Geesthacht. 10.000 Autos fahren täglich durch Geesthachts stark befahrene Straße. Sie soll unter Vollsperrung saniert werden. Was geplant ist.
Die Düneberger Straße in Geesthacht ist stark befahren. 10.000 Fahrzeuge täglich wurden unlängst bei einer Verkehrszählung ermittelt, darunter 350 Lastwagen. Sie alle werden sich in einem Jahr eine andere Route beim Wechsel von der Elbseite zur B5 suchen müssen.
Ab Herbst 2024 wird die Düneberger Straße auf 460 Metern zwischen Neuer Krug und der Bundesstraße für zwei Jahre saniert, dann gibt es hier eine Vollsperrung. Eine Umleitung wird erarbeitet. Nur die Anwohner sollen ihre Grundstücke erreichen können. Start der Maßnahmen ist an der Kreuzung Silberberg und B5.
Stark befahrene Düneberger Straße wird wegen der Sanierung voll gesperrt
Auf einer Veranstaltung nur für die Anwohner wurden die Pläne jetzt im Ratssaal des Rathauses vorgestellt, gut 60 kamen. Die Planung liegt in den Händen des Mecklenburgischen Ingenieursbüros für Verkehrsbau. Anita Knubbe stellte vor, was gemacht werden soll. Und warum.
Hauptgrund für die Arbeiten sind die stark sanierungsbedürftigen Kanäle für Regen- und Schmutzwasser. Sie stammen zum Teil noch aus den 1920er Jahren, sind verzweigt und zu klein für heutige Anforderungen – vor allem bei Starkregen.
Die Gehwege werden neu ausgerichtet – mit Absenkung zur Straße
Und weil man schon einmal beim Buddeln ist, soll auch oberirdisch alles besser werden: mit barrierefreien Bushaltestellen, neuem Straßenbelag und neu ausgerichteten Bürgersteigen. Sie werden zur Straße hin abgeneigt, damit das Regenwasser nicht mehr wie bisher zur anderen Richtung in die Grundstücke laufen kann. Für einige überraschend: Die Anlieger müssen nichts anteilig für den Ausbau der Straße zahlen. Diese Gebühren sind seit März 2018 abgeschafft.
Die Gehwege auf der Nordseite erhalten 1,60 Meter Breite, im Süden in Kombination mit einem Radweg sind es 2,60 Meter. Für die Fahrbahn bleiben 6,50 Meter. Um die Verkehrssicherheit durch mehr Übersichtlichkeit zu erhöhen, soll der Bereich der Kreuzung zum Neuen Krug im Südwesten Parkverbotszone werden.
Hausaufgabe: Nachsehen, ob Trennung von Schmutz- und Regenwasser vollzogen ist
An den Straßenlaternen sind bereits die Lampenköpfe neu. Nur wo alte Masten zu ramponiert sind, werden sie ausgetauscht. Wobei die Köpfe dann auf die neuen Masten umgesteckt werden. Und auch das Bahnunternehmen AKN wird tätig und renoviert die Bahnübergänge.
An die Anwohner wurden Hausaufgaben verteilt. Bei allen Grundstücken sollen die Hausanschlussleitungen erneuert werden. „Bitte in Ihren Unterlagen kontrollieren, ob die Trennung von Schmutz- und Regenwasser bereits vollzogen ist“, bat Jens-Peter Schulz vom städtischen Abwasserbetrieb. Das ist nämlich nicht bei allen der Fall.
Was macht man, wenn man keine Unterlagen mehr hat?
Das Anliegen sorgte prompt für Probleme. Er habe keine Unterlagen, klagte ein Anwohner. „Wie bekomme ich heraus, welches System ich habe?“, fragte er. Jens-Peter Schulz schlug vor, aufs Amt zu kommen. Aber es gebe Lücken in den Unterlagen. „Je älter das Haus, desto schlechter sehe es aus“, sagte er. In solchen Fällen müsste eine Firma beauftragt werden, die einen Bestandsplan erstellt.
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Wenn der genaue Zeitplan feststeht – Anita Knubbe betonte das sehr frühe Stadium der Planung –, sollen die Anwohner erneut informiert werden. Auch darüber, welche Firmen beteiligt sind. Sie müssen durch Ausschreibung gefunden werden. Die Stadtvertreter warnten vorsorglich vor Betrügern, die sich als Trittbrettfahrer mit Abzockerpreisen an die Arbeiten dranhängen könnten. „Im Zweifel keine Hausverträge abschließen und bei uns anrufen“, sagte Jens-Peter Schulz.