Geesthacht. Bis Ende 2024 muss die Stadt festlegen, wie vor Ort die Energiewende geschafft wird. Im Sommer Infoveranstaltung für alle Bürger.

Bis Ende 2024 muss Geesthacht eine kommunale Wärmeplanung aufstellen. Dazu ist die Stadt als Mittelzentrum mit 33.000 Einwohnern aus dem Energiewende- und Klimaschutzgesetz des Landes Schleswig-Holstein verpflichtet. Das Ziel: Bis 2045 soll die Wärmeversorgung treibhausgasneutral gestaltet werden. Inzwischen stehen zumindest Rahmenbedingungen: Die Ausschreibung ist erfolgt, erste Ergebnisse der Bestandsanalyse können voraussichtlich im Frühjahr der Kommunalpolitik vorgestellt werden. Für den Sommer ist eine Informationsveranstaltung für alle Bürgerinnen und Bürger vorgesehen.

Für die Aufstellung eines Wärme-Kälteplans hat die Verwaltung eine Bietergemeinschaft aus Averdung Ingenieure & Beratung GmbH und Zebau GmbH (beide aus Hamburg) engagiert. Auftrag ist es, für und mit der Stadt Geesthacht und in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Geesthacht einen Plan für die Neuausrichtung der Wärmeversorgung bis 2045 zu gestalten.

Energiewende: Pläne für Geesthacht im Sommer vorstellen

Dafür muss zunächst der Wärmebedarf in einem Flächenplan dargestellt werden, um darauf aufbauend Lösungsideen für die Versorgung der Quartiere mit Wärme aus regenerativen Energiequellen zu entwickeln. „Für die Ausarbeitung von Lösungsansätzen werden viele Gespräche mit Personen zum Beispiel aus Wirtschaft und Gewerbe nötig sein“, teilt die Verwaltung mit.

„Am Ende wird es eine straßenscharfe Karte geben, hinter der genaue Ausbaupläne stehen“, hatte Markus Prang, der Geschäftsführer der Stadtwerke, bei der Jahresversammlung des Hauseigentümer-Verbands „Haus & Grund“ am 11. Oktober berichtet. Demzufolge werde es Quartiere geben, in denen das Fernwärmenetz ausgebaut werde und solche, in denen eher auf Heizen mit Strom (etwa mittels einer Wärmepumpe) gesetzt werde.

Stromnetz am Höchelsberg wird bereits ertüchtigt

Dabei gibt es bereits Tendenzen. „In Grünhof-Tesperhude läuft es auf eine Insellösung mit Biomasse hinaus“, so Prang. Klar ist bereits: Geothermie für Geesthacht ist keine Option. Ob eine Flusswärmepumpe in Betracht kommt, soll im Verfahren geklärt werden.

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Zudem muss in Quartieren, in denen auf Strom gesetzt werden soll, zunächst auch das Leitungsnetz dafür ertüchtigt werden. Die Stadtwerke Geesthacht würden künftige Strom-Heizgebiete vorziehen. Seit Anfang November laufen bereits diesbezügliche Arbeiten an Höchelsberg, Amselstraße und Nachtigallenweg.

Generell herrscht bei vielen Bürgern Verunsicherung, wie sie die Kosten für die Umrüstung auf andere Heizungsarten bezahlen sollen. Und weiter: Was ist, wenn das eigene Haus gar nicht für die vorgesehene Heizungsart geeignet ist? Hier mahnt Markus Prang dazu, Ruhe zu bewahren. Prang: „Die gesamte Energiewende ist nicht günstig. Es wird weitere Fördermittel der Bundesregierung geben müssen.“