Aumühle. Erinnerungen zweier Förster, die den Reichskanzler bei Spaziergängen begleitet haben, dienten als Grundlage für das Theaterstück.

Auf Spaziergängen durch seinen Sachsenwald fand der einstige Reichskanzler Otto von Bismarck die Ruhe zum Nachdenken über die großen Themen seiner Zeit. Hier zwischen Jahrhunderte alten Buchen und Eichen schmiedete er politische Pläne und feilte an seinen Reden. Wen besseres als den Förster seines Waldes hätte sich der Reichskanzler als Begleitung aussuchen können?

Peter Lange und Ernst Westphal, zwei Förster von Otto von Bismarck, haben ihre Erinnerungen daran in ihren Memoiren festgehalten. Sie dienen als Quelle und Grundlage für das Theaterstück „Bismarck und sein Förster“, das am kommenden Wochenende im Sachsenwald aufgeführt wird. Text und Regie führt der Lübecker Autor und Regisseur Frank Düwel, Intendant des Kultursommers an Kanal.

80 Minuten Freiluft-Theater im Sachsenwald

Der hat in dem Schauspieler Wolfgang Häntsch (71) die perfekte Bismarckbesetzung gefunden. Mit seiner großen Statur und der sonoren Stimme lässt Häntsch die Person Bismarcks lebendig werden. Im gestärkten weißen Hemd und im schwarzen Gehrock, mit dichtem Schnauzbart und strengem Blick, sieht er dem ehemaligen Reichskanzler sehr ähnlich.

Für die Rolle des Försters hat Düwel den gebürtigen Schweizer Mario Gremlich (55) ausgesucht. Der wird die Zuschauer am Sonnabend und Sonntag, 9. und 10. Juli, jeweils um 14 und 16 Uhr am Parkplatz des Schmetterlingsgartens in Empfang nehmen. Gemeinsam wandeln Zuschauer und die beiden Schauspieler dann etwa 80 Minuten durch schmale und breite Wege durch den Wald und lauschen dem Gespräch des Reichskanzlers und dessen Förster.

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Stück bietet Einblicke in das Leben des Politikers

Die richtige Waldpflege wird da genauso thematisiert wie die Vorbereitung von Bismarcks Sozialistenrede. Die Teilnehmer können sich in jedem Fall auf viel Emotion freuen, denn wenn Häntsch als Bismarck richtig laut wird, hallt es durch den Sachsenwald.

Die Freiluft-Aufführung gibt Einblicke in das Leben des bedeutenden Politikers und lässt erahnen, wie dieses zu Zeiten der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert ausgesehen haben könnte. Die Zuschauer erleben Theater ganz ohne Technik und Sound, ohne Licht und Bestuhlung. Gespielt wird bei fast jedem Wetter. Entsprechende Kleidung und festes Schuhwerk werden benötigt.

Der Eintritt kostet 22 Euro (18 Euro ermäßigt) pro Person. Tickets gibt es unter: info@kultursommer-am-kanal.de oder per Telefon.: 04542/870 00.