Geesthacht. Lange war nicht sicher, ob überhaupt gebaut wird. Nun wurde Richtfest gefeiert. Wie schön die neuen Räume werden.

Nach einigem Hin und Her über die Baukosten läuft jetzt alles nach Plan: Am Dienstagnachmittag, 7. Mai, wurde nach fünfjähriger Plan- und Bauzeit endlich Richtfest für die Erweiterung der städtischen Kita Heuweg gefeiert. Es war ein langersehnter Tag. Eigentlich sollte der neue Anbau bereits im Sommer 2023 bezogen werden.

Der Pandemie geschuldeten Lieferengpässe sowie die drastische Verteuerung der Baumaterialien verzögerten die geplanten Arbeiten erheblich. Statt der ursprünglich anvisierten 1,8 Millionen Euro mussten 4,4 Millionen Euro in den Neubau, aber auch in die Sanierung des Altbestandes gesteckt werden. Der Geesthachter Hauptausschuss hatte dann erst Mitte Februar 2023 final den Weg freigemacht – die Abstimmung pro Anbau fiel mit sechs zu drei Stimmen dafür aus.

Richtfest beim Anbau der Kita Heuweg – der Bau war lange strittig

So ist der aktuelle Stand des Anbaus. Zum Jahresende soll Schlüsselübergabe sein.
So ist der aktuelle Stand des Anbaus. Zum Jahresende soll Schlüsselübergabe sein. © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

Nun aber war es endlich so weit. Der an den 1994 errichteten Altbau angrenzende Neubau wurde mit dem Richtkranz geschmückt. Handwerker, 13 Kita-Kinder – sie sind zurzeit am Neuen Krug untergebracht–, Erzieherinnen und einige Eltern sowie zahlreiche Vertreter der Stadt und Politik beobachteten gespannt das Geschehen.

Dort, wo eine großzügige Hochterrasse geplant ist, standen Zimmerleute sowie Geesthachts Bürgermeister. Olaf Schulze, der als gelernter Klempner weiß, wie viel Arbeit und Schweiß in so einem Bau steckt, bedankte sich insbesondere bei den Handwerkern: „Vielen Dank für die fachmännische und tolle Arbeit.“ Sein Dank galt aber auch dem Planungsteam.

Schnaps trinken? Diesen Brauch sollen die Kitakinder lieber nicht nachmachen

Drei „Heuweg-Gruppen“ gaben für Handwerker und Gäste zur Feier des Tages ein Ständchen. Die Kinder sind zurzeit am Neuen Krug untergebracht.
Drei „Heuweg-Gruppen“ gaben für Handwerker und Gäste zur Feier des Tages ein Ständchen. Die Kinder sind zurzeit am Neuen Krug untergebracht. © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

Zimmermann Werner Tegenkamp von der Firma Krogmann aus Vechta sagte, wie es bei der Zimmermannszunft üblich ist, einen Spruch auf, brachte den symbolisch letzten Nagel in das Holz und zerschmetterte sein Schnapsglas, nachdem er seine Kehle mit Korn „geölt“ hatte. „Das machen wir aber nicht nach“, raunte eine Erzieherin den kichernden Kitakindern zu.

Die Lütten, die sich aus drei verschiedenen Gruppen zusammensetzten, hatten eine große Überraschung mitgebracht. Sie schmetterten zur Freude aller „Wer will fleißige Handwerker sehen“. Auch in dem Kinderlied steckte viel Arbeit, da die kleinen Gesangstalente den Text auf die neue Kita zugeschnitten hatten.

Die ersten Kinder erkundeten begeistert die entstehenden Räume

Der Multifunktionsraum in der Oberetage soll später auch von externen Gruppen genutzt werden können.
Der Multifunktionsraum in der Oberetage soll später auch von externen Gruppen genutzt werden können. © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

Begeistert erkundeten sie im Anschluss die neuen Räume, die sich derzeit zwar noch im Rohbau befinden, aber erahnen lassen, dass wohl etwas Großartiges entsteht. Das erste Stofftier, Schildkröte Krö-Krö, mitgebracht vom zweijährigen Matti, war auch dabei.

Ober- und Untergeschoss sind nach Schätzung der Kitaleiterin Heike Titze insgesamt 450 Quadratmeter groß. Der zweistöckige, nicht unterkellerte Neubau steckt voller Möglichkeiten. So gibt es einen Multifunktionsraum, der an den Wochenenden und in den Abendstunden auch von externen Gruppen genutzt werden kann. Außerdem einen Therapieraum, in dem Kinder entspannen können, wenn sie eine Auszeit brauchen. Ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit.

Vom Personalaufenthaltsraum, der auch als Besprechungszimmer genutzt werden soll, geht eine großzügige Hochterrasse ab. Die Gruppenräume sind alle mit bodentiefen Fenstern und Außentüren ausgestattet. Die Kinder kommen also ohne Umwege direkt in den Garten.

Insgesamt wächst die Betreuungsmöglichkeit um zwei Gruppen von nun 35 um weitere 30 Kinder – zehn im Krippen-, 20 im Elementarbereich. Der Elementarbereich und der Krippenbereich befinden sich im Untergeschoss. Jede Gruppe hat eigene Sanitäranlagen.

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Lediglich den Schlafbereich teilen sie sich. Im Obergeschoss gibt es den Mehrzweckraum sowie Personalraum. Außerdem befinden sich dort die Toiletten für Erwachsene sowie eine extra Küche für die Angestellten. Die Schlüsselübergabe für den Anbau ist für Ende des Jahres geplant.