Geesthacht. Angelique und Milano Weiß sind die neuen Pächter der Freibad-Gastronomie in Geesthacht. Wie sie die Wartezeit verkürzen wollen.

Das Logo für den neuen Kiosk im Freizeitbad Geesthacht haben Milano und Angelique Weiß schon bestellt. In knalligen, neongrünen Buchstaben wird bald „Swimbiss“ über dem Verkaufsgebäude stehen – eine Kombination aus dem englischen Wort für schwimmen (to swim) und Imbiss.

Der Name dürfte bei so manchem Besucher im Freibad Erinnerungen wecken. Schließlich ist es für die neuen Pächter, die pünktlich zum Saisonstart am 1. Mai erstmals die Verkaufsfenster hochklappen wollen, eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Sie hatten bereits in der Saison 2022, als sich das neue Gastrogebäude noch in Bau befand, den Verkauf in der Übergangsphase aus einem Verkaufswagen organisiert und sich „Swimbiss“ genannt.

Freizeitbad Geesthacht: Der Kiosk wird zum „Swimbiss“

Im vergangenen Jahr hatte ein anderer Betreiber die Gastronomie von den Wirtschaftsbetrieben Geesthacht gepachtet. Die städtische Tochterfirma ist für den Betrieb des in der Region beliebten Freizeitbades zuständig. Doch was ursprünglich mal auf fünf Jahre angelegt war, endete bereits nach einer Saison mit einer Kündigung des Pachtvertrages durch die Wirtschaftsbetriebe.

Zuvor hatte es an Beschwerden von Besuchern über die Gastronomie nicht gemangelt. Vor allem an den langen Wartezeiten von bis zu einer Stunde für eine Portion Pommes störten sich die Gäste. Auch, dass Mitarbeiter trotz des großen Andranges ihre Pausen eingelegt hätten, missfiel den Gästen. Das Kiosk-Team reagierte darauf mit handschriftlichen Zetteln, auf denen unter anderem stand: „Bitte KEINE Beschwerden mehr!!! Wir tun, was wir können. Schneller geht es nicht.“

Über die Dachterrasse mit Blick aufs Schwimmerbecken wollen Milano und Angelique Weiß noch ein Sonnensegel spannen.
Über die Dachterrasse mit Blick aufs Schwimmerbecken wollen Milano und Angelique Weiß noch ein Sonnensegel spannen. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Von den Beschwerden haben die beiden Geesthachter Milano und Angelique Weiß, denen auch das Bistro Port 10 in der Hafencity an den Hafenterrassen gehört, nur am Rande mitbekommen. Auch sie hatten sich nach der Übergangssaison als dauerhafte Pächter beworben, waren 2023 aber noch leer ausgegangen. Zur Enttäuschung einiger Kinder, die Angelique Weiß in der Stadt ansprachen: „Schade. Warum macht ihr das nicht mehr?“, hatten die Kinder wissen wollen. Sie vermissten etwa das Stempelsystem, bei dem es die zehnte Portion Pommes des Jahres gratis gab. „Das werde ich wieder einführen. Und auch Kinderportionen und -preise wird es geben“, verspricht Angelique Weiß.

Eis oder Getränke? Dann auf der Überholspur an der Schlange vorbei

Um die Wartezeiten möglichst kurz zu halten, soll im „Swimbiss“ unter anderem eine Fastlane, neudeutsch für Überholspur, eingerichtet werden. „Wer nur ein Eis oder ein Getränk möchte, kann dann an der Essensschlange vorbeigehen“, sagt Angelique Weiß. Auch mittels Beschriftung soll darauf hingewiesen werden. „Viele Kinder bekommen das ja sonst nicht mit, dass sie nach vorn gehen können“, so die Pächterin weiter.

Sie nennen ihn „Swimbiss“: Milano und Angelique Weiß sind die neuen Pächter der Gastronomie im Freizeitbad Geesthacht.
Sie nennen ihn „Swimbiss“: Milano und Angelique Weiß sind die neuen Pächter der Gastronomie im Freizeitbad Geesthacht. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Das kulinarische Angebot soll sich von Backfisch und Kartoffelsalat über Maiskolben, vegane sowie fleischhaltige Nuggets bis zu Currywurst (auch in der Geflügel-Variante) bewegen. „Und für die Muttis gibt es zuckerfreies Slush-Eis“, ergänzt Angelique Weiß. Aus ihren Erfahrungen im Jahr 2022 wissen die Pächter, dass an warmen Spitzentagen auch auf eine ausreichende personelle Ausstattung ankommt. „Zu Hoch-Zeiten brauchen wir vier bis fünf Leute“, rechnet Milano Weiß.

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Bis zum Saisonstart des Freizeitbades am 1. Mai, dann ist wieder für einen Tag freier Eintritt, beabsichtigen die beiden Geesthachter, die Anlage noch aufzuhübschen. Über ihre Dachterrasse im Freizeitbad wollen sie ein Sonnensegel spannen, zudem sind neue Tische und Bänke bestellt. Diese kommen außer auf das Dach noch auf zwei terrassenförmig angelegte Treppenstufen neben den Sitzbänken am Schwimmerbecken. „Wir hoffen auf einen warmen Sommer“, sagen sie. Damit sind sie sicherlich nicht die einzigen.