Schwarzenbek. Bei der Fundsachenversteigerung in Schwarzenbek gibt‘s viele Schnäppchen. Dann kommen schon mal Fahrräder für 50 Euro unter den Hammer.
Es ist schon erstaunlich, was Menschen in Schwarzenbek so alles verlieren: Im Keller des Rathauses und auf dem Bauhof warten Camcorder, Jeansjacken, ein Hörgerät, Schmuck und jede Menge Fahrräder in den unterschiedlichsten Größen und Pflegezuständen auf neue Besitzer. Am Dienstag, 23. April, kommen sie bei der Fundsachenversteigerung unter der Brücke im Schwarzenbeker Stadtpark unter den Hammer.
Wer ein richtiges Schnäppchen machen möchte, sollte sich deshalb bereits den Termin rot im Kalender anstreichen. Los geht es um 17 Uhr, die 68 Fundsachen liegen ab 16.30 Uhr zur Besichtigung aus. Wer sich vorab einen Überblick verschaffen möchte, der findet eine Auflistung auch im Internet auf der Homepage der Stadt unter www.schwarzenbek.de.
Schnäppchen: Gutes Fahrrad für 50 Euro kaufen – Aktion in Schwarzenbek macht‘s möglich
Das Team von Ordnungsamtsleiterin Petra Scheerer verwaltet die Fundsachen, die im Laufe des vergangenen Jahres bei der Stadt abgegeben worden sind. Im Schwarzenbeker Rathaus ist der Bürgerservice im ersten Stockwerk die erste Anlaufstelle für Finder. Sechs Monate lang werden die Fundsachen von der Stadt aufbewahrt. Danach kann der Finder sein Recht geltend machen, und die Fundsache geht in sein Eigentum über. Wenn er das nicht möchte, wird das Fundstück von der Stadt versteigert. Der Erlös fließt in die Schwarzenbeker Stadtkasse.
Oft handelt es sich um Fahrräder, die am Wegesrand gefunden werden und vermutlich gestohlen worden sind. Mangels Codierung oder aber auch weil der Besitzer den Diebstahl bei der Polizei gar nicht angezeigt hat, lassen sie sich oft nicht einem Besitzer zuordnen und landen dann letztendlich beim Bauhof. Denn für Fahrräder fehlen die Lagerkapazitäten im Rathaus.
27 Fahrräder und vieles anderes mehr stehen zur Versteigerung
Diesmal sind es 27 Drahtesel, die zur Versteigerung stehen. Das Spektrum reicht vom Kinderfahrrad über ein Rennrad vom Typ „Rasant“ bis hin zu einem gelben E-Bike. Wer es sportlicher mag, der kann auch auf ein Mountainbike der Marke Bulls bieten. Je nach Zustand der Räder gibt es Mindestgebote, die bis zur Auktion noch festgelegt werden und dann vom Auktionator vor Beginn der Versteigerung bekannt gegeben werden. Die Chancen stehen aber erfahrungsgemäß gut, für 50 oder 100 Euro ein fahrbares Schnäppchen zu machen. Allerdings schnellen die Preise bei gut erhaltenen Drahteseln sehr rasant durch zahlreiche Gebote in die Höhe, sodass Bieter kühlen Kopf bewahren sollten, wie die Erfahrung aus vergangenen Jahren zeigte.
Aber das Sammelsurium an Gegenständen ist wesentlich breiter gefächert. Im Angebot hat die Stadt auch „Ladenhüter“ wie einen Camcorder der Marke Sony, der bereits 2018 im Fundbüro abgegeben wurde, aber noch bei keiner der jährlichen Versteigerungen einen Liebhaber gefunden hat. Ebenfalls schon seit fünf Jahren ist ein Bluetooth-Lautsprecher der Marke Magnion im Angebot.
Schnäppchen sogar für Schwerhörige
Wer mag, kann aber auch auf ein Hörgerät der Marke Phonak bieten. Ein Fitnessarmband, eine Powerbank zum schnellen Laden des Smartphones und ein silberner Ring sowie eine Perlenkette sind ebenfalls im Angebot. Auch für modebewusste Schnäppchenfreunde ist einiges dabei. Im Fundbüro warten diverse Jeans- und eine Lederjacke auf neue Besitzer. Sogar ein kompletter Anzug von H&M in Größe 54 ist dabei. Es lohnt sich also durchaus, am Dienstag, 23. April, einen Besuch unter der Brücke einzuplanen – allein schon wegen des Flairs einer Versteigerung. Dank dieser geschützten Location bleiben die Besucher auch bei Regenwetter trocken.
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Aber Achtung: Es wird nur Bargeld akzeptiert, Kartenzahlung ist nicht möglich. Und auf die Fundsachen gibt es keine Garantie. Hier gilt der Grundsatz „gekauft wie gesehen“. Das Geld fließt dann an die Stadtkasse und wird im allgemeinen Haushalt verbucht. In den vergangenen Jahren kamen bei den Auktionen jeweils deutlich über 1000 Euro zusammen.
Die Versteigerungen sind in Schwarzenbek sind stets ein Publikumsmagnet, der jedes Mal mehr als 100 Besucher anlockt. Viele Besucher sind erfahrungsgemäß an den Fahrrädern interessiert, die sie als günstiges Verkehrsmittel für die Fahrt zum Bahnhof nutzen, weil dort gute Fahrräder erfahrungsgemäß schnell gestohlen werden.