- und Soccerplatz. Dafür wird der alte Basketballplatz für etwa 50.000 Euro zu einer Lern-Insel im Freien für Schule und Ganztag umgewandelt. Das sieht aus wie ein überdimensioniertes Carport, mit flexibel zu öffnenden Wänden. Fertigstellung: im Sommer.
9. Dorfgemeinschaftsplatz: Ein moderner Treffpunkt für Jung und Alt entsteht in Kröppelshagen für 80.000 Euro am Hohenhorner Weg. Dafür gestaltet die Gemeinde den Dorfgemeinschaftsplatz um. Aktuell gibt es dort einen Bolzplatz. Das künftige sportliche Angebot umfasst Basketball, Tischtennis, Fußball und Boule. Des Weiteren entstehen ein Grillplatz und Tische und Bänke zum Entspannen. Die Aktivregion Sachsenwald-Elbe fördert die Maßnahme mit etwa 50.000 Euro. Mit der Fertigstellung rechnet Bürgermeister Michael von Brauchitsch (CDU) im Sommer oder Frühherbst.
10. Kindergarten Schlehenweg: Für rund 60.000 Euro erweitert die Gemeinde Kröppelshagen den Spielplatz des Kindergartens „Sonnenblume“ am Schlehenweg. Im Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
11. Rewe-Anbau: Der Rewe-Markt am Dassendorfer Kreuz erweitert seine Ladenfläche bereits zum zweiten Mal – diesmal von 1600 auf knapp 2300 Quadratmeter. Mit einer reinen Verkaufsfläche von 1900 Quadratmetern steigt das Geschäft vom Nah- zum Vollversorger für die Region auf. Für die Erweiterung musste das Regenrückhaltebecken verlegt werden. Die Eröffnung verschiebt sich von Ostern auf den Herbst.
12. Neue Jugendfläche: Für rund 210.000 Euro – davon etwa 100.000 Euro gefördert durch die Aktivregion Sachsenwald-Elbe – entsteht östlich des Rewe-Markts eine neue Jugendfläche. Auf 1000 Quadratmeter werden -- wohl bis zum Jahresende – Skaterplatz, Beachvolleyballfeld und Basketballfeld sowie eine Grillfläche gebaut. Diese Wünsche hatte eine Befragung unter Jugendlichen ergeben.
13. Schulanbau: Um den Anforderungen der veränderten Schullandschaft gerecht zu werden, entstehen an der Alfried-Otto-Grundschule mehrere zusätzliche Betreuungsräume. Dadurch wird eine durchgängige Dreizügigkeit für die derzeit 240 beschulten Kinder aus zehn Dörfern geschaffen. Das Projekt des Schulverbands Dassendorf-Brunstorf-Hohenhorn hat ein Volumen von rund 1,5 Millionen Euro und soll im Frühjahr abgeschlossen sein. Vom Land gibt es bislang 120.000 Euro Fördermittel.
14. Dritte Kita: Zusätzlich zum Spatzennest und der evangelischen Kita möchten Dassendorf, Brunstorf und Hohenhorn am Ortsausgang nach Brunstorf eine dritte Kita mit zwei Krippen- und zwei Elementargruppen bauen. Investor und Baugrund an der ehemaligen Mühle wären vorhanden. Doch so einfach geht das nicht nach der Kita-Reform. Das Vorhaben ist im Bedarfsplan des Kreises aber angemeldet.
15. Baulandplanung: Auch Hohenhorn will Neubauten ermöglichen, aber nur im geringen Umfang. Anvisiert sind bis zu 15 Häuser im westlich gelegenen Ortsteil Drumshorn. Die Erstellung eines B-Plans soll in diesem Jahr beginnen, darin soll auch gleich die Überplanung von Altbestand geregelt sein.
16. Energiewende: Unabhängig von Gas und Öl möchte Hohenhorn werden. Problem A: Im Sichtbereich der denkmalgeschützten Kirche dürfen aktuell keine Fotovoltaik-Anlagen gebaut werden. Problem B: Tiefenbohrungen für Erdwärme können die Wasserversorgung gefährden. Hohenhorn versorgt sich selbst. Ziel ist eine Quartierslösung in diesem Jahr.
