Wentorf. Die Retter hatten einen „Notruf“ abgesetzt, mit Beurlaubung und Rücktritt gedroht. Jetzt gibt die Politik Rückendeckung.

Im Oktober 2024 soll es losgehen: Dann ist der Baustart für das neue Feuerwehrgerätehaus in Wentorf geplant. Der Bedarf ist längst anerkannt und auch der Standort am Fritz-Specht-Weg ist von einer politischen Mehrheit beschlossen. Das stellt auch die CDU Wentorf jetzt noch einmal klar, nachdem die Freiwilligen Feuerwehrleute mit Beurlaubung und sogar Rücktritt gedroht haben, weil sie sich zunehmend ungerechtfertigten Vorwürfen aus der Bevölkerung ausgesetzt fühlen, wie beispielsweise, dass sie die Kosten durch übertriebene Anforderungen an Ausstattung und Größe in die Höhe getrieben hätten. Die Kosten sind zuletzt auf 20,6 Millionen Euro gestiegen.

Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute haben sich zuletzt per „Notruf“ auf Facebook an die Öffentlichkeit gewandt und mehr Rückhalt aus der Politik eingefordert. Daraufhin gab es noch am Freitagabend vor dem Jahreswechsel eine Krisensitzung der Wentorfer Politik, der Bürgermeisterin und der Wehrführung. Wehrführer Nico Hintz ist mit dem Verlauf zufrieden: „Alle Fraktionen und die Bürgermeisterin haben uns Mitteilungen zugesichert, in denen sie uns Rückendeckung geben werden“, sagt der Ehrenamtliche.

Wehrführer Nico Hintz (v. l.), Sprecherin Natascha Pätzold und Vize-Wehrführer Stephan Petersen haben sich an die Öffentlichkeit gewendet.
Wehrführer Nico Hintz (v. l.), Sprecherin Natascha Pätzold und Vize-Wehrführer Stephan Petersen haben sich an die Öffentlichkeit gewendet. © Bergedorf | Undine Gerullis

Rückendeckung für die Feuerwehr durch die CDU

Als erste melden sich jetzt Wentorfs Christdemokraten zu Wort: „Ein großes und teures Bauvorhaben wie dieses sorgt verständlicherweise für Diskussionen und auch Kritik“, heißt es in ihrer Pressemitteilung. „Dabei wird allerdings von einigen vergessen, dass die gewählten politischen Vertreter die Entscheidungen getroffen haben und nicht die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr.“

CDU-Fraktionschef Heiko Faasch sagt: „Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die Sicherheit der Gemeinde, und das ehrenamtlich. Das wird leider viel zu selten gesehen. Stattdessen erheben einige unsachliche Vorwürfe gegen die Feuerwehr, die jeglicher Grundlage entbehren. Wir als CDU-Fraktion weisen diese entschieden zurück.“

Erst am Neujahrsmorgen waren die Feuerwehrleute schon gegen 8 Uhr ausgerückt, um den Brand eines Altpapier-Behälters an der Straße An der Wache zu löschen und Schlimmeres zu verhindern. Faasch betont: „Der richtige Ansprechpartner für Kritik sind wir als gewählte Vertreter in der Gemeindevertretung.“

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Bürgervorsteher will im Februar umfassend informieren

Auch Bürgermeisterin Kathrin Schöning hat einen Tag später noch eine Pressemitteilung mit demselben Tenor herausgegeben. Sie skizziert in ihrem Schreiben den Zeitplan: Die Verwaltung bereite den Bauantrag und den Antrag auf Zuschüsse vor, im Oktober soll die ehemalige Hauptschule abgerissen werden, auf deren Gelände das neue Gerätehaus errichtet werden soll. Der Neubau soll im Spätsommer 2026 fertig sein. Im Liegenschaftsausschuss am Donnerstag, 11. Januar, soll ab 19 Uhr über den Planungsstand berichtet werden.

Alle Wentorferinnen und Wentorfer können sich außerdem am 1. Februar umfassend über den aktuellen Stand der Planungen informieren. Denn Bürgervorsteher Lutz Helmrich (CDU) hat sie alle für 19 Uhr zur Einwohnerversammlung in die Aula der Gemeinschaftsschule (Achtern Höben 3) eingeladen.