Geesthacht. Die Federwippe im Buntenskamp steht laut Anwohnern schon ewig. Jetzt gibt es auf einmal Sicherheitsbedenken. Wie es dazu gekommen ist.

Das rote Wipptier im Buntenskamp vor der Hausnummer 5 in Geesthacht hat schon bessere Tage gesehen. Vom hölzernen Schweif fehlt ein gutes Stück, was für eine intensive Nutzung durch viele Kinder spricht. An der Feder des Spielgeräts hat sich eine dicke Schicht Dreck abgesetzt, aus dem Pflaster im Boden sprießt das Unkraut. „Die Wippe steht schon eine gefühlte Ewigkeit hier. Ich meine, es stand schon, als wir vor 31 Jahren hier geöffnet haben“, sagt Gerd-Jürgen Franz vom schräg gegenüber liegenden Elektro-Geschäft „EP Franz“. Doch jetzt muss das Wipptier weg – aus Sicherheitsgründen.

Einer Mitarbeiterin der Stadtverwaltung war das Spielgerät kürzlich zufällig aufgefallen. Denn es handelt sich nicht um eine von der Stadt errichtete Federwippe. Und das ist das Problem. Alle Spielgeräte auf den öffentlichen Spielflächen Geesthachts werden regelmäßig überprüft – der TÜV kontrolliert einmal jährlich alle Spielplätze, der Tiefbau der Stadtverwaltung macht vierteljährlich Sichtkontrollen, die Städtischen Betriebe wöchentlich.

Plötzlich gibt es Sicherheitsbedenken beim Spielgerät

Die rote Wippe im Buntenskamp in das Verzeichnis aufzunehmen, ist auch nicht ohne Weiteres möglich. „Beim Einbau von Spielgeräten sind bestimmte sicherheitstechnische Festlegungen einzuhalten, zum Beispiel der Fallschutz und der Fallschutzraum. Darüber hinaus müssen Spielgeräte in einem immer wiederkehrenden Rhythmus gewartet werden“, heißt es erklärend aus dem Fachdienst Tiefbau des Geesthachter Rathauses.

Die Federwippe weist am „Schweif“ deutliche Gebrauchsspuren auf.
Die Federwippe weist am „Schweif“ deutliche Gebrauchsspuren auf. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Im Buntenskamp hat offensichtlich eine Privatperson das Wipptier ins Gehwegpflaster installlieren lassen. Das ist grundsätzlich im öffentlichen Raum nicht erlaubt. Bauliche Veränderungen werden nur geduldet, wenn sie keine Gefahr von ihnen ausgeht. Das ist etwa beim Frühlingswunderwanderweg der Fall. Unbekannte haben dort die Brücke bei den Rohren am Pumpspeicherwerk österlich geschmückt.

Es handelt sich um einen privaten Einbau

Weil das Spielzeugtier im Buntenskamp dagegen nicht den Vorschriften entspricht, wird es in den nächsten Tagen von den Städtischen Betrieben ausgebaut und dort gelagert. Wer weiß, wem das Wipptier gehört, kann sich im Rathaus unter der Nummer 04152/13-328 oder bei E-Mail an anja.maaske@geesthacht.de melden oder es direkt beim Betriebshof abholen (Mercatorstraße 14).

Der vierjährige Marlon Suchan und dessen Eltern verstehen den Rückbau nicht. „Meine vier Kinder, selbst die Elfjährige, lieben die Wippe. Das ist unser Highlight auf dem Weg in die Stadt zum Einkaufen“, sagt die Mutter. Marlon war diesmal schnellen Schrittes vorausgelaufen und hatte sich ausgiebig ausgetobt.

In Geesthacht gibt es 36 öffentliche Spielplätze

Die Stadtverwaltung betont derweil, dass sich Federtiere in unterschiedlichen Varianten auf den meisten der 36 öffentlichen Geesthachter Spielplätzen finden. Aktuell seien die Kontrollteams besonders aufmerksam, denn im Frühling steigen die Besuche von abenteuerlustigen, jungen Geesthachterinnen und Geesthachtern. Am Spielplatz an der Gaustraße steht eine umfangreiche Reinigung des Sandes an. Dabei werden nicht nur Verschmutzungen entfernt, sondern auch Wurzelwerk, das kleine Baumeisterinnen und Baumeister beim Spielen stören könnte.

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„Viele Ersatzteile für Spielgeräte stellen die Mitarbeitenden des Städtischen Betriebshofes übrigens in ihren Werkstätten selber her. Bei einem Teil der Reparaturen sind sie aber auch auf Lieferungen angewiesen“, betont die Verwaltung. Sicherheitsrelevante Reparaturen würden aber immer rasch erledigt.