Schwarzenbek. Die Tafel ist gut aufgestellt, nicht nur durch den Geldsegen der Deutschen Fernsehlotterie. Doch Probleme gibt es mit dem Tafelgarten

Große Freude bei den Mitarbeitern der Schwarzenbeker Tafel: Am Dienstag, 28. Mai, ging bei den Helfern aus der Europastadt eine üppige Spende ein: Stephan Masch von der Deutschen Fernsehlotterie besuchte die Geschäftsstelle mit einem Scheck im Gepäck – 55.000 Euro erhält die Schwarzenbeker Institution, die dem Ortsverein des DRK angegliedert ist. Mit dem Geld kann die Tafel einen neuen Kühl-Lkw kaufen.

Wie Tafelleiter Martin Lenz berichtet, sei der aktuelle Lastkraftwagen der Tafel, der immerhin aus dem Jahr 1980 stammt, eigentlich noch in einem guten Zustand. „Leider entspricht er aber einigen DIN-Normen nicht mehr“, sagt Lenz. Dies führe dazu, dass zum Beispiel beim Transport von Paletten diese nicht mehr passgenau eingeladen werden können. Dadurch gehe Ladefläche verloren. Mit dem neuen Kühl-Lkw können Lebensmittel transportiert und auch über einen gewissen Zeitraum frisch gelagert werden.

Tafel Schwarzenbek erhält großzügige Spende für neuen Lkw

Schon vor der eigentlichen Spendenübergabe hat Lenz das Mercedes Truck-Werk in Königs Wusterhausen (Brandenburg) besucht und mögliche Modelle inspiziert. Der neue Lkw, so berichtet Lenz, habe eine Rückfahrkamera, die für die ehrenamtlichen Fahrer wichtig ist. Insgesamt sei der schwäbische Autobauer gegenüber der Tafel spendabel gewesen und habe einige Extras oberhalb der Serienausstattung kostenlos eingebaut. Den neuen Lkw dürfen sechs Mitarbeiter der Institution fahren, die eine entsprechende Fahrerlaubnis haben.

Martin Lenz hofft, dass es in Zukunft noch mehr Mitarbeiter mit passendem Führerschein werden. In den vergangenen Monaten konnte die Tafel einige neue Ehrenamtliche begrüßen, die ihren Dienst bereits in unterschiedlichen Abteilungen aufgenommen haben. „Irgendwas machen wir wohl richtig“, sagt er. Denn mit dem Zuwachs stellt die Schwarzenbeker Tafel durchaus einen Ausnahmefall dar: „Bei anderen Tafeln fehlen die Helfer“, sagt er. Im benachbarten Lauenburg ist die Personalsituation gar so angespannt, dass das Aus droht.

Probleme mit dem neuen Tafelgarten

Helfende Hände könne laut Lenz auch noch der neu gegründete Tafelgarten brauchen. Wobei: So richtig in Schwung ist das Projekt noch nicht gekommen. Im vergangenen Jahr verkündeten Lenz und Lisa Kalupar von der Servicestelle Ehrenamt, dass in der Kleingartenanlage in der Rülau ein Tafelgarten betrieben werden soll. Damit soll der Lebensmittelknappheit begegnet werden, die den Tafeln zu schaffen macht. Da immer weniger Obst- und Gemüsespenden bei der Schwarzenbeker Tafel eingehen, sollen Äpfel, Kartoffeln und Co. aus dem eigenen Garten kommen.

Doch aktuell hakt es in der Rülau: Zwar gibt es eine Parzelle, die die Ehrenamtlichen beackern können, allerdings ist die dazugehörige Hütte noch nicht frei. „Wir müssen so lange warten, da sich der Auszug des Vormieters verzögert“, berichtet Lenz. Wann dieser seine sieben Sachen gepackt hat, vermag der Tafelleiter nicht zu beurteilen. Er geht von einem langwierigen Prozess aus. „Eigentlich wollten wir schon im Oktober richtig loslegen“, sagt er. Immerhin können jetzt schon Teile der Parzelle bewirtschaftet werden. Zudem haben einige Tafelmitarbeiter zu Hause Obst und Gemüse vorgezogen.

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Lkw wäre ohne Spenden nicht finanzierbar

Aufmerksam auf die Fördermöglichkeit wurde Lisa Kalupar durch eine Mitteilung des Dachverbands Tafel Deutschland. „Wir sind sehr dankbar, dass wir den Zuschlag bekommen haben. Ohne die Förderung wäre es nicht möglich gewesen, den Lkw zu kaufen“, sagt Kalupar.

Im Jahr 2023 wurden mehr als 52 Millionen Euro an über 360 soziale Projekte in Deutschland durch die Deutsche Fernsehlotterie ausgeschüttet. Elf Projekte davon wurden in Schleswig-Holstein mit einer Gesamtsumme von rund einer Million Euro gefördert. Darüber hinaus ist der Dachverband Tafel Deutschland e.V. mit einer Sonderförderung zu Gunsten seiner regionalen Mitglieder mit 23 Millionen Euro unterstützt worden.