17. Kirchen-Sanierung: Im Jahr 1824 hat die unter Denkmalschutz stehende St.-Marien-Kirche in Worth (Baujahr 1793) einen hölzernen Turm erhalten. Nach knapp 200 Jahren ist dieser sanierungsbedürftig, wird derzeit teilweise mit einer Plane bedeckt. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde sammelt seit rund zwei Jahren Spenden für die auf etwa 140.000 Euro taxierte Summe. 20.000 Euro sind so bereits zusammengekommen, darüber hinaus gibt es Zusagen für Zuschüsse in Höhe von etwa 75.000 Euro. Doch auch wenn noch Mittel fehlen, soll die Sanierung in diesem Sommer oder Herbst beginnen. „Entweder wir machen nicht alles oder werben noch weitere Mittel ein“, sagt Bürgermeister Uwe Schack in seiner Eigenschaft als Patronatsvertreter des Kirchengemeinderats.
18. Kita-Erweiterung: Für rund 2,2 Millionen Euro erweitern Hamwarde, Wiershop und Worth ihre gemeinsame Kita HaWiWo am Fahlenkamp in Hamwarde. Auf diese Weise entstehen 45 zusätzliche Plätze. Der Einzug ist für 1. März geplant. Im Anschluss wird der Altbau bis voraussichtlich Ende Juni saniert (Fußbodenheizung, Küche, Mensa). Hamwarde übernimmt anteilig der Einwohnerzahl zwei Drittel der Kosten. Die kleineren Wiershop und Worth zahlen das verbleibende Drittel.
19. Neubaugebiet Kirchenkoppel: Weit über 100 Bewerber gibt es bereits für das Neubaugebiet Kirchenkoppel, das Hamwarde selbst vermarktet. 39 Häuser entstehen, darunter zwei Mehrfamilienhäuser mit sechs Wohneinheiten. Mit den Beginn der Erschließung wird im Herbst gerechnet.
20. Windkraft: Zwei knapp 200 Meter hohe Windräder werden an der Gemeindegrenze von Hamwarde zu Kollow auf einem Feld gebaut. Der Kreis hat sich dabei über die Bedenken im Ort hinweggesetzt. Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Richard rechnet mit einem Baubeginn in diesem Jahr. Derzeit läuft die finale Phase des Genehmigungsverfahrens.
21. Kurvenabflachung: Seit Anfang der 1990er-Jahre kämpft Wiershop für eine Abflachung der L219, die vor dem Ortseingang im 90-Grad-Winkel nach Kollow abknickt. „Ich habe eine Zusage vom Land. In diesem Jahr soll es endlich losgehen“, sagt Bürgermeister Hans-Ulrich Jahn (ist seit 1990 im Amt). Dann würden Autofahrer aus Geesthacht nicht mehr ungebremst in den Ort rasen, sondern müssten erst rechts abbiegen. Kostenpunkt: zwischen 300.000 und 400.000 Euro.
22. Feuerwehrgeräte-Haus: Seit September erhält das Feuerwehrgeräte-Haus in Wiershop für rund 1,2 Millionen Euro einen Anbau, damit ein neues Mehrzweckfahrzeug (MZF) untergestellt werden kann. Der Kreis fördert den Bau mit 70.000 Euro. Im Spätsommer soll das MZF „einziehen“, solange ist es privat untergebracht.
23. Radweg nach Kollow: Je 20 Jahre hat es gedauert, bis die Radwege von Wiershop nach Geesthacht beziehungsweise Gülzow gebaut wurden. Bürgermeister Jahn hofft, dass der Weg nach Kollow schneller entsteht. Gemeinsam mit dem Nachbarort wurde ein Förderantrag gestellt.
24. Nahwärmekonzept: Wiershop plant die Energiewende. Um von Gas und Öl wegzukommen, ist eine zentrale Anlage in Planung. Möglicherweise entsteht diese in Zusammenarbeit mit dem Abfallwirtschaftszentrum Buhck.