Lauenburg. Anfangs gab es einige Vorbehalte gegen das neue Gremium in Lauenburg. Welche Argumente die Kritiker 1983 ins Feld führten.

40 Jahre ist es jetzt her, da in Lauenburg der erste Seniorenbeirat seine Arbeit aufnahm. Damals standen die heutigen Akteure des Beirates mitten im Berufsleben, hatten vielleicht gerade eine Familie gegründet, und das Leben als Rentner erschien ihnen wahrscheinlich unfassbar weit entfernt.

1983 wählten die Gründungsmitglieder des Seniorenbeirates Heinz Fleischmann, Otto Fedder und Eva Maria Schmidt ihren Mitstreiter Horst Megow zum ersten Sprecher. Zu dieser Zeit hatte das Gremium noch den etwas sperrigen Namen „Senioren- und Behindertenbeirat von Lauenburg/Elbe und dem Amt Lütau“.

Initiatoren mussten dicke Bretter bohren

Schon damals zeigte sich: Man muss in Lauenburg ziemlich dicke Bretter bohren, um eine Interessenvertretung für bestimmte Gruppen zu gründen. „Der Beirat war in den ersten Jahren nicht unumstritten, denn nicht wenige bezweifelten dessen Rechtmäßigkeit mit dem Hinweis, dass bereits andere Verbände die Bedürfnisse der Senioren und Behinderten abdeckten“, weiß Claus Beissner, der sich seit vielen Jahren für den Seniorenbeirat engagiert.

Derartige Argumente gab es auch vor der Gründung anderer Interessenvertretungen der Stadt. Der Einrichtung der Stelle des Behindertenbeauftragten ging ein zäher Kampf der Betroffenen voraus, der 2016 Erfolg hatte. Ein Jahr später wurde nach ebenfalls langen politischen Diskussionen der erste Kinder- und Jugendbeirat gegründet. Der jahrelange Kampf Lauenburger Unternehmer einen Wirtschaftsbeirat zu gründen, zahlte sich erst in diesem Jahr aus. Das Gremium wird 2024 die Arbeit aufnehmen.

Gleiche Schwerpunkte, aber auch andere Themen

Der 1983 gegründete Beirat konzentrierte sich bald nur noch auf die Vertretung der Interessen für die älteren Lauenburger. Damit hatten die damaligen Akteure genug zu tun. „Wenn man sich die Themen von vor 40 Jahren anschaut, so unterscheiden die sich gar nicht sehr von denen, um die wir uns heute kümmern“, weiß Beissner. So ging es während der ersten Veranstaltungen unter anderem um die Sicherheit der Rente oder die Gefahren, die für Senioren im Straßenverkehr lauern.

Mittlerweile kümmert sich der Lauenburger Seniorenbeirat allerdings auch um Themen, an die damals noch nicht zu denken war – etwa um betrügerische WhatsApp-Nachrichten, mit denen Senioren um ihr Geld gebracht werden sollen. Meist vergnüglich geht es allerdings bei den regelmäßigen Seniorennachmittagen mit meist über 100 Besuchern zu. Auch Tagesausflüge oder längere Reisen organisiert der Beirat.

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Die Mitglieder nehmen allerdings auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Belange der über 3000 Lauenburger über 60 Jahre geht. Im Laufe der Jahre kümmerten sich die jeweiligen Akteure unter anderem um die Absenkung der Bahnsteige am Lauenburger Bahnhof oder um sportliche Betätigungsmöglichkeiten im Stadtgebiet.

Im März nächsten Jahres steht die Neuwahl des Seniorenbeirates an, etwa zur gleichen Zeit soll auch die Feier zum 40-jährigen Bestehen nachgeholt werden – und zwar dort, wo 1983 alles begonnen hatte: im Gasthaus Stappenbeck. Die Neueröffnung des Stadtcafés ist ebenfalls für März geplant.