Schwarzenbek. Einer Umfrage nach würden Musikfans für das beliebte Spektakel in Schwarzenbek zahlen. Doch das ist gar nicht so einfach.

Die Aral Open sind ein fester Programmpunkt für viele Musikfreunde in der Region. „Es kommen mittlerweile sogar vermehrt Menschen aus dem gesamten Norden zu den Konzerten im Wohnmobil angereist“, sagt Organisator Michael Nowak. Auf die Nachricht, dass die Finanzierung über das Jahr 2024 hinaus noch nicht gesichert sei, weil sich wichtige Sponsoren wie Namensgeber Aral und Edeka Kratzmann sowie Bauunternehmer Günther Studt zurückziehen werden, haben viele Musikfreunde in sozialen Medien mit Entsetzen reagiert.

Unterstützer starten Umfrage über Eintritt für Aral Open

Die Folge: Eine Gruppe von Unterstützen aus dem Umkreis eines ehemaligen Sponsors hat eine alte Seite Open Air Schwarzenbek wiederbelebt, die ein Mitglied der Sponsorengruppe im Jahr 2011 bei Facebook ins Netz gestellt hat und die zuletzt 2017 mit Konzertfotos bestückt wurde. Dort ist eine Umfrage zu finden, ob Fans bereit wären, Eintritt zu zahlen. „In Lauenburg hat das geklappt, warum sollte das hier nicht funktionieren. Es ist aber lediglich eine Umfrage, um ein Stimmungsbild einzuholen“, teilte eine der Initiatorinnen mit, die namentlich nicht genannt werden möchte.

Die Resonanz ist gewaltig. Diverse Posts sind dort zu finden, die absolute Mehrheit der Teilnehmer an der Umfrage wäre bereit Eintritt zu zahlen, wenn das erforderlich sein sollte, um die Aral Open zu retten. Auf der Seite kündigen die Initiatoren an, den Internetauftritt neu zu strukturieren und die Follower über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. Allerdings stehen die Betreiber der Seite nicht direkt in Kontakt mit Michael Nowak, dem Organisator der Open-Air-Konzerte.

Veranstalter freut sich über großen Zuspruch der Fans

„Es ist schön, dass es so ein großes Interesse und so großen Zuspruch zu unseren Konzerten gibt. Ich bin nicht in sozialen Netzwerken unterwegs und habe mit der Umfrage nichts zu tun. Eintritt kommt für uns als Veranstalter aktuell nicht infrage. Das widerspricht dem Konzept und wäre auch sehr aufwendig zu realisieren. Die Konzerte waren immer kostenlos für die Besucher und sollen das auch bleiben“, betont Michael Nowak.

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Die gute Nachricht: Drei Konzerte sind fest gebucht. Ob es mehr werden und ob es in diesem Jahr nach dem positiven Test in diesem Jahr erneut Vorgruppen aus der Region geben wird, wollte Nowak noch nicht verraten. Auch ob es bei drei Konzerten bleibt oder noch ein viertes dazukommt, wollte Nowak nicht verraten. Die Planungen laufen und er wollte den Gesprächen mit den verbliebenen Sponsoren nicht vorgreifen. „Wir werden alle nicht jünger. Es wird sich einiges ändern müssen, damit wir weitermachen können. Denn die Kosten steigen unweigerlich und die Zuschüsse unserer Hauptsponsoren fehlen einfach“, so der Veranstalter. Unklar ist auch die Namensgebung. „Bei den Fans werden es nach mehr als 20 Jahren immer die Aral Open bleiben. Ob wir es einfach Open Air nennen oder wieder einen großen Hauptsponsor bekommen, der die Namensrechte haben möchte, muss sich zeigen“, so der Veranstalter.

Fürstengartenfest war trotz erstmaligem Eintritt ein voller Erfolg

In Lauenburg hatte es ebenfalls eine Umfrage in sozialen Medien gegeben, wie es mit dem beliebten Fürstengartenfest weitergehen soll. Denn auch hier haben die Veranstalter im September erstmals Eintritt genommen. Allerdings müssen dafür Karten gedruckt, Personal beschäftigt und Absperrungen aufgestellt werden. Diese Form der Zugangskontrolle ist bei den Aral Open schwierig, weil das Veranstaltungsgelände unter der Brücke im Stadtpark tiefer gelegen ist. Selbst wenn es im Bereich vor der Brücke einen Bezahlbereich geben würde, würden vermutlich viele Besucher das Konzert vom Parkplatz am Supermarktzentrum aus anschauen. „Außerdem ist das Bier bei Penny auch billiger als auf dem Festgelände unter der Brücke“, schrieb ein Teilnehmer an der Umfrage.