Geesthacht. Politik beschließt Änderung der neuen Preisstruktur. Welche Tarife für das Freibad gelten und wer davon profitiert – ein Überblick.
Auf den Preisschock folgten heftige Proteste, und die haben nun Wirkung gezeigt. Geesthachts Politik hat beschlossen, dass die Erhöhung der Eintrittspreise fürs Freizeitbad deutlich moderater ausfällt als zunächst vom Aufsichtsrat beschlossen. Der Großteil der etwa 30 Besucher der Geesthachter Hauptausschusssitzung war bereits gegangen, als am Donnerstagabend erst um kurz vor 22.30 Uhr – und damit rund viereinhalb Stunden nach dem Beginn der Sitzung – mehrheitlich die Entscheidung zu dem Freibad fiel.
Zuvor hatte Markus Prang, Geschäftsführer gleich fünfer Gesellschaften mit städtischer Beteiligung, einen rund zweieinhalb Stunden langen Bericht abgegeben. Eine halbstündige Rechtfertigung für die ursprünglich geplante und stark kritisierte Preisstruktur (zwei Euro pro Stunde ab sechs Jahre, keine Tages- oder Jahreskarten) im Freizeitbad inklusive.
Geesthacht teurer als Sylt? Neuer Tarif für junge Leute
Doch die Geduld der Anwesenden hatte sich gelohnt. Fortan zahlen Erwachsene (ab 18 Jahre) in den ersten beiden Stunden „nur“ jeweils 1,50 Euro. Für Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahre gibt es zudem einen eigenen Tarif. Sie zahlen den ganzen Tag über einen Euro je Stunde. Neu ist zudem, dass Auszubildende, Studenten und Schüler über das 18. Lebensjahr hinaus als Jugendliche gelten.
Durch den Erwerb von Wertguthabenkarten kann sich der Eintritt um ein Drittel reduzieren. Neben Karten für 40, 80 und 120 Euro wird es auch eine günstige Karte für 20 Euro geben. Das Guthaben beträgt bei dieser also 30 Euro. Die Abrechnung der Verweildauer erfolgt darüber hinaus nicht wie vorgesehen im Stunden-, sondern im 30-Minuten-Takt.
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Nach Preisschock: Geschäftsführer soll mit Vereinen reden
Jahreskarten werden auch wieder angeboten. Erwachsene zahlen 140 Euro, Kinder und Jugendliche 50 Euro. Eine Familienkarte für zwei Erwachsene und zwei Kinder kostet 190 Euro. Für jedes weitere Kind kommen 10 Euro hinzu.
Zudem sollen Ermäßigungen für Personen mit geringem Einkommen sowie für Kunden der Geesthachter Stadtwerke geprüft werden. Markus Prang soll als Geschäftsführer der für das Freizeitbad verantwortlichen Wirtschaftsbetriebe Geesthacht Gespräche mit Vereinen und Gruppierungen suchen, die wegen der eklatanten Preissteigerungen abwandern wollten.
Das Modell wurde mit den Stimmen von SPD und CDU beschlossen. Diese hatten kurzfristig einen gemeinsamen Antrag eingebracht. „Manchmal brauchen Entscheidungen halt länger“, erklärte CDU-Ratsherr Bastian Numrich den späten Meinungswandel seiner Fraktion. Die hatte die neue Preisstruktur lange Zeit verteidigt. Der noch weitergehende Ursprungsantrag der Grünen fand dagegen keine Mehrheit.