Basthorst. Leckere, erschwingliche Gerichte aus heimischen Zutaten bieten Gaststätten beim Lauenburg‘schen Teller. Hier kann probiert werden.
Sie haben exotische Namen wie „Beschwipste Basedauer Bäckchen“, „Let the Sun shine in your Heart“, „Rendezvous am Süßwasserstrand“ oder „Inselschweinchen“. Aber eines haben die Kreationen aus den Küchen von 14 Gaststätten aus dem Lauenburgischen gemeinsam: Es sind leckere Speisen aus besten heimischen Zutaten – und das zu einem moderaten Preis. Das ist das Konzept der überregional gerade auch bei Ausflüglern beliebten Gastro-Aktion„Lauenburg‘scher Teller“, die in dieser Saison in die 30. Auflage geht.
Erstmals mit dabei ist das Gut Basthorst sowie vier weitere Restaurants aus der Region. Traditionell wurde die Leistungsschau der Köche jetzt mit mehr als hundert geladenen Gästen im Möllner Quellenhof eröffnet. Dort fand auch die Premiere der von Horst Grothkopp erfundenen Aktion im Jahr 1994 statt. Bis zum Oktober können sich Einheimische und Ausflügler selbst in den teilnehmenden Gaststätten einen Eindruck von den Kreationen der Köche verschaffen.
Gastro-Aktion mit leckeren Speisen – auch Gut Basthorst ist dabei
„Die Leistungsschau der lauenburgischen Küche feiert in diesem Jahr ihr 30. Jubiläum. Und darauf können die Köchinnen und Köche der teilnehmenden Restaurants zu Recht stolz sein. Sie haben die regionale Küche stetig weiterentwickelt und neu interpretiert – und somit den Lauenburg’schen Teller in die Zukunft gekocht“, sagt Carina Jahnke, Sprecherin der Herzogtum Lauenburg Marketing und Servicegesellschaft, die die Aktion gemeinsam mit dem Dehoga und der IHK initiiert. Ebenfalls mit im Boot ist das BBZ (Berufsbildungszentrum) in Mölln. Dort findet die Ausbildung der Köche statt, die auch ein Gericht für den Eröffnungsabend gestalteten. Der Nachwuchs servierte „Junges Gemüse – Bring Back Zander“. André Weidemann, Berufsschullehrer des BBZ Mölln, übernahm mit seiner Mittelstufe zudem den kompletten Service an diesem Abend.
14 Betriebe präsentieren in diesem Jahr ihre ganz eigenen regionalen Kreationen, die bis Oktober ihre Speisekarten bereichern werden. Gleichzeitig laden sie zu einem kulinarischen Streifzug durch das Herzogtum Lauenburg ein. „Die Liebe zu einer Region geht eben immer noch durch den Magen“, sagt Carina Jahnke.
Gaumenschmaus mit Speisen ausschließlich aus der Region
Allerdings haben die Preise im Zuge von Inflation und steigenden Kosten für Löhne, Energie und Lebensmittel auch angezogen. Das Spektrum reicht von 18,50 bis 34,50 Euro für die einzelnen Gerichte. Was sich die Köche in den teilnehmenden Betrieben ausgedacht haben, kann sich durchaus sehen und auf dem Gaumen zergehen lassen. Die Köche präsentieren mit ihren Angeboten die gesamte Vielfalt der kulinarischen Landschaft im Kreis Herzogtum Lauenburg. Dass nicht heimische Speisen wie Hummer, Scampi oder exotische Gemüse und tropische Früchte dabei tabu sind, tut der Vielfalt keinen Abbruch.
Bei der Gestaltung ihrer individuellen „Lauenburg’schen Teller“ dürfen die Köchinnen und Köche ausschließlich Zutaten verwenden, die ein definierter regionaler Warenkorb ihnen anbietet. Dieses Konzept gibt es seit der Erfindung der Gastroaktion vor drei Jahrzehnten. Es schont zudem die Umwelt wegen der kurzen Transportwege auch und örtliche Landwirte werden durch den Einkauf für die Teller unterstützt.
