Schwarzenbek. Die Kita „Kichererbse“ in Schwarzenbek geht an der Buschkoppel mit neuem Konzept an den Start. Kosten: 4,8 Millionen.

Nach nur 13,5 Monaten Bauzeit ist die neue Kita Kichererbse an der Buschkoppel 3 fertig. Am 12. Juni 2019 war der Grundstein gelegt worden, am 3. August sind die Kinder eingezogen, eine Woche später folgte jetzt die coronabedingt nur kleine Eröffnungsfeier. Der Hamburger Architekt Eike Leiner übergab den symbolischen Schlüssel für den Bau mit einer Nutzfläche von 1320 Quadratmetern auf zwei Etagen an Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig, die ihn
an Kita-Leiterin Nadine Kundrus weiterreichte.

Sowohl für die Bauzeit als auch für die Ausführung gab es gestern Vormittag viel Lob: „Ich staune Bauklötze. Das ist wirklich großartig geworden und für so einen großen Bau ist das eine ganz kurze Bauzeit“, lobte die Verwaltungs­chefin Architekt und Baufirmen.
Eike Leiner gab das Kompliment postwendend zurück: Die Zusammenarbeit mit dem Bauamt sei wirklich exzellent gewesen. Und auch Kundrus ist zufrieden: „Unsere Vorschläge zur Raumgestaltung sind in die Planungen mit eingeflossen.“

4,8 Millionen Euro hat der Neubau gekostet

Der Spielplatz darf noch nicht genutzt werden: In der kommende Woche müssen die Spielgeräte noch vom TÜV abgenommen werden.
Der Spielplatz darf noch nicht genutzt werden: In der kommende Woche müssen die Spielgeräte noch vom TÜV abgenommen werden. © Marcus Jürgensen | Marcus Jürgensen

Dazu gehört auch die Farbgestaltung, an die sich Leiner erst einmal gewöhnen musste: „Das sieht schon sehr frisch und kräftig aus, aber für eine Kita kann man es machen.“ Die grünen und gelben Fassadenelemente im Obergeschoss waren ein Wunsch des Betreibers Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und beziehen sich auf den Kita-Namen Kichererbse. Grün ist zudem der Boden im Erdgeschoss, von dem die Kinder gleich weiter auf den grünen Rasen des Spielplatzes hinter dem Haus können – jedoch erst ab der kommenden Woche, wenn die neuen Spielgeräte vom TÜV überprüft und abgenommen sind.

4,8 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. 2,3 Millionen Euro musste die Stadt aus dem eigenen Haushalt aufbringen, der Rest stammt aus Fördermitteln des Landes. Die Kita ist ein Ersatzbau für den mittlerweile maroden, aus den 1960er-Jahren stammenden Altbau an der Frankfurter Straße. Weil der Neubau größer ist, können 40 Kinder mehr betreut werden als bisher, insgesamt sind es 40 in Krippen- und 80 in Elementargruppen.

Gespeist wird individuell in einem Zeitfenster

„Wir haben diesen modernen Neubau zum Anlass genommen, auch unser pädagogisches Konzept noch einmal zu aktualisieren“, so Nadine Kundrus. Zwar sind die Kinder an der Buschkoppel auch noch Gruppen mit jeweils festen Ansprechpartner zugeteilt, doch nach der Morgenrunde werden alle Türen geöffnet, so die Kita-Leiterin. Das ist möglich, weil alle Räume miteinander verbunden und als „Welten“ gestaltet sind: So können Kinder selbstständig aus der Bewegungswelt in die Forscher- oder Bauwelt wechseln.

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Diese flexible Regelung gilt ebenso fürs Frühstück und den Mittagstisch: „Die Kinder müssen nicht essen gehen, weil jetzt die Zeit dafür ist, sondern weil sie hungrig sind“, erläutert Nadine Kundrus. Gespeist wird im Essensraum nicht gruppenweise, sondern innerhalb eines
Zeitfensters individuell. Zwei Küchenkräfte sorgen für frische Vor- und Nachspeisen, die Hauptgerichte werden tiefgekühlt angeliefert und erwärmt.

Treppe ins Obergeschoss kindgerecht gestaltet

Ganz frei von „Kinderkrankheiten“ ist der Neubau an der Buschkoppel allerdings nicht: Die elektrische Eingangstür macht noch Probleme und auch die Frage der Beschattung ist noch offen. Statt Außenjalousien hat Architekt Leiner zur Buschkoppel hin auf der Südseite beschichtete Fenster eingebaut, die 60 Prozent des Sonnenlichts abhalten. Den Rest sollte eine innere Verschattung übernehmen, die es jedoch noch nicht gibt. Kundrus: „Wir sind noch auf der Suche nach etwas, das auch kindgerecht ist.“

Keine Probleme bereitet den Kindern hingegen die Treppe ins Obergeschoss. „Da hatten wir erst große Bedenken“, gibt die Kita-Leiterin zu. Doch der Architekt hatte letztlich nicht nur die Stufen, sondern auch die Handläufe kindgerecht gestaltet. „Selbst die ganz Kleinen nutzen die Treppe ganz problemlos“, sagt Nadine Kundrus erfreut.