Geesthacht. Die Vorbereitungen für den Saisonstart laufen. Nicht nur die Preise ändern sich, auch die Öffnungszeiten. Was Besucher wissen müssen.

Der Winterschlaf hat ein Ende. Aus einem Schlauch am Beckenrand plätschert kristallklares frisches Nass ins Hauptbecken des Geesthachter Freizeitbades. Das große Thermometer auf der Anlage zeigt bei Schmuddelwetter ungemütliche 10,2 Grad, aber die Stadtwerke Geesthacht als Betreiber lassen schon mal das neue Badewasser ein, damit zum Saisonstart am 1. Mai alles bereit ist.

Gegenüber den Startblöcken, an der flachsten Stelle des Beckens auf der Elbseite, steht es bereits knöchelhoch. Es dauert noch vier, fünf Tage, bis es den Sollstand unter dem Beckenrand erreicht haben wird.

Im Freizeitbad Geesthacht wird das Badewasser für die neue Saison eingelassen

Den Winter über müssen die Becken gefüllt sein, um sie vor Frostschäden zu schützen und dem Druck des hohen Grundwasserspiegels entgegenzuwirken. Aber nun laufen die Vorbereitungen zum Saisonstart auf Hochtouren. In der Winterpause wurden die technischen Anlagen gepflegt und gewartet, vor zwei Wochen wurde nach der Frostperiode das alte Wasser aus den Becken abgelassen, damit sie nach dem Trockenfallen gereinigt werden können.

Es läuft im Geesthachter Freizeitbad: Aus einem Schlauch strömt das frische Badewasser für die neue Saison ein. Sie beginnt am 1. Mai.
Es läuft im Geesthachter Freizeitbad: Aus einem Schlauch strömt das frische Badewasser für die neue Saison ein. Sie beginnt am 1. Mai. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

Das ist im ersten Becken nun geschehen, Mitarbeiter des Freizeitbades sind aktuell im Nachbarbecken mit Hochdruckreinigern unterwegs, dann wird auch hier wieder aufgefüllt. Vor dem Badestart erfolgt später eine Beprobung der Wasserqualität durch das Geesthachter LADR-Labor Biofocus.

Im Hauptausschuss wurden die neuen Preise vorgestellt - teilweise wird es teurer

Nach dem Reinigen der Becken beginnt die Aufhübschung der Außenanlagen. Und: An der Fassade des neuen Kioskes ist jetzt auch das neongrüne Leuchtschild mit dem Namen der Erfrischungsbude angebracht: „Schwimbiss“ lautet die Schrift an der Wand, das Wort ist eine Kombination aus dem englischen Wort für schwimmen (to swim) und Imbiss.

Aber auch andernorts wurden zur Vorbereitung auf die neue Saison Nägel mit Köpfen gemacht. Im Ratssaal des Rathauses stellte Geschäftsführer Markus Prang im Hauptausschuss die neue Preisstruktur vor. Es wird moderate Erhöhungen geben. Die Veränderungen folgen im Wesentlichen den Handlungsempfehlungen, die er bereits im Hauptausschuss im November zum Abschluss der Jahresbilanz 2023 präsentiert hatte.

Für die Zustimmung ist weiterhin der Aufsichtsrat zuständig

Gemäß der Satzung der Wirtschaftsbetriebe Geesthacht unterliegt die Preisfestsetzung der allgemeinen Tarife zwar der Zustimmung des Aufsichtsrates, aber vor zwei Jahren hatte es nach der Wiedereröffnung des Freizeitbades nach dem Umbau wegen neuer Preise massiv Ärger gegeben. Besonders die Grünen hatten das damalige Preismodell als zu teuer heftig kritisiert, es war für sie hinter verschlossenen Türen ohne Beteiligung der öffentlichen Gremien festgelegt worden.

„Swimbiss“: Die Außenfassade des neuen Kiosk im Freizeitbad ziert nun der Schriftzug der Futterbude.
„Swimbiss“: Die Außenfassade des neuen Kiosk im Freizeitbad ziert nun der Schriftzug der Futterbude. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

So ging es im Vorfeld der neuen Preisrunde nach der zweijährigen Beobachtungsfrist nun von Anfang an deutlich transparenter zu unter Einbindung der Fraktionen. Und damit auch deutlich entspannter: Die Preiserhöhungen aus der Vorlage für den Aufsichtsrat fanden im Hauptausschuss schon wegen des Inflationsgeschehens Verständnis nd keinen Widerspruch.

