Geesthacht. Geesthachter Kommunalpolitik verhindert Kostenexplosion für Betreuung von Grundschülern. Um diesen Betrag steigen die Gebühren.
Der Vorschlag der Geesthachter Verwaltung zur Anpassung der Gebühren für die Ganztagsbetreuung hatte unter Eltern für reichlich Diskussionen gesorgt. Das bestätigt die SPD-Ratsfrau Katrin Fischer aus eigener Erfahrung. Wären die Kommunalpolitiker der Vorlage gefolgt, hätte dies einen Preisanstieg von bis zu 63 Prozent bedeutet. Doch so weit kommt es nicht: Parteiübergreifend verständigten sich die Vertreter des städtischen Bildungsausschusses einstimmig auf einen moderaten Anstieg.
Ab dem Schuljahr 2024/25 müssen Eltern monatlich 130 Euro für die Ganztagsbetreuuung in Geesthacht bezahlen, zuvor waren es 110 Euro. Die Teuerung beträgt somit knapp über 18 Prozent. Diese sind weiterhin zwölf Monate lang zu entrichten. Zusätzlich werden 15 Euro pro Woche für die Ferienbetreuung erhoben. Wenn das Kind nur zur Ferienbetreuung geht, aber nicht während der Schulzeit in den Ganztag, sind es 45 Euro.
Ganztagsbetreuung in Geesthacht: Gebührenerhöhung fällt moderat aus
Zusätzliche Gebühren sowohl für Früh- als auch Spätbetreuung, wie vorgeschlagen, werden nicht eingeführt. Was kommt, ist der Wegfall der letzten Betreuungsstunde wegen zu geringer Nachfrage. Die Ganztagsbetreuung endet ab dem neuen Schuljahr um 17 Uhr. Bei weiterführenden Schulen wurde indes die Erhöhung von 36 auf 50 Euro im Monat abgesegnet.
Die Verwaltung möchte mit der Satzungsänderung organisatorische und pädagogische Abläufe verbessern. So wurden veränderte Kriterien für die Platzvergabe aufgenommen. Hier ist die Berufstätigkeit fortan das wichtigste Kriterium. Bei dem Preisvorschlag hatten die Verwaltung Preise und Leistungen der Betreuungsangebote in den umliegenden Gemeinden betrachtet, die im Durchschnitt bei 164 Euro liegen.
- Nach Eklat in Ratsversammlung: CDU-Fraktion steht zu den Woehrs
- Das Teichfest ist gerettet – zumindest für dieses Jahr
- Im Hansateich plätschert nach Sanierung wieder viel Wasser
Dass Geesthacht ob der gestiegenen Personalkosten nicht um einen Anstieg der seit 2019 geltenden Betreuungskosten herumkommen würde, berücksichtigten die Politiker. „Bei unserem interfraktionellen Treffen haben wir einen guten Kompromiss gefunden“, sagte Nicole Voß (CDU), die Vorsitzende des Bildungsausschusses. „Hier profiliert sich niemand. Wir haben die Eltern im Blick“, ergänzte Marcus Worm (Grüne).
Ab dem Schuljahr 2026/27 beginnt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Grundschulkinder der ersten Klassen. Dieser Anspruch wird jedes weitere Schuljahr um eine Klassenstufe erweitert. Aktuell sind rund 50 Prozent aller Geesthachter Grundschüler in der Ganztagsbetreuung – Tendenz steigend. Die Wartelisten am Silberberg und Buntenskamp können zum neuen Schuljahr wahrscheinlich aufgelöst werden.