Geesthacht. Die Stadt will rund 1,8 Millionen Euro investieren. Künftig sollen 65 statt 35 Kinder betreut werden können. Die Pläne im Detail.

Der städtische Kindergarten am Heuweg soll wachsen, für einen nötigen Ausbau steht bereits Geld bereit. 775.000 Euro sind im diesjährigen Haushalt eingeworben, die Gesamtsumme des Vorhabens liegt bei 1,8 Millionen Euro. Die zweite Hälfte des benötigten Geldes wird sich im folgenden Haushalt wiederfinden. 300.000 Euro könnten durch Fördermittel finanziert werden.

Weil sich die Mitglieder des Sozialausschusses zunächst ein Bild über die Planung machen mussten, ist die erste Tranche bisher mit einem Sperrvermerk versehen gewesen. Um Details vorzustellen, war am Dienstag Meike Heinsohn vom Architekturbüro AMS aus Hamburg vor dem Ausschuss erschienen.

Kita Heuweg in Geesthacht wird modernisiert und erweitert

Vorgesehen ist ein nicht unterkellerter zweistöckiger Anbau im hinteren Bereich des Grundstücks, insgesamt wächst die Betreuungsmöglichkeit um zwei Gruppen von nun 35 um weitere 30 Kinder – 10 im Krippen-, 20 im Elementarbereich. Am Ende des Vortrags hatte sie die Politiker überzeugt. Der Sperrvermerk wurde einstimmig aufgehoben. „Das ist noch kein gesicherter Kostenabsatz, der erfolgt erst nach der Beauftragung durch Fachplaner“, machte Meike Heinsohn aber deutlich.

„Den Anbau am Heuweg finde ich richtig gut gemacht“, sagte Michael Fiebig (SPD), der neue Vorsitzende des Sozialausschusses. Das Lob kommt nicht von irgendjemandem, Fiebig ist Experte. Er betreute als Regionalleiter 15 Kitas des Kirchenkreises Hamburg-Ost. Im Vorfeld seiner ersten Sitzung als Vorsitzender hatte es Ärger gegeben, Michael Fiebig wurde von Sven Minge (CDU) als „Quereinsteiger“ tituliert. „Für mich ist die Sache aus der Welt“, sagt Fiebig nun. „Wir hatten bereits am Wochenende miteinander telefoniert. ,Betrachten Sie den Anruf als Entschuldigung’, hat Herr Minge gesagt.“ Auch gleich nach Ende der Sitzung standen die beiden zusammen. „Wir haben uns darüber verständigt, wie wir uns austauschen“, erklärt Michael Fiebig. Sven Minge ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses.

Im Juli wird der Bauantrag für die neue Kita in Geesthacht gestellt

Im Juli wird der Bauantrag gestellt. Zu Beginn des Jahres 2022 soll es dann losgehen. Bauzeit ist etwa ein Jahr, dann kommen die Außenanlagen dran. Im Sommer 2023 soll Bezug sein. „Es wäre besser, wenn die Kita während des Bauens auszieht“, meint Meike Heinsohn. „Wir müssen auch ganz schön an den Altbau ran.“ Vielleicht werden als Übergangslösung Container aufgestellt.

Die Kosten rund um den Holzbau – verwendet werden soll Lärche – werden sich so aufteilen: Für das Herrichten der Fläche fallen 40.000 Euro an, für das Bauwerk mit einer Bruttogeschossfläche von 550 Quadratmetern werden 1.220.000 Euro veranschlagt. Der Umbau des bestehenden Gebäudes soll 220.000 Euro kosten. Für die Gestaltung der Außenanlagen kommen 120.000 Euro hinzu, als Baunebenkosten 320.000 Euro.

Ein Nebenraum könnte auch als Therapieraum genutzt werden

Eingerichtet werden sollen ein Krippenraum, der auch als Familienraum dienen soll, zudem ein Mehrzweckraum, der als Bewegungsraum für die Kinder und für Abendkurse für die Eltern genutzt werden kann. Die Küche im Bestand wird zum Haupteingang versetzt, Anlieferer müssen dann nicht mehr durch die Kita laufen. Kinder unter einem Jahr bekommen einen eigenen Schlafraum.

Die drei Elementargruppen finden ihr Zuhause im unteren Bereich, im Obergeschoss die Krippen. Ein Nebenraum ließe sich auch als Therapieraum nutzen. „Oben ist ein geschützter Bereich, so gehen die Kleinen nicht verloren“, erklärt Meike Heinsohn. Vorgesehen sind Spielplätze für Krippenkinder im hinteren Bereich, ein Sandspielplatz und ein Waldspielplatz unter den Bäumen vorn.