Online-Bucher sparen Geld - Tageskarte ist über neuen Onlineshop günstiger

Erwachsene sollen künftig zwei Euro beginnend ab der zweiten Stunde zahlen, bisher war es die dritte Stunde. In der ersten Stunde bleibt es bei 1,50 Euro. Und der Preis für Tageskarten steigt für Erwachsene und Kinder vor Ort an der Kasse des Bades um jeweils einen Euro von 5 auf 6 Euro, beziehungsweise von 3 auf 4 Euro. Wer das Ticket vorab bei den Stadtwerken im dann neu eingerichteten Onlineshop ordert, zahlt weiterhin den alten Preis.

Diese Buchungsmöglichkeit mit Paypal-Zahlung werde pünktlich zum Saisonstart auf der Internetseite freigeschaltet, teilen die Stadtwerke mit. Ein weiterer Pluspunkt: Inhaber der Online-Tageskarte sparen nicht nur gegenüber der Tageskasse, sondern können dann wie die anderen Gäste mit Saison- oder Wertkarte im Freizeitbad einfach durch den Schnelleinlass gehen. Dadurch seien längere Wartezeiten ausgeschlossen – auch beim Verlassen des Bades.

Anreiz zur Onlinebuchung soll auch Warteschlangen abbauen

Auch der Anfängerschwimmkursus für Kinder verteuert sich, von 120 auf 130 Euro - zum ersten Mal seit mindestens 13 Jahren, erklärte Markus Prang. Im vergangenen Jahr lernten 126 Kinder im Freizeitbad das Schwimmen. Die Stundenpreise für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren sowie für Auszubildende, Studenten und Schüler ab 18 Jahren sollen Bestand haben. Er liegt bei durchgehend einem Euro. Kinder unter sechs Jahren behalten freien Eintritt.

Online werden Tageskarten günstiger: Der finanzielle Anreiz zur Vorabbuchung soll helfen, lange Warteschlangen beim Eintritt abzubauen.
Online werden Tageskarten günstiger: Der finanzielle Anreiz zur Vorabbuchung soll helfen, lange Warteschlangen beim Eintritt abzubauen. © Ehlert | Ehlert

Die Ersparnis beim Onlinekauf soll helfen, die Warteschlangen und Wartezeit zu reduzieren. Solche Schlangen hätten sich an zehn bis 15 Tagen während der vergangenen Saison gebildet, berichtet Markus Prang. Sollte der Onlineverkauf anziehen, gäbe es einen weiteren positiven Aspekt für die Stadtwerke. An der Kasse fanden bisher zwei von drei Zahlung in bar statt - und der Umgang mit Bargeld kommt die Stadtwerke teurer zu stehen als Karten- oder Onlinezahlungen.

Saison- und Wertkarten sind im Vorverkauf bereits erhältlich

Eine Preiserhöhung bei den weiteren Ticketangeboten stand nicht zur Debatte. Somit kostet die Saisonkarte für Erwachsene 140 Euro, ermäßigt für 50 Euro bekommen sie Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren, Auszubildende, Studenten und Schüler ab 18 Jahren sowie Menschen mit Behinderung und Gleichgestellte. Familienkarten sind ab 190 Euro erhältlich. Wertkarten können mit 30 Euro, 60 Euro, 120 Euro oder 180 Euro aufgeladen werden.

Knapp sechs Wochen vor dem traditionellen Saisonstart am 1. Mai - Eintritt für alle frei - sind die Saison- und Wertkarten beim Kundenservice der Stadtwerke in der Bergedorfer Straße 30-32 jetzt schon erhältlich. Badegäste der vergangenen Saison können der Umwelt zuliebe ihre vorhandene Karte wieder mitbringen.

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Der Karteninhaber kann diese dann gegen Vorlage eines gültigen Personalausweises aufladen oder auch neu erwerben. Bei Saisonkarten für Familien ist ein Altersnachweis der Kinder und/oder die Vorlage eines Berechtigungsnachweises wie zum Beispiel ein Schülerausweis erforderlich.

Auch die Öffnungszeiten wurden modifiziert. Am Montag ist von 10 bis 19 Uhr (früher 10 bis20 Uhr) und Dienstag bis Sonntag von 7 bis 19 Uhr (früher 6.30-20 Uhr sowie 7-20 Uhr am Wochenende) geöffnet. Der Kassen- und Badeschluss wird deswegen jeweils um eine Stunde vorverlegt auf 18 Uhr beziehungsweise 18.30 Uhr.

Letzter Badetag in einem der nach Ansicht vieler Besucher schönsten Freibäder Norddeutschlands ist in diesem Jahr am 15. September. 131.000 Badegäste aus dem gesamten Umland hatten 2023 für einen Gesamterlös in Höhe von 340.000 Euro gesorgt.