Schwarzenbek/Börnsen. Nun kommen auch Blau-, Him- oder Brombeeren aus der Region. Wo man die Früchte bekommt und welches Obst ebenfalls jetzt geerntet wird.
Die Sonne macht sie derzeit zuckersüß, und seit Sonnabend sind sie auf den Märkten reichlich zu haben: Beeren aus heimischem Anbau. Bis dato wurden sie vorwiegend aus Spanien herangeschafft, nun setzen die Verkäufer auf dem Wochenmarkt auf das saftige Obst aus der Region. „Wir bieten an unserem Stand nun ausschließlich Himbeeren und Brombeeren aus Hoopte in Niedersachsen an. Die Blaubeeren kommen aus Groß Süstedt bei Uelzen“, sagt Bernd Heerens, Inhaber des Obsthofes Heerens in Drage.
Von Äpfeln bis Zwetschgen: Zeit für die heimische Obsternte
Immer sonnabends verkauft er in Schwarzenbek Äpfel, Zwetschgen, Birnen und Kirschen aus eigenem Anbau sowie die leckeren Beeren von anderen Obstbauern. Einen weiteren Stand hat sein Obsthof mittwochs und sonnabends auf dem Geesthachter Wochenmarkt.
Seit mehr als 100 Jahren sind die Heerens Obstbauern. „Ich erinnere mich gern an meine Kindheit, denn auf unserem Hof stand ein großer Birnbaum, der 1908 gepflanzt wurde. Er trug die saftigen Bürgermeister-Birnen“, erzählt Heerens. Der Birnbaum stehe zwar nicht mehr, aber auf seinen Plantagen gibt es reichlich neue Ernte.
Tipp: „Beeren ohne Zucker genießen, sie sind süß genug“
Obst- und Gemüsehändler Heiko Ramdohr aus Bardowick setzt ebenfalls auf Ware aus heimischem Anbau. Himbeeren und Blaubeeren von Obsthöfen in Deutschland hält er für seine Kundschaft vor. „Warum in die Ferne schweifen, das Gute ist so nah“, sagt er und hat gleich einen Tipp parat: „Die Beeren ohne Zucker genießen, sie sind süß genug.“
Was kostet das Obst aus heimischem Anbau? Frische Himbeeren, 200 Gramm, sind im Schnitt für 3,60 Euro haben. Für 250 Gramm Brombeeren muss man etwa 3,40 Euro ausgeben. Blaubeeren kosten pro Pfund knapp über sechs Euro. In den Supermärkten gibt es manchmal Aktionen mit günstigeren Preisen. Allerdings kommen die Heidelbeeren meistens aus Spanien oder Rumänien. Brombeeren und Himbeeren aus deutschen Anbaugebieten gibt es aber ebenfalls in den Supermärkten.
Jetzt beginnt die Himbeersaison für Selbstpflücker
Wer Himbeeren besonders preiswert und lecker haben möchte, pflückt sie einfach selbst. Auf dem Erdbeerhof von Sonja und Lars Grobe in Börnsen hat am Sonnabend die Selbstpflücksaison der Himbeeren begonnen, und das Interesse ist riesig.
Hunderte Besucher machten zum Start der Ernte an der Börnsener Straße 32 b davon Gebrauch, kamen schon frühmorgens mit großen Schüsseln und Körben, um sie mit den saftigen Beeren zu füllen. „Die Erdbeersaison ist für die Selbstpflücker so gut wie vorbei. Aber die Himbeeren sind nun voller Pracht zu haben. Die Leute strahlen, wenn sie mit den Schüsseln voller Früchte nach Hause fahren“, freut sich Sonja Grobe.
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Ein Kilo Himbeeren in Börnsen für 7,50 Euro
Auf fünf Hektar werden seit 44 Jahren Erdbeeren angebaut. Seit 2006 wachsen auf zwei Hektar Himbeeren der Sorten Glen Ample und Tulameen. Die recht großen Früchte lassen sich gut transportieren, leicht pflücken und sind haltbar. Die reifen Beeren fallen den Besuchern in den Plantagereihen fast von selbst in die Hand.
„Ich habe nur zehn Minuten gebraucht, um meine große Schüssel voll zu bekommen“, freut sich Oleg Schwarz aus Oststeinbek. Nur 7,50 Euro kostet das Kilo für die Selbstpflücker. Knapp vier Kilo der süßen Ernte stellt Oleg Schwarz erst einmal ins Auto und holt gleich eine neue leere Schüssel heraus, um sie zu füllen.
Stammkunden reisen aus ganz Norddeutschland an
Die Beeren werden frisch verspeist, eingefroren oder zu Marmelade verarbeitet. „Ich mache auch kleine Törtchen und freue mich schon darauf“, sagt Irene Färber aus Bergedorf, die seit vielen Jahren zu den Kunden gehört. „Sie ist unsere fleißigste Pflückerin“, lobt sie Hans-Jürgen Wollschläger.
Der Mitarbeiter des Hofes weist die Besucher auf dem Feld ein, damit sie den Bestand mit den reifen Früchten abernten können. „Viele unserer Besucher sind Stammkunden. Sie kommen seit Jahren. Zuerst waren sie mit den kleinen Kindern da, und später kommen die Kinder als Erwachsene wieder. Manche reisen sogar aus Cuxhaven und aus dem Norden Hamburgs an“, sagt Sonja Grobe.
Selbstpflücker sollten sich vorab im Internet informieren
Der Hof in Börnsen hat täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Dort kann man frisch gepflückte Beeren kaufen. Wer sie selbst ernten möchte, sollte sich zuerst auf der Internetseite des Hofes www.boernsener-erdbeeren.de informieren, ob aktuell gepflückt werden kann. Wenn die Reihen von den fleißigen Gästen abgeerntet sind, müssen die Früchte nämlich erst einmal wieder nachreifen. „Damit niemand vergeblich herkommt, veröffentlichen wir den aktuellen Stand zügig auf unserer Internetseite“, sagt Grobe.