Schwarzenbek. Es fehlen zahlreiche Plätze für die Kinderbetreuung in der Stadt. SPD und Grüne wollen eine große Einrichtung am Lupuspark.
Dauerbrennerthema: Fehlende Kitaplätze. Nach wie vor gibt es für 160 Mädchen und Jungen keinen Betreuungsplatz. Seit Längerem sucht die Stadt Grundstücke für Neubauten. Bislang waren zwei neue Kitas im Gespräch. Jetzt wollen SPD und Grüne die Karten neu mischen und planen eine weitere XXL-Kita, die Platz für 150 Kinder bieten soll. Das passende Grundstück gibt es bereits. Es liegt am Lupuspark zwischen Aldi-Markt und Verbrüderungsring direkt an der Möllner Straße. Aktuell hat Schwarzenbek neun Kitas mit insgesamt rund 1000 Betreuungsplätzen. Doch das reicht nicht aus.
Kaum genutzter Bolzplatz soll einer Kita weichen
„Am Lupuspark gibt es seit vielen Jahren einen Bolzplatz, den wir bei der Standortsuche für neue Kitas bislang so nicht auf dem Schirm hatten. Der Bolzplatz wird kaum genutzt. Eine Bebauung ist nach Auskunft des Bauamtes problemlos möglich“, so SPD-Fraktionschef Rüdiger Jekubik. „Das stadteigene Grundstück bietet mit einer Größe von etwa 7500 Quadratmetern neben einer verkehrsgünstigen Lage den erforderlichen Flächenbedarf von bis zu 3000 Quadratmetern wie auch alle weiteren Voraussetzungen für den schnellen Bau eines Kitagebäudes inklusive des erforderlichen Außengeländes“, erläutert Grünen-Fraktionschef Christian Wruck in dem gemeinsamen Antrag.
Das Grundstück soll nach den Vorstellungen der Antragsteller möglichst über den Hans-Koch-Ring im Lupuspark erschlossen werden. „Das wäre von der Verkehrsanbindung her besser als eine Anbindung an die Möllner Straße. Es gibt dort neben Aldi die Möglichkeit, eine Zufahrt zu schaffen“, so Rüdiger Jekubik.
Grundstück ist verkehrsgünstig gelegen
In diesem Zusammenhang sei neben dem reibungslosen Bring- und Abholverkehr eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen zu berücksichtigen. Das Kitagebäude sollte sich möglichst an dem bestehenden Kitabau an der Buschkoppel orientieren, sofern das der Stadt einen Zeitvorteil verschafft. Denn für dieses Gebäude liegt bereits eine fertige Planung vor. Auch die Größe ist mit dem angedachten Projekt vergleichbar.
Nach den Vorstellungen von Grünen und SPD sollen auf dem Bolzplatz an der Möllner Straße zehn Gruppen für insgesamt 150 Kinder vorgesehen werden. Damit würde sich die neue Kita größenmäßig zwischen der Kita St. Elisabeth und der Kichererbse an der Buschkoppel einordnen. Mit elf Gruppen und knapp 200 Kindern ist die evangelische Kita St. Elisabeth am Verbrüderungsring die größte und auch eine sehr alte Kita aus dem Jahr 1972, die mehrfach saniert und erweitert wurde. Mit gut 130 Kindern und acht Gruppen ist die Kichererbse an der Buschkoppel die modernste Einrichtung der Stadt. Sie wurde 2020 nach nur 13 Monaten Bauzeit eröffnet und hat damals 4,8 Millionen Euro gekostet.
Stadteigene Fläche stünde sofort für einen Neubau zur Verfügung
Im deutlichen Gegensatz zu den meisten anderen stadteigenen Flächen ist bei dieser Fläche kaum mit Verkehrsengpässen, Behinderungen und Staus während der Stoßzeiten, der An- und Abfahrt am Morgen und Nachmittag, zu rechnen, argumentieren die Antragsteller.
„Die Fläche an der Möllner Straße steht nicht in Konflikt mit ökologischen Schutzgebieten und ermöglicht eine nachhaltige Integration der Kindertagesstätte in die städtische Umgebung“, schreibt Christian Wruck. Aus den genannten Gründen beantragen die beiden Parteien, die Planungen für die Errichtung der Kindertagesstätte auf der städtischen Fläche an der Möllner Straße voranzutreiben. „Diese Entscheidung trägt nicht nur den Bedürfnissen der Bevölkerung Rechnung, sondern sorgt auch für eine schnelle und sichere Umsetzung des Projekts. Der zu errichtende Neubau einer weiteren Kita trägt zur Versorgung der Gemeinde mit ausreichenden Kitaplätzen bei“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rüdiger Jekubik.
Die Zeit drängt, weil zu viele Kinder keinen Betreuungsplatz haben
Die Zeit drängt indes, weil es in den zahlreichen Neubaugebieten der Stadt viele kleine Kinder gibt und bereits seit mehreren Jahren die Zahl der Kitaplätze nicht ausreicht. Die Standortsuche für einen Neubau geht schon seit über einem Jahr. Ursprünglich sollte eine weitere Kita im Baugebiet Dreiangel gegenüber vom Lupuspark entstehen. Es hatte sich aber herausgestellt, dass die dort vorhandene Fläche für eine Kita zu klein ist – unter anderem fehlt dort der Platz für ein Außengelände.
Sollten die Stadtvertreter dem Projekt während ihrer Sitzung am Donnerstag, 14. Dezember, zustimmen, gibt es allerdings noch viele offene Fragen. Denn dann geht die Suche nach einem Träger los. Bislang hat Schwarzenbek keine kommunalen Kitas, sondern arbeitet mit der evangelischen Kirchengemeinde, dem ASB und den Johannitern zusammen. „Wir wollen dieses Konzept beibehalten und setzen auch bei einem Kita-Neubau auf einen Träger. Gespräche hat es aber noch nicht gegeben. Das wäre verfrüht“, so Rüdiger Jekubik.
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Das Konzept wäre die erste große Lösung für die Kitaplatz-Problematik. Bislang waren kleinere Varianten wie beispielsweise die Gründung von Waldgruppen im Gespräch, um zumindest einen Teil der fehlenden Plätze kurzfristig abzudecken. Die Sitzung der Stadtvertreter beginnt um 19 Uhr im Festsaal des Rathauses.