Schwarzenbek. Nicht nur die Gastspiele des Altonaer Theaters sind ein Renner. Ein Mix aus ernsten und heiteren Stücken erwartet die Schwarzenbeker.

Sie ist einfach herrlich, diese Geschichte des Schriftstellers Johannes Pfeiffer (mit drei f), der seine Schulzeit auf einem Provinzgymnasium nachholt. Als Feuerzangenbowle wurde sie mit Heinz Rühmann im Kriegsjahr 1944 verfilmt. Das Stück, mit dem das Altonaer Theater durch die Provinz tourt, ist dicht am Original, aber durch zahlreiche musikalische Einlagen doch anders, aber mindestens genauso unterhaltsam. Bei den Schwarzenbekern kommt dieser gut zweistündige Bühnenspaß jedenfalls gut an.

Die Feuerzangenbowle lockte als letzte Vorstellung des Jahres noch einmal mehr als 200 Besucher in den Festsaal des Schwarzenbeker Rathauses. „Wir sind praktisch ausverkauft. Die kleine Bühne ist nach wie vor ein Magnet, der viele Zuschauer lockt“, sagt Christine Uhde, die viele Jahre die Kulturarbeit der Stadt koordinierte und jetzt als Rentnerin noch stundenweise bei Veranstaltungen Kulturmanagerin Hannah Kloosterman unterstützt.

Kleine Bühne ist ein Magnet, der viele Zuschauer lockt

Für relativ wenig Geld, die Karten für die Feuerzangenbowle kosteten 31 Euro, kommt das große Theater nach Schwarzenbek. Weite Anfahrten braucht das Publikum nicht auf sich zu nehmen, Licht und Ton sind im Festsaal des Rathauses nach mehreren Modernisierungen durchaus gut. „Das Stück ist toll, ein bisschen anders als der Film, aber trotzdem richtig gut. Das ist eine gute Einstimmung auf die letzten Tage des Jahres“, sagte Zuschauerin Karin Prellwitz. „Wir haben ein Abo, die Stücke sind richtig gut“, ergänzte Schwarzenbekerin Christina Bethien.

Das Konzept kommt mit einem Mix aus ernstem Stoff und lockerer Unterhaltung kommt auch nach mehr als 30 Jahren gut an. Mit der Feuerzangenbowle ist Halbzeit im Theaterprogramm der Stadt. Weiter geht es im Programm am Sonnabend, 10. Februar, mit einem eher nachdenklich stimmenden und deutlich schwereren Stoff. Dann gastiert Regisseur Axel Schneider um 19.30 Uhr mit „Gott“ von Ferdinand von Schirach in der Europastadt. Das Stück handelt von Richard Gärtner, der nach dem Tod seiner Frau nicht alleine weiterleben möchte und deswegen seine Hausärztin darum bittet, ihm Beihilfe zum Suizid zu leisten. Die Ärztin weigert sich jedoch. Am Ende von „Gott“ kann das Publikum über richtig oder falsch abstimmen. Wie in seinem ersten Theaterstück „Terror“ setzt Ferdinand vom Schirach auch in „Gott“ seine Idee des Theaters als Diskursraum um.

Scharfzüngige Kabarettisten kommen im Februar

Nicht mehr aus dem Theaterprogramm in Schwarzenbek wegzudenken sind die Gastspiele des Kabaretts Leipziger Pfeffermühle. Die scharfzüngigen Kabarettisten, die mit bissigem Humor aktuelle politische Entwicklungen aufs Korn nehmen, gastieren am Freitag, 23. Februar, mit ihrem neuen Programm „Geölter Witz – am Rahmen der Mona Lisa“. Dabei stehen Fragen wie „Ist ein selbstklebender Klima-Aktivist schon ein Haft-Grund?“ oder „Steht die Regierung noch hinter uns oder sollte sie bereits vor uns sitzen?“ im Fokus der Kabarettisten.

Zum Saisonende gibt es dann am Sonnabend, 23. März, „A Long Way Down“ von Nick Hornby. Es ist die Geschichte von vier Menschen, die sich in der Silvesternacht auf dem Dach eines Londoner Hochhauses treffen, um den langen Weg nach unten zu nehmen. Alle vier Protagonisten plagt die Einsamkeit und Brutalität der Großstadt.

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Für alle Stücke gibt es noch Karten, die ausschließlich in der Schwarzenbeker Stadtbücherei erhältlich sind. Der Eintritt für die Leipziger Pfeffermühle kostet 25 Euro, Tickets für die beiden anderen Stücke sind für 29 beziehungsweise 27 Euro erhältlich.