Lauenburg. Was für ein Spektakel! Am Dienstagmorgen hob der Kran die verglasten Module passgenau in Position. Modernster Busbahnhof entsteht.
Es gibt sie also doch noch, eine Baustelle, bei der alles nach Zeitplan läuft: die Umgestaltung des ZOB Lauenburg. Mitte bis Ende Juni, so hatte es Bauamtsleiter Christian Asboe in Aussicht gestellt, sollten die Fertigteile für den Wartebereich geliefert werden. Am Dienstagmorgen (18. Juni) beobachteten Fahrgäste an den provisorischen Haltestellen und zufällige Passanten das Spektakel. Wie aus einem Spielbaukasten wirkten die teilverglasten Bauteile, die der Kran in ihre vorgesehene Position hob.
Später wird man nicht mehr sehen, dass das Gebäude aus einzelnen Modulen besteht. Die werden nämlich dann so zusammengefügt, dass es wie aus einem Guss wirkt. Der eigentliche Wartebereich mit Gepäckboxen und modern ausgestatteten Arbeitsplätzen wird abends verschlossen. Die Verbindungselemente bestehen aus gewellten Aluminiumpaneelen.
ZOB Lauenburg: Gastronomie, Wartebereich und digitale Arbeitsplätze
Rund 1,2 Millionen Euro kostet der Umbau des Lauenburger ZOB. Allerdings muss die Stadt durch die Kombination verschiedener Förderprogramme nur einen Eigenanteil von 400.000 Euro tragen. Gastronomie, Wartebereiche, digitale Arbeitsplätze und barrierefreie Sanitäranlagen unter einem Dach sollen den Aufenthalt hier deutlich angenehmer machen. An dem neuen Bussteig im Westen sind zwei zusätzliche Fahrgastunterstände vorgesehen.
Um heutigen energetischen Anforderungen gerecht zu werden, ist außerdem vorgesehen, das zentrale Gebäude mit einer Photovoltaikanlage sowie einem Gründach auszustatten. Die Zugänge erfolgen von allen Haltebereichen. Durch die Verlegung des Taxistandes an den südlichen Rand des ZOB bleibt mehr Platz für die Busse, sodass die Fahrer zu Stoßzeiten nicht mehr so viel rangieren müssen. Wenn sich mittags noch die Schulbusse zu den normalen Linienbussen gesellen, wird es bisweilen recht eng.
Auch interessant
- Kurios: Wartet ein Roboter auf den Linienbus...
- Bauarbeiten Geesthacht: Kreuzung im Zentrum wochenlang gesperrt
- Nächtliche Klebeattacke entrüstet Gegner des Bahnanschlusses
Lauenburger ZOB: Fertigstellung Ende des Jahres vorgesehen
Die Umgestaltung des umliegenden Bereichs wird aus Städtebaufördermitteln finanziert werden. Außerdem hat die Stadt Geld aus dem Fördertopf des Landes zur „Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden“ bewilligt bekommen, aus dem auch die Neuordnung von Fahrspuren der Omnibusse finanziert wird. Vorgesehen ist überdies ein großzügiger Freiraum mit Radabstellanlagen, Grünflächen und Sitzgelegenheiten. Allerdings ist das erst der zweite Schritt nach Fertigstellung des Hochbaus.
Die Außenanlagen für den neuen ZOB hat das Büro Plateau Landschaftsarchitekten konzipiert. Das sind die Planer, die auch die Lesegärten am neuen Medienzentrum entworfen haben. Ende des Jahres – und daran zweifelt in Lauenburg kaum jemand – wird Lauenburg einen der modernsten Busbahnhöfe in Schleswig-Holstein haben. Dann wird auch die bisweilen angespannte Situation im provisorischen Halte- und Abfahrbereich der Busse ein Ende haben.