Mit dabei ist unter anderem das Ratzeburger Hotel Der Seehof mit seinem „Inselschweinchen“ – Schweinebacke, Rotwurst, Krustenbraten und Kartoffel-Lauch-Stampf (28,50 Euro). Die Fürst Bismarck Mühle in Aumühle serviert „Ravioli Saugut“ mit Wildschwein gefüllt aus heimischer Jagd (22,50 Euro), das Lauenburger Hotel Bellevue will bei seinen Gästen mit dem „Rendezvous am Süßwasserstrand“ punkten. Dabei handelt es sich um ein gebratenes Zanderfilet mit Süßkartoffel-Püree und Blattspinat für 21 Euro.
Dehoga-Vorsitzende serviert Pute im Bierteig
Bei so einer Aktion darf natürlich Anke Asmus, Vorsitzende des Dehoga Kreisverbandes, nicht fehlen. Die leidenschaftliche Köchin aus Wotersen setzt einen ihrer erfolgreichsten Lauenburg’schen Teller erneut auf die Speisekarte ihres Restaurants Hans Heitmann: Die „Pute in der Hopfenschale“ in Bierteig gebacken mit Schmorgurke und Knuspertoast. Mit einem Preis von 18,50 Euro zugleich das günstigste Gericht in der Liste der Lauenburg‘schen Teller. Bei den Gästen des Eröffnungsabends kam diese Kreation schon einmal ganz groß raus. Indes unterstützt Tochter Annika Asmus als Auszubildende den Service nicht nur im heimischen Restaurant, sondern auch zur Auftaktveranstaltung im Möllner Quellenhof.
Zu den „Newcomern“ gehört das Gut Basthorst, dessen Gaststätte „Ruffinis Roastbeef“ auf der Karte hat. Weiderind mit Bratkartoffeln für 23,90 Euro, benannt nach dem Gutsbesitzer Enno von Ruffin. Ganz oben auf der Preisliste rangiert die Kreation eines weiteren Neulings: 34,50 Euro ruft der Waldhof auf Herrenland für seine „Herrenland Chops im Roten Meer“ auf. Dabei handelt es sich um Lamm mit Tomatengemüse und Rosmarinkartoffeln.
Gastro-Aktion lockt zusätzliche Touristen in die Region
Für Günter Schmidt, Geschäftsführer der HLMS, ist der kulinarische Streifzug durch die Region ein wichtiges touristisches Angebot: „Die regionale Küche kennenzulernen ist nach wie vor ein bedeutendes Reisemotiv. Noch bedeutender ist für uns jedoch, das abwechslungsreiche Angebot für unsere Einheimischen zu stärken. Sie sind die treusten Kunden unserer Betriebe.“
Filia Severin, Tourismusreferentin der IHK zu Lübeck, unterstreicht die Bedeutung der Aktion aus Sicht der Kammer: „Unsere IHK zu Lübeck ist von Anfang an dabei und unterstützt gern weiterhin die Aktivitäten der Gastronomie zur Steigerung der Qualität im Tourismus im Binnenland sowie zur Verbesserung der beteiligten Berufe, damit die Betriebe auch in Zukunft Mitarbeiter und Auszubildende gewinnen.“ Bei diesem Miteinander von Ausbildungsbetrieben, Berufsschule, Dehoga, IHK und Tourismus wird der bange Blick auf den Fachkräftemangel gemildert. Mit der Fachkräfte-Initiative „Herzogs Gastgeber“ unter der Federführung der HLMS bearbeiten die Partner dieses Feld bereits seit mehreren Jahren erfolgreich.
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Alle Betriebe, ihre Gerichte und deren Erfinder gibt es auf www.herzogtum-lauenburg.de/lauenburgscher-teller. Ein Prospekt mit allen Betrieben und Gerichten kann bei der HLMS unter Telefon 04542/85 68 60 kostenlos bestellt werden.