Geesthacht. Beim Einbau einer neuen Miniwippe auf dem Spielplatz Am Knollgraben ist etwas schiefgegangen. Was die Verwaltung dazu sagt.
Den Spielplatz Am Knollgraben meidet Tagesmutter Jessica Woehr mit ihren fünf Tageskindern derzeit. Grund ist die neue Wippe, die dort seit einigen Tagen aufgestellt ist: Es ist das „Kinder-Katapult“ von Geesthacht. „Meine erste Reaktion, als ich sie gesehen habe, war: Was ist das denn? Wer hat die bloß abgenommen. Das geht ja gar nicht“, wundert sich die Betreiberin der Kindertagespflege Geesthachter Schätze, die für unser Foto eine Ausnahme gemacht hat. Die Wippe ist für kleine Kinder nämlich viel zu steil. „Meine Tochter kann ihr Gleichgewicht alleine nicht halten“, gibt Woehr zu bedenken.
In der Hans-Mayer-Siedlung ist das missratene Spielgerät derzeit das Gesprächsthema. „Hier gibt es viele Familien mit Kindern, die sind alle sehr erstaunt“, hat Jessica Woehr gehört. Auch in der Facebook-Gruppe „Geesthachter“ wurde schon darüber heiß diskutiert. Den Nagel auf den Kopf traf dabei Stefan Peters: „Ich habe die Wippe mit meinem dreijährigen Neffen ausprobiert, er wurde in Hohenhorn wiedergefunden“, scherzte der Geesthachter.
Geesthacht: Beim Einbau der Wippe ist etwas schiefgegangen
Doch im Ernst. Auch Philomena Wandt von der Kindertagespflege Naturwichtel in der unmittelbaren Nachbarschaft schimpft: „Meine Kinder sind um zwei Jahre alt. Ich bin täglich auf dem Spielplatz, oft sogar zweimal. In die Nähe der Wippe kann ich die Kinder derzeit nicht alleine lassen“, sagt Wandt, die die Wippe nicht nur als zu steil, sondern auch als zu kurz empfindet.
Auch in der Verwaltung ist mittlerweile angekommen, dass beim Aufbau durch den städtischen Betriebshof etwas schiefgegangen ist. Auf Anfrage teilte Stadtsprecher Torben Heuer mit: „Das Spielgerät wurde zunächst gesperrt, bevor es ordnungsgemäß eingebaut werden kann.“ Damit der Neigungswinkel geringer wird, soll der Betonsockel tiefer in die Erde gelegt werden und das Erdreich um die Wippe weiter angeglichen werden.
Stadt reagiert schnell und sperrt Wippe sofort ab
Das Problem dabei: Das Gerät war bei einem Ortsbesuch am Dienstag gar nicht abgesperrt. „Auch als ich am Mittwochvormittag da war, war es auf“, ergänzt Philomena Wandt. Auf Nachfrage teilte Torben Heuer mit, dass der Auftrag zur Sperrung der Miniwippe, um die es sich im konkreten Fall handelt, in der vergangenen Woche erteilt worden sei und weiter: „Die erneute Absperrung wurde soeben beauftragt.“ Am Nachmittag war die Wippe dann tatsächlich umzäunt.
„Bei den Einbaudaten des Herstellers handelt es sich um Einbauhöhen, nicht um Winkel“, ergänzte Heuer. Um viele Zentimeter das „Kinder-Katapult“ zu hoch ist, konnte er nicht sagen. Laut Auskunft einer Firma, die technische Geräte in der Stadt abnimmt, darf zudem die maximale Fallhöhe 1,50 Meter betragen und ist eine Bodenfreiheit von mindestens 23 Zentimetern vorgeschrieben. Gekostet hat die Miniwippe 1260 Euro. Für das Fundament kamen weitere 800 Euro hinzu. Die Wippe hat auf dem Spielplatz, der für Kleinkinder gedacht ist, eine Kletterwand ersetzt.
Geesthacht hat 32 öffentliche Spielplätze
Im Geesthachter Stadtgebiet gibt es insgesamt 32 öffentliche Spielplätze. „Diese werden regelmäßig überprüft“, teilte Pressesprecher Torben Heuer mit. Auf ihrer Homepage schreibt die Stadt von „stattfindenden Kontrollgängen“. In der Regel werden zudem im Frühling defekte Geräte ersetzt und die Spielplätze fit für den Frühling gemacht.
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Einen Überblick, wo sich in Geesthacht (ohne Grünhof-Tesperhude) öffentliche Spielplätze befinden, erhalten Familien in dem Stadtplan „Schwangerschaft und Familie“, den die Stadt gemeinsam mit der Erziehungsberatungsstelle, pro Familia Schleswig-Holstein, dem Diakonischen Werk Herzogtum Lauenburg, dem evangelischen Familienzentrum Geesthacht und dem städtischen Familienzentrum Kita Regenbogen aufgelegt hat. Die kostenlosen Stadtpläne liegen im Foyer des Rathauses (Markt 15).