Lauenburg. Auch nach dem Abriss des Vorwerkhauses in Lauenburg ist die Fläche kein schöner Anblick. Was ein Gespräch mit den Eigentümern ergab.

Wären Lauenburger vor ein paar Monaten gefragt worden, was sie am meisten in der Stadt ärgert, hätten die meisten wohl die Brandruine mitten im Zentrum genannt. Fast fünf Jahre lang verschandelten die Überreste des historischen Vorwerkhauses das Bild. In den letzten Tagen des alten Jahres rollten endlich die Abrissbagger an. Doch der Anblick, der sich jetzt dort bietet, ist nicht viel besser.

Zwar ist der Schuttberg mittlerweile abgetragen, doch nun fällt der Blick auf eine unebene Geröllfläche, die einer Mondlandschaft gleicht. Das rot-weiße Flatterband im Hintergrund erinnert daran, dass die Nebengebäude bei den Abrissarbeiten so in Mitleidenschaft gezogen wurden, dass die Polizei zeitweise ein Betretungsverbot aussprechen musste. So kann das nicht bleiben, finden die Lauenburger Grünen und reichen für die nächste Sitzung des Bau- und Planungsausschusses einen Antrag ein, die Fläche übergangsweise zumindest zu begrünen. Die Stadt solle sich dazu mit der Hamburger Eigentümerin des Areals in Verbindung setzen.

Lauenburg: Erst Brandruine, dann Geröllfläche – Grüne fordern Begrünung

Rückblick: In der Nacht zum 8. Januar 2019 stand das historische Vorwerkhaus an der Hamburger Straße lichterloh in Flammen. Es war Brandstiftung, hat die Polizei später ermittelt. Das 1730 erbaute Gebäude war nicht mehr zu retten. Für die Lauenburger Verwaltung begann ein nervenaufreibender Kampf mit der Eigentümerfamilie, Denkmalschützern, Gutachtern und Gerichten. Das alles blieb den meisten Lauenburgern verborgen.

Bürgermeister Thorben Brackmann hatte schon beim Abriss der Brandruine Hoffnungen gedämpft, dass sich auf der Brachfläche kurzfristig etwas tut. „Wir können die Eigentümer nicht zwingen, dort zu bauen. Auf der anderen Seite müssen zu allen Plänen die zuständigen politischen Gremien der Stadt grünes Licht geben“, sagte er. Vor zwei Jahren hatten die Eigentümer der Stadt den Plan eines Wohngebäudes vorgelegt, das sie an dieser Stelle errichten wollten. Doch der massive Baukörper fiel bei der Politik geschlossen durch. Realistischerweise, so der Bürgermeister, müsse man davon ausgehen, dass sich auf der Fläche drei oder vier Jahre lang nichts tut.

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Fläche wird verdichtet und plan gemacht

Das wollen die Grüne so nicht akzeptieren. „Für diesen Zeitraum sollte die Fläche begrünt werden und nach Möglichkeit der öffentlichen Nutzung zugänglich gemacht werden, zum Beispiel durch das Aufstellen von Sitzbänken“, heißt es in dem Antrag. Ganz so schlecht stehen die Chancen dafür möglicherweise auch nicht. „Wir haben mit der Eigentümerin gesprochen. Die Fläche soll zunächst verdichtet und plan gemacht werden“, berichtet Bauamtsleiter Christian Asboe.

Nachdem die Februarsitzung ausgefallen war, trifft sich der Bau- und Planungsausschuss erst am Montag, 11. März, wieder. